Absage für Nürnberg: Kein "Doppel-Poss" mehr
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marksoft -
14. Dezember 2004 um 05:47 -
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Mit den Nürnberg Ice Tigers steuert Greg Poss derzeit auf Erfolgskurs, doch die Franken müssen sich bald einen neuen Trainer suchen. Auf Druck der DEL konzentriert sich der US-Amerikaner ab 2005 ganz auf die Nationalmannschaft. Seine Doppelfunktion gibt der 39-Jährige nach der laufenden Saison auf und wird dann hauptamtlicher Bundestrainer."Es ist besser, sich auf eine Sache zu konzentrieren", sagte Poss, der Anfang des nächsten Jahres mit dem DEB über einen neuen Vertrag verhandeln wird.
"Wir haben immer gesagt, dass wir an einer langfristigen Zusammenarbeit mit Poss interessiert sind", erklärte DEB-Präsident Hans-Ulrich Esken. Der Verbandschef rechnet Mitte Januar mit konkreten Verhandlungen. "Ich könnte mir vorstellen, dass wir einen unbefristeten Vertrag abschließen, der sich automatisch verlängert, wenn keiner kündigt", sagte Esken. Gegen die Doppelfunktion hatte sich vor allem die DEL ausgesprochen. "Es gab immer ein klares Veto der Klubs", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke: "Alle Seiten haben eingesehen, dass es auf Dauer keine Lösung ist." Die Regelung sei 1998 aus der Not geboren, als Zach die Nationalmannschaft nach dem Abstieg aus der A-Gruppe übernahm. "Damals war es aufgrund der besonderen Situation eine gute Lösung", sagte Tripcke, "aber jetzt ist das Thema erledigt. Es wird die Doppelfunktion nicht mehr geben."
Poss hatte ursprünglich erklärt, beide Funktionen weiter ausüben zu wollen. "Ich hätte damit kein Problem, aber andere haben damit ein Problem", sagte Poss. Auch Nürnbergs Klubchef Herbert Frey hatte zunächst keine Einwände gegen den Doppel-Job gehabt, um den Amerikaner halten zu können, musste dann aber dem Druck der Liga nachgeben. Poss betreute erstmals beim Deutschland-Cup im November die deutsche Nationalmannschaft, die mit vier Niederlagen in vier Spielen den letzten Platz belegte. Frey nahm die Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis: "Greg Poss hat hier hervorragend und erfolgreich gearbeitet. Wir bedauern seinen Entschluss, müssen die Entscheidung aber respektieren. Wir wünschen ihm für seine Tätigkeit bei der Nationalmannschaft viel Erfolg."
Mit den Ice Tigers eilt Poss derzeit von Sieg zu Sieg. Vor dem Spitzenspiel am Dienstag beim Zweiten Kölner Haie hat sein Team sechs Punkte Vorsprung. "Die Tabelle ist nur eine Momentaufnahme", meinte der Amerikaner, der zuletzt sieben Siege in Folge feierte. Die Gründe für die Erfolgsserie liegen für den Coach auf der Hand: "Wir spielen zurzeit ziemlich konstant. Die Mannschaft ist eine gute Einheit und hat großen Siegeswillen." Vom ersten Meistertitel für die Franken will Poss aber nicht reden: "Das ist nur Zeitverschwendung. Wir müssen uns auf jedes Spiel konzentrieren und überhaupt nicht überlegen, was wir am Ende erreichen können."
(Hockeyweb.de)