Black Wings kämpfen ums Überleben!
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marksoft -
18. November 2004 um 05:43 -
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"Es geht derzeit nur darum, ob wir das Saisonende erleben" - Schockierende Aussagen empfangen heute die Fans der Black Wings Linz, wenn sie sich der größten österreichischen Tageszeitungen zuwenden. Getätigt wurde diese vom Präsidenten der Linzer und die Frage nach der Zukunft wird immer lauter.Was hinter vorgehaltener Hand bereits seit Monaten gemunkelt wurde, ist seit heute offiziell: die Black Wings, Meister aus dem Jahr 2003, kämpfen ums Überleben!
Die Niederlage gegen den KAC hatte symbolischen Charakter, denn in dieser Partie fehlte der letzte Biss, die Spieler wirkten nicht unbedingt zu 100 Prozent motiviert. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sich laut Medienberichten die Auszahlung der Spielergehälter bei den Linzern derzeit verzögert.
Schon während und nach der vergangenen Saison hatten die Linzer ein großes Minus am Konto angehäuft. War damals noch von 300.000 Euro die Rede, spricht man derzeit bereits von 450.000 Euro Altlasten. Diese sollen zwar bereits teilweise abgebaut worden sein, dafür, so wird Steinmayr in der heutigen "Krone" zitiert, klafft im laufenden Budget ein großes Loch. Die erneut unter der Kalkulation liegenden Zuschauereinnahmen tun da ihr Übriges dazu.
Mit diesen Problemen muten auch die Abgänge der letzten Wochen im Farm Team wenig überraschend an und selbst um die Kampfmannschaft gibt es erste Abwanderungsgerüchte. "Es geht nicht mehr um die nächste Saison, es geht nur noch darum, ob wir das Saisonende erleben." - Black Wings Boss Steinmayr macht in der Krone keinen Hehl aus den Problemen. Und diese könnten sich gerade im Jänner als unüberwindbar herausstellen. Auf Grund einer Ligapause werden die Black Wings hier nur drei Heimspiele haben und damit auch aus dieser Quelle nur bedingte Einnahmen lukrieren können.
Die Oberösterreicher befinden sich nun in einer Zwickmühle, denn um die Halle weiterhin zu füllen, müssen sie Leistung bringen, oben mitspielen. Dann kann man zumindest die aus diesem Bereich budgetierten Einnahmen (3.100 Fans waren vor der Saison pro Spiel "eingeplant" worden) erreichen.
Zuletzt jedoch wirkte das Team vermutlich ob der Geschehnisse im Hintergrund gehemmt, nicht mehr zu 100 Prozent Einsatzbereit. Doch hier sieht Präsident Steinmayr die Verantwortung weniger an den verzögerten Zahlungen, als an Trainer Barda. Wieder einmal werden Ablösegerüchte um den Tschechen laut, denn "Ersatz" hätte man vereinsintern doppelt: Rick Nasheim und Miro Berek.
Die verpatzte letzte Saison, die auch mit zu hohen finanziellen Erwartungen budgetiert worden war, reißt die Black Wings immer weiter in Richtung Abgrund. Es scheint fast so, als ob die Erste Bank Eishockey Liga in jedem Jahr ihr Opfer fordert. Waren es zuletzt die Feldkircher, die in der Vorsaison in finanzielle Schwierigkeiten geraten waren, so scheinen nun die Black Wings Linz dem selben Schicksal entgegen zu steuern. Für eine der größten und aktivsten Fangemeinden in der österreichischen Eishockeyszene mit Sicherheit ein Schock und auch die anderen Teams der Erste Bank Eishockey Liga werden ob dieser Entwicklung mit Spannung nach Oberösterreich blicken. Ein weiterer Ausfall einer Mannschaft könnte auch die Liga in einen Strudel reißen.