Deutschland-Cup: Kanada wirbelt USA durcheinander
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marksoft -
13. November 2004 um 08:14 -
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Nachdem die USA zum Auftakt des Deutschland Cups gegen Gastgeber Deutschland keine Probleme hatten, gab es beim zweiten Auftritt gegen Weltmeister Kanada die erste Turnierniederlage. Im Duell der Nordamerikaner hiess es DEL Stars gegen NHL Stars.Die Zuschauerzahl für das Abendspiel hat sich im Vergleich zur Nachmittagsbegegnung zwar fast verdoppelt, dennoch waren 1481 Zuschauer für ein Spiel dieser Güteklasse zwichen Kanada und der USA enttäuschend. Nicht nur, dass sich quasi die Mutterländer des Eishockeys gegenüberstanden, deren Kräftemessen immer eine besondere Note hat, es war auch ein Duell DEL gegen NHL, besteht doch fast der komplette Kader der Kanadier aus aktuellen DEL-Spielern, während sich bei Team USA 15 NHL-Stars tummeln.
Nachdem die Amerikaner bereits Deutschland mit 5:1 besiegten, erwartete man fast auch einen Sieg gegen ein Team Canada, welches eben fast "nur" mit DEL-Akteuren bestückt war. Doch diese sahen das anders und wollten beweisen, dass sie ihren NHL-Kollegen mindestens ebenbürtig sind. So entwickelte sich ein sehr schnelles hochklassiges Spiel, bei dem die Kanadier gleich bei der ersten Strafzeit der Amerikaner im Powerplay zuschlugen. Der Nürnberger Pascal Trepanier markierte das 1:0 (9.).
Die US-Boys, die kurz darauf beinahe zwei Minuten lang eine 5 gegen 3 Überzahl nicht nutzen konnten, kassierten für ihr Unvermögen auch prompt die Quittung, als Brad Tapper, kaum dass der letzte Kanadier die Strafbanktür hinters sich gelassen hatte, zum 2:0 einlochte (13.). Die USA konnten zwar in einem schönen Konter das 2:1 (14.) machen, lagen aber noch vor der Drittelpause gegen wie aufgedreht spielende Kanadier durch einen Doppelschlag von Scott King (17., 20.) mit 1:4 hinten.
Die Partie schien zu diesem frühen Zeitpunkt bereits entschieden zu sein, vor allem, als Robitaille in der 30. noch auf 5:1 für Kanada erhöhte, aber die Amerikaner gaben sich nicht auf und kamen vor der zweiten Drittelpause dank Eric Healeys zweitem Treffer (35.) und Brett Hauers Last Minute-Goal acht Sekunden vor Ende des Drittels noch auf 3:5 heran.
Im letzten Drittel kam es in der weiterhin flotten Partie zu keinem weiteren Treffer mehr, obwohl die US-Jungs den Puck in der 53. schon zum 4:5 im Netz wähnten, nach Studium des Videobeweises gab Schiedsrichter Schütz den vermeintlichen Treffer allerdings nicht. Kurz vor Schluss nahmen die Amerikaner noch eine Aszeit und daraufhin ihren Goalie vom Eis, Zählbares sprang dabei allerdings nicht mehr heraus und so konnten die Kanadier einen völlig verdienten 5:3 Sieg feiern. Zum besten Spieler wurde Doppeltorschütze Scott King gekürt, bei den USA fiel die Wahl auf Jason Blake.
US-Co-Trainer Granato fand den kanadischen Sieg auch gerechtfertigt. "So wie Kanada das Spiel begonnen hatte, wurde auch gespielt. Sie bestimmten das Spiel von der ersten Minute an. Und wenn man erst einmal hinten liegt, muss man aufmachen." Kandas Coach Habscheid freute sich für das spärlich erschienene Publikum. Es war ein sehr unterhaltsames Spiel für de Fans. Es gab viele Angriffe, es ging ständig hin und her und es gab viele Chancen auf beiden Seiten."
Das ist sicher richtig, es ist nur schade, dass das in Hannover bis auf wenige Hardcore-Fans offenbar niemanden interessiert. Denn höherklassiger und besseres Eishockey wie die heutigen Spiele kann man kaum bieten. Die positivste Nachricht des Tages jedoch ist, dass die TUI-Arena nach langer Abstinenz endlich wieder einen Stadionsprecher hat. Eric Haselbacher hat seinen angestammten Platz am Mikro zumindest für die Dauer des Deutschland-Cups wieder eingenommen und es tatsächlich vollbracht, in der fast leeren Arena so etwas wie Stimmung zu generieren, was angesichts der leeren Ränge eine beachtliche Leistung darstellt.
(Hockeyweb.de)