Davos schafft Finaleinzug, Kanada draussen
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marksoft -
30. Dezember 2004 um 23:56 -
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Der HC Davos steht im Finale des 78. Spengler Cups! Die Gastgeber setzten sich in ihrem letzten Gruppenspiel in einer hochdramatischen Partie gegen Sparta Prag mit 6:4 durch und stehen damit im morgigen Finale! Gegner sind erneut die Tschechen!Der Gastgeber HC Davos hat am Spengler Cup zum fünften Mal in Serie das Finale erreicht. Die Davoser besiegten am Abend Sparta Prag mit 6:4, nachdem sie nach 34 Minuten noch mit 5:1 geführt hatten. Schon morgen erhält Sparta im Endspiel Gelegenheit zur Revanche. Dann werden die Tschechen, die schon vor der Abendpartie als Finalist feststanden, die Sache wohl ernsthafter angehen.
Nachdem das Team Canada am Nachmittag gegen Helsinki IFK gewonnen hatten, waren sie auf Prager Schützenhilfe angewiesen, um morgen im Finale die Möglichkeit zum Titelhattrick zu erhalten. Ein Blick auf Prags Mannschaftsaufstellung gegen den HCD reichte, um zu wissen, dass die Kanadier nicht mit Hilfe rechnen dürfen: Spartas Coach Slavomir Lener schonte mit Ondrej Kratena nicht nur den Turnier-Topskorer, sondern mit Karel Pilar, David Vyborny und Jan Hlavac auch drei seiner fünf NHL-Stars. Zudem nahm Tomas Pöpperle, der 20-jährige Goalie und tschechische Shootingstar, auf der Ersatzbank platz.
Spielpraxis erhielt dafür wieder einmal die Spengler-Cup-Verpflichtung David Aebischer im Tor. Schnell wurde klar, dass der Schweizer zur bedauernswertesten Figur auf dem Eis werden würde. Wohl selten kam er sich von seinen Vorderleuten so verlassen vor, wie gegen Davos. Dem Unmut kund darüber tat er, als er in der 34. Minute bereits zum fünften Mal bezwungen wurde und danach wutentbrannt seinen Stock in die Ecke schleuderte. Spass hatten dafür die Davoser und dabei insbesondere Joe Thornton, Josef Marha und Rick Nash: Thornton liess sich drei Assists gutschreiben, Marha erzielte gegen seine Landsleute ein Tor und zwei Assists, ebenso Nash.
Als die Davoser versuchten, ihrerseits ebenfalls Kräfte für das Finale zu sparen, setzten die Tschechen zur Aufholjagd im grossen Stil an. Zwischen der 37. und der 58. Minute kamen sie durch Treffer von Tomas Netik, Jan Marek und Ivan Majesky auf 4:5 heran. In den letzten zwei Minuten musste der HC Davos gehörig bangen, ehe er sich seiner Finalqualifikation sicher sein durfte.
Prag – Davos 4:6 (1:2, 1:3, 2:1)
Eisstadion. – 7580 Zuschauer (ausverkauft)
SR Reiber; Rébillard, Mauron.
Tore: 1. (0:52) Marha (Thornton) 0:1. 6. (5:01) Chabada (Wichser; Ausschluss Ambühl) 1:1. 6. (5:46) St. Louis (Thornton, Marha) 1:2. 23. Ramholt (Ambühl, Sutter) 1:3. 25. Nash (Thornton, Marha; Ausschluss Schnabel) 1:4. 34. Riesen (Nash, Reto von Arx) 1:5. 37. Netik (Straka, Prochazka; Ausschlüsse Dragoun, Hagman) 2:5. 41. Marek (Wichser; Ausschluss Sutter) 3:5. 58. Majesky (Straka; Ausschluss Thornton) 4:5. 60. (59:56) Nash (Riesen; ins leere Tor) 4:6.
Strafen: mal 2 Minuten gegen Prag, mal 2 Minuten gegen Davos.
Die Kader:
Prag: Aebischer; Dobron, Reznicek; Prochazka, Schnabel; Hanzlik, Richter; Majesky; Wichser, Marek, Chabada; Bärtschi, Bros, Kasparik; Netik, Straka, Dragoun; Ton.
Davos: Hiller; Gianola, Jan von Arx; Hauer, Kress; Winkler, Richter; Ramholt, Häller; Riesen, Reto von Arx, Nash; St. Louis, Marha, Thornton; Petrov, Rizzi, Christen; Ambühl, Sutter, Hagman.
Bemerkungen: 56. Time-out Davos. – Prag von 59:30 bis zum Schluss ohne Goalie, dafür mit sechs Feldspielern.