Sparta Prag mit glücklichem Ende gegen Metallurg
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marksoft -
27. Dezember 2004 um 19:55 -
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Zehn Tore in der regulären Spielzeit plus sieben weitere im Penaltyschiessen: Metallurg Magnitogorsk und Sparta Prag setzten im dritten Turnierspiel die Idee des Spengler Cups in die Tat um und boten am Nachmittag den 7323 Zuschauern ein Offensivspektakel erster Güte. Spart Prag, für das Stürmer Ondrej Kratena vier Tore (eines per Penalty) erzielte, setzte sich am Ende mit 6:5 durch.
Dabei hätte es aus Sicht der Tschechen gar nicht erst zur Verlängerung kommen müssen. Bei den Russen war die Luft im letzten Drittel lange Zeit draussen. Dann setzten sie jedoch zu einem fulminanten Endspurt an und wurden 24 Sekunden vor dem Ende mit dem Ausgleich belohnt. Dass Penaltyschiessen war nach der torlosen fünfminütigen Verlängerung das logische Ende einer Partie, in welcher die beiden osteuropäischen Teams ihre technischen Fähigkeiten voll ausschöpften. Auf Körperspiel wurde weitgehend verzichtet, nicht selten auch auf kompromisslose Verteidigung. Dies sehr zur Freude der Zuschauer, dafür umso mehr zum Ärger der beiden Trainer und der Torhüter. Bei Sparta machte die Spengler-Cup-Verpflichtung David Aebischer (Lugano/ Colorado Avalanche) nach 44 Minuten gar dem jungen Thomas Pöpperle Platz, nachdem er bei drei der vier Gegentreffer eine unglückliche Figur abgegeben hatte. Metallurgs NHL-Goalie Evgeny Nabokov sah sich das Spiel von der Bank aus an. Für das Penaltyschiessen ging er jedoch an Stelle von Andrey Malkov ins Tor. Die Taktik von Coach Marek Sykora ging jedoch nicht auf: Nabokov wurde bei vier von fünf Penalties bezwungen.
Die Spartaner zeigten bei ihrem ersten Einsatz am diesjährigen Spengler Cup, dass sie für das Turnier eine Bereicherung sind. Erst um 20 Uhr trafen sie am 26. Dezember in Davos ein, kurz bevor Magnitogorsk für seine erste Partie gegen das Team Canada aufs Eis ging. Die Russen suchten gegen Sparta den direkteren Weg aufs Tor, als noch gegen die Kanadier. Diese Spielweise machte sich bezahlt. Weil sich Metallurg in die Verlängerung rettete, gewann es einen Punkt (Sparta zwei). Trotz der zweiten Niederlage im zweiten Spiel besitzt Metallurg nach wie vor die Chance, am 31. Dezember in den Final einzuziehen. Dafür müssen die beiden restlichen Spiele gegen Davos (morgen) und Helsinki (am Mittwoch) aber wohl gewonnen werden. Prag hingegen kann nach dem Sieg dem weiteren Turnierverlauf vorerst gelassen entgegen blicken.
Magnitogorsk – Prag 5:6 (2:2, 1.2, 2:1, 0:0) n.P.
Eistadion. – 7323 Zuschauer.
SR Bertolotti; Küng, Popovic.
Tore: 9. Pilar (Kratena; Ausschluss Cech) 0:1. 12. Dobryshkin (Sykora) 1:1. 15. Tertysnhy (Konstantin Makarov) 2:1. 16. Marek (Majesky) 2:2. 23. Kratena (Reznicek) 2:3. 24. Dobryshkin (Kaygodorov, Gonchar) 3:3. 26. Kratena (Pilar; Ausschluss Sokolov) 3:4. 42. Arakaev (Gusmanov, Razin) 4:4. 44. Kratena (Hlavac) 4:5. 60. (59:36) Gusmanov (Sykora) 5:5.
Penalties: Für Magnitogorsk trafen Razin, Gonchar und Arakaev; für Prag trafen Kratena, Ton, Pilar und Marek.
Strafen: 7 mal 2 Minuten gegen Magnitogorsk, 8 mal 2 Minuten gegen Prag.
Die Kader:
Magnitogorsk: Malkov; Gonchar, Varlamov; Atyushov, Kalinin; Cech, Boikov; Sokolov, Kukhtinov; Sykora, Kaygodorov, Dobryshkin; Tertyshny, Dmitry Makarov, Konstantin Makarov; Kudermetov, Razin, Gusmanov; Gladishkin, Arekaev, Piskunov.
Prag: Aebischer; Pilar, Hanzlik; Dobron, Reznicek; Majeski, Richter; Schnabel; Kratena, Vyborny, Hlavac; Ton, Marek, Chabada; Kasparik, Bros, Kotrla; Wichser, Netik, Bärtschi.
Bemerkungen: 58. Pfostenschuss Dmitry Makarov. – Time-outs: 55. Prag, 59. Magnitogorsk. – Magnitogorsk von 58:14 bis 59:03 und von 59:24 bis 59:36 ohne Goalie, dafür mit sechs Feldspiern.