Frankfurt gewinnt Wiederauflage des Finales
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marksoft -
3. Januar 2005 um 05:59 -
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Der Titelverteidiger ist in der DEL so ricbtig in Fahrt gekommen. Nach Anfangsschwierigkeiten zum Saisonstart arbeiten sich die Frankfurt Lions immer weiter nach oben und siegten auch in der Wiederauflage des Vorjahresfinales mit 2:1 gegen die Eisbären.Das neue Jahr begann für die Lions wie das alte aufhörte: Mit einem Sieg. Doch ausgeglichener kann die Hauptrundenbilanz zwischen den Vorjahresfinalisten Frankfurt und Berlin nicht sein. Jeweils ein Drei-Punkte- und ein Penaltysieg im Heimspiel, auch die Torbilanz ist komplett ausgeglichen: 11:11.
Aber so zerfahren wie dieses letzte in Frankfurt war noch selten ein Spiel zwischen den Frankfurt Lions und den Berliner Eisbären. Ursache waren ständige Strafzeiten hüben wie drüben, obwohl die Partie keineswegs überhart war. Doch der noch junge Schiedsrichter Martin Reichert wollte wohl keinen Fehler machen und pfiff kleinlich zahlreiche Aktionen ab, die andere Kollegen vielleicht noch durchgehen lassen würden. So wurde in den ersten beiden Dritteln selten fünf gegen fünf gespielt. Nur logisch, dass auch die beiden Treffer im Powerplay fielen.
In der 11. Minute hatten die Lions gerade eine 3-5-Unterzahl überstanden, doch Berlin war immer noch ein Spieler mehr und Erik Cole brachte die Gäste in Führung, nachdem zuvor schon Steve Walker freistehend nur den Pfosten getroffen hatte. Die Lions wiederum versäumten es sich den Umstand zu nutze zu machen, dass die Eisbären ohne ihren verletzten Stammtorhüter Oliver Jonas antraten.
Ersatzmann Daniar Dshunussow, erst 18 Jahre alt und ins kalte Wasser geworfen, hatte kaum Probleme, da die Lions viel zu selten aufs Tor schossen und wenn, dann hatte der Goalie freie Sicht. „Das haben wir zu wenig ausgenutzt“, befand auch Kapitän Jason Young. Nur einmal herrschte Verwirrung beim Berliner Torhüter und prompt fiel das 1:1.
Im Powerplay war der Puck in einem ungewöhnlichen Winkel von der Bande an den linken Pfosten gesprungen, wo der Hattricktorschütze von Krefeld, Marc Beaucage goldrichtig stand und Dshunussows Orientierungslosigkeit nutzte.
Im zweiten Abschnitt begannen die Lions deutlich druckvoller. In der 30. Minute hatte Kapitän Jason Young gleich zwei hundertprozentige Möglichkeiten, als er einmal zentral und wenige Sekunden später halblinks völlig frei vor dem Torhüter stand. Doch beide Male scheiterte er. Ohnehin war von Offensiv-Eishockey, für das beide Teams eigentlich bekannt sind, wenig zu sehen. Vielleicht erschöpft von der ständigen Unter- und Überzahl brachten beide fünf gegen fünf kaum etwas zu Stande.
Die Partie war weit vom hochklassigen Playoff-Eishockey der vergangenen Saison entfernt. Auch als die Lions für 40 Sekunden ein 5-3-Powerplay hatten, versuchten sie es hauptsächlich mit Gewalt von der blauen Linie, doch die Scheibe fand nicht den Weg über die Linie. Selbst ein vierminütiges Powerplay der Lions nach 51 Minuten war weitgehend schwach.
Während Michael Hackert bei seinem Solo um das Tor noch Pech mit dem Pfosten hatte, vergab Beaucage seine Chance, zum zweiten Mal zum Held zu werden, in der 55. Minute dilettantisch. Nur zwei Tore in 60 Minuten – auch dies ist eine absolute Seltenheit zwischen diesen beiden Teams. In allen vorigen 43 Spielen gab es nur acht Drittel, die torlos ausgingen.
So musste das Penaltyschießen für zuvor entgangene Unterhaltung herhalten, was aus Lions-Sicht auch gelang: Gleich drei Löwen trafen, Michael Hackert neben Marc Beaucage und Pat Lebeau dabei mit dem entscheidenden und frech herausgespielten Treffer.
(Frankfurt Lions)