HC Davos gewinnt den 78. Spengler Cup
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marksoft -
31. Dezember 2004 um 14:37 -
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In letzter Sekunde haben sich die Gastgeber aus Davos für das Finale um den Spengler Cup qualifiziert und dort dann trotzdem gewonnen. Mit 2:0 besiegten die Davoser das Team von Sparta Prag und holten sich damit den Turniersieg beim traditionellesten Clubvergleich der Welt!Der HC Davos ist der Sieger des 78. Spengler Cups. In einem hochkarätigen und äusserst spannenden Finale besiegten die Gastgeber Sparta Prag mit 2:0. Michel Riesen (9.) und Rick Nash (60.) erzielten die beiden Treffer.
Dass das Endspiel das torärmste war, seit 1986 das Finale eingeführt wurde, lag in erster Linie an den beiden hervorragenden Goalies Jonas Hiller und Tomas Pöpperle.
Der 22-jährige HCD-Goalie Jonas Hiller rechtfertigte gegen die Tschechen nicht nur seine Wahl ins Allstar-Team, sondern lieferte im Finale sein Meiserstück ab. Gemäss offizieller Statistik wehrte er 41 Sparta-Schüsse ab und zeigte dabei sein bestes Spiel in seiner noch jungen Karriere. Insbesondere nach Spielhälfte sorgte Hiller mit schier unglaublichen Paraden dafür, dass die Davoser in Führung blieben. Der Reihe nach trieb er Jan Marek (32.), Tomas Netik (35.), Ondrej Kratena (45.) und zweimal Petr Ton (51. und 53.) zur Verzweiflung. Glück beanspruchte er einzig, als Jan Hlavac, der auffälligste Tscheche, in der 34. Minute den Pfosten traf. Weniger beschäftigt war mit 14 erfolgreichen Paraden zwar Pöpperle im Sparta-Tor, indem er Laurent Müller (18. und 23.) und Nash (27.) solo stoppte, sorgte der erst 20-Jährige dennoch für viel Spannung.
Machtlos war Pöpperle in der 8. Spielminute, als der ehmalige NHL-Erstrundendraft Michel Riesen ein Zuspiel von Nash verwertete. Ansonsten musste er aus der Ferne zusehen, wie seine Mitspieler Chance um Chance vergaben. Immer wieder drängten die Prager ihre Gegner minutenlang in ihr eigenes Drittel, allein die erfolgreiche Ausbeute blieb aus. Die Entscheidung fiel erst 35 Sekunden vor Schluss, indem Niklas Hagman ins leere Tor traf. Auch wenn die Tschechen natürlich gerne gewonnen hätten, waren sie froh, nicht in die Verlängerung gehen zu müssen. Denn nur 50 Minuten nach der Schlusssirene mussten sie in Davo auf den Zug, um danach in Kloten ihren Flieger in die Heimat noch zu erreichen.
Für den HC Davos war es der insgesamt 13. Turniersieg seit 1923 aber nach 2000 und 2001 erst der dritte in der Neuzeit. Zum Abschluss der Veranstaltung zeigten die Schweizer eine schöne Geste: Sie gaben bekannt, das Siegespreisgeld in der Höhe von 20.000 Franken zugunsten der Seebeben-Opfer in Asien zu spenden.
Davos - Prag 2:0 (1:0, 0:0, 1:0)
Eisstadion. 7580 Zuschauer (ausverkauft)
SR McCreary; Popovic, Küng.
Tore: 8. Riesen (Nash) 1:0. 60. (59:25) Hagman (Ambühl; ins leere Tor) 2:0.
Strafen: Je 3 mal 2 Minuten.
Die Kader:
Davos: Hiller; Gianola, Jan von Arx; Hauer, Kress; Winkler, Barry Richter; Ramholt; Riesen, Reto von Arx, Nash; St. Louis, Rizzi, Thornton; Ambühl, Marha, Hagman; Neff, Sutter, Müller; Christen.
Prag: Pöpperle; Pilar, Hanzlik; Majesky, Martin Richter; Dobron, Reznicek; Prockazka, Schnabel; Kratena, Vyborny, Hlavac; Netik, Bros, Kasparik; Chabada, Marek, Ton; Bärtschi, Wichser, Dragoun.
Bemerkungen: 34. Pfostenschuss Hlavac. 59:25 Time-out Prag - Prag von 59:08 bis 59:25 und von 59:35 bis zum Schluss ohne Torhüter, dafür mit sechs Feldspielern.