Frankfurt marschiert auch in Kassel
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marksoft -
29. November 2004 um 08:32 -
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Die Siegeserie der Frankfurt Lions hält weiter an. Auch das zweite Hessenderby in der laufenden Saison gegen die Kassel Huskies konnte das Team von Rich Chernomaz für sich entschieden. Nach anfänglichen zähem Ringen auf beiden Seiten und körperlich anstrengendem Hockey genügte den Frankfurt Lions ein starkes letztes Drittel, um drei Punkte aus dem Kasseler Auestadion zu entführen.
Die Lions mussten in Kassel kurzfristig auf Stürmer Marc Beaucage verzichten, der sich eine leichte Verletzung am Freitag gegen Ingolstadt zuzog, und daher nicht einsatzfähig war. Für ihn rückte Martin Reichel zu Kohmann und Pronger. Neville Rautert begann dafür bei Hackert und Sulkovsky.
Von Beginn an sahen die gut 4.600 Zuschauer eine rasante Partie. Vor allem die gastgebenden Kassel Huskies entwickelten viel Druck auf das von Ian Gordon bewachte Lions Tor. Die Lions beschränkten sich auf die Torsicherung, und überließen den Huskies das Spiel. Daniel Corso und Tobias Abstreiter hatten dabei die besten Chancen in einem einseitigen ersten Drittel. Die Lions konnten sich keine zwingende Torchance herausspielen und bedankten sich, wie Michael Hackert es treffend formulierte ,,bei unserem Torhüter Gordon, der uns bislang im Spiel gehalten hat.“
Im Mitteldrittel besaßen die Lions die ersten Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Bei eigener Überzahl scheiterten Robidas und Young an Joaquin Gage. In der Folge waren es die Kassel Huskies, die mehr Körpereinsatz ins Spiel brachten. Einzig Ian Gordon im Tor der Lions war sehr aufmerksam und behielt in mehreren kritischen Situationen die Übersicht. Nach 33 Spielminuten konnte der Frankfurter Schlussmann aber auch nichts mehr machen. Bei angezeigter Strafe gegen Lions Stürmer Martin Reichel bediente Sebastian Jones den am langen Pfosten völlig frei stehenden Dany Bousquet, und dieser schoss hoch ins Netzdach den Führungstreffer für die Kassel Huskies.
Nachdem die Lions zwei Drittel lang wenig für das eigene Offensivspiel getan hatten, begannen sie dieses in den letzten 20 Minuten zu forcieren. Christian Kohmann zeichnete sich dabei in der 46.Spielminute für den Ausgleich verantwortlich. Kassel war nun lange nicht mehr so aggressiv, wie die 40 Minuten zuvor. Anstatt weiter nach vorne zu spielen, wollten sie die knappe Führung verteidigen.
Und bei solchen Spielweisen wird Platz geschaffen für die Topspieler. Wie zB für Patrick Lebeau, der im wahrsten Sinne zum Matchwinner avancierte. Der Topscorer der Frankfurt Lions wusste, dass sein Vater, derzeit zu Besuch aus Kanada, wie schon am Freitag beim Kantersieg über Ingolstadt, im Kassel Publikum saß. Seinem Dad wollte Lebeau während seines kurzen Deutschlandaufenthalt seine Kunst am Puck gerne zeigen. Lebeau bleibt der Dauerbrenner unter den Topspielern in der DEL. ,,Der Puck sucht Lebeau, nicht Lebeau den Puck“, äußerte sich auch Premiere-Kommentator Marc Hindelang begeistert über den Unterzahltreffer Nummer 5 durch Lebeau. Binnen zwei Minuten war Lebeau zweimal auf den Punkt zur Stelle und brachte den Deutschen Meister auf die Siegerstrasse an diesem Sonntagnachmittag.