Neues Angebot der Gewerkschaft, jetzt wird es teuer
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marksoft -
26. November 2004 um 07:19 -
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Während sich Gerüchte mehren, dass die Spielergewerkschaft NHLPA einen neuen Kompromissvorschlag im Streit um einen Kollektivvertrag machen wird, muss die Union nun beginnen, Streikgelder auszuzahlen - und das wird teuer.In den letzten Tagen gab es immer wieder Gerüchte, die NHLPA werde noch Anfang Dezember einen letzten Vorschlag zur Beendigung des Lockouts in der NHL unterbreiten. NHL Vizepräsident Bill Daly bestätigte, dass auch er von einem möglichen neuen Angebot gehört habe und mit Spannung darauf warte.
Damit rückt die Entscheidung näher, ob die NHL Saison 2004/05 gespielt wird oder nicht. Am kommenden Dienstag werden sich die 30 Clubbesitzer mit dem Liga - Beauftragten Gary Bettmann treffen und den letztmöglichen Starttermin aushandeln. Allgemein ging man immer davon aus, dass bis Mitte Jänner eine mögliche Saison angegangen werden müsse - die Entscheidung, ob gespielt wird oder nicht, sollte demnach bis Mitte Dezember erfolgen.
Dass die NHLPA nun doch wieder das Gespräch mit den Vereinen sucht, scheint logisch. Auch vor 10 Jahren war kurz vor dem absolut letzten möglichen Termin noch ein Kompromiss ausgehandelt worden. So scheint es auch in diesem Jahr zu laufen, denn die NHLPA ist nun auch finanziell gefordert - und das nicht wenig.
Die NHL Spieler haben auf Grund des Lockouts bereits drei Monatsgehälter verloren und nun muss die Gewerkschaft mit Streikgeldern einspringen. Mehr als 730 Spieler werden demnach in den nächsten Tagen jeweils zwischen 5.000 und 10.000 Dollar für November und Dezember erhalten. Das kostet die NHLPA zwischen 29 und 44 Millionen Dollar.
Das Geld stehe aus einem Pool, den die Union in den vergangenen Jahren aus Beiträgen und Lizenzgeldern angelegt hat, zur Verfügung.
Dass die NHL Cracks mit derartigen Zahlungen nicht gerade glücklich sein werden, zeigt ein Blick auf die nackten Gehaltszahlen. Im Schnitt verdiente ein NHL Spieler in der vergangenen Saison 1,8 Millionen Dollar, was einem Monatsgehalt von 138.000 Dollar entspricht. Da sind 10.000 Dollar pro Monat nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Daher steht auch noch im Raum, ob alle Spieler diese Zahlung akzeptieren werden. Ein Spieleragent meinte noch gestern, dass man das derzeit nicht abschätzen könne. Gerade die Top Stars, die ein Vielfaches der oben genannten Summen verdienen, könnten sich quer stellen.
Die Spielergewerkschaft wird noch in den ersten Dezemberwochen ein Treffen mit 200 NHL Spielern abhalten und ihr wichtigstes Gut noch einmal auf den gemeinsamen Ziele einschwören. Das scheint auch dringend notwendig, denn immer mehr Cracks zeigen sich mittlerweile mit einem Salary Cup, wie von den Teams gefordert, einverstanden, wollen nur noch die Umstände genauer aushandeln.