Graz mit Shutout in Linz auf Rang 3
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marksoft -
12. November 2004 um 23:36 -
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Zum ersten Mal in der laufenden Saison mussten sich die Black Wings Linz vor eigenem Publikum nach regulärer Spielzeit geschlagen geben. In einem nervösen Spiel setzten sich die Graz 99ers am Ende als die glücklichere zweier wenig überzeugender Mannschaften durch.Eine weitere Serie in der Erste Bank Eishockey Liga gehört der Geschichte an. Die Black Wings aus Linz mussten sich erstmals in dieser Saison zu Hause in der regulären Spielzeit geschlagen geben und holten ebenfalls zum ersten Mal keine Punkte vor eigenem Publikum.
Vielfach waren die Chancen der Grazer auf dieses Ergebnis von Beginn an hoch eingeschätzt worden, denn der Tscheche Pavel Nestak musste, wie bereits gestern von Hockeyfans.at berichtet, verletzungsbedingt pausieren. Für ihn stand Backup Michael Mayer im Tor der Oberösterreicher und sollte am Ende entscheidend am Endergebnis mit beteiligt gewesen sein.
Doch zu Beginn der Partie sah es lange Zeit nach einem ausgeglichenen Match aus, in dem sich beide Teams sehr nervös zeigten. Dabei hatten die Grazer den besseren Start und trafen nach nur 32 Sekunden die Stange neben dem bereits geschlagenen Mayer.
Auch in weiterer Folge bliegen die Steirer die gefälliger spielende Mannschaft mit den besseren Chancen. Zwar rettete in der 3. Minute auch auf Grazer Seite die Stange, doch die Gäste waren in den ersten 20 Minuten die bessere Mannschaft.
Durch mangelnde Disziplin und eine sehr kleinliche Schiedsrichterleistung wurden die Steirer in diesem Eröffnungsdrittel sehr häufig gestört und so kam es, dass die Grazer alleine im ersten Abschnitt 10 Minuten auf der Strafbank verbrachten.
Durch die vielen Strafen, Nicklichkeiten und ein etwas überfordertes Schiedsrichtertio um den ansonsten so sicheren Hauptreferee Carlsson sorgten für zusätzliches Feuer im ohnehin angeheizten Klima und man wartete ständig auf eine Explosion.
Doch diese kam nicht - auch nicht, als die Linzer fast zwei Minuten bei einer 5 gegen 3 Überzahl keinen Vorsprung herausschiessen konnten. Somit ging es torlos in die erste Pause und man sah sich überrascht: Backup Goalie hatte nur ganz wenig Arbeit zu verrichten und wurde von seinen Vorderleuten sehr gut unterstützt.
Im zweiten Abschnitt zeigten sich beide Teams nicht nur disziplinierter, sondern auch in der Verteilung der Spielanteile völlig geändert. Nun waren es die Linzer, die für Druck sorgten und die Grazer versuchten ihr Heil aus der Defensive. In dieser Phase trafen die Linzer zwei Mal Aluminium und hatten auch anderweitig nicht viel Glück. So musste Machreich nach einem Bogenschuss den Puck kurz aus den Augen verloren haben, denn er war kurze Zeit völlig orientierungslos. Die Scheibe kullerte hinter seinem Rücken langsam in Richtung Linie, doch Machreich sah die Situation gerade im letzten Moment und kehrte die Scheibe von der Linie.
Als kaum jemand mehr mit einem Treffer im zweiten Abschnitt rechnete, war es dann doch so weit. Die Grazer nützten eine Power Play Möglichkeit in der 39. Minute zur Führung durch Selmser, der gerade rechtzeitig munter geworden war. Zuvor hatte man vom Goalgetter nichts gesehen, war Selmser einzig durch zahlreiche Offsides aufgefallen.
Mit diesem Vorsprung im Rücken wurde die Ausgangslage für die Grazer noch rosiger. Die Grazer konnten nun auf die Bemühungen der Linzer reagieren und auf ihre Konter warten. Die Oberösterreicher übernahmen auch klar das Kommando, hatten durch Szcüs, Lukas und Judex ihre besten Möglichkeiten, doch sie trafen nicht.
In der 48. Minute dann ein lauter Torjubel in Linz, doch dieser schwenkte bald in ein Pfeiffkonzert um, denn Referee Carlsson hatte den möglichen Ausgleich durch Ignatjevs wegen eines Toraumabseits eines seiner Mitspieler nicht geben können.
Je näher die Schlussirene kam, umso stärker wurden die Black Wings. Immer wieder wurde versucht, den schnellen Abschluss zu finden, doch die Grazer standen sehr gut in der Defensive und so hatten die Black Wings kaum Möglichkeiten, sich vor das Tor von Machreich zu setzen.
Lezten Endes war es doch der bis dahin kaum geprüfte Michael Mayer, der diese Partie entschied. Bei einem Norris Angriff ließ er sich zu einfach dübieren und bewegte sich beim Schuss des Grazers nicht einmal.
Keine zwei Minuten später war dann die endgültige Entscheidung da, als Graz in der 57. Minute durch Krainz sogar noch das 3:0 erzielen konnte. Bei diesem Score blieb es am Ende auch.
Fazit:
Es war kein bemerkenswertes Spiel, das die mehr als 3.000 Fans in Linz zu sehen bekamen. Sehr viele Leerläufe waren auf beiden Seiten zu sehen und die Teams liessen sich zu sehr von Gehässigkeiten und der nervösen Spielweise ihres Gegners beeinflussen.
Bei den Linzern galt selbstverständlich Backup Goalie Michael Mayer, der anfangs ganz gute Figur gegen die Grazer machte, dann aber doch patzte. Offensichtlich bei den Black Wings war auch der primäre Gedanke, sofort hinten dicht machen zu können, um so Mayer zu schützen.
Das gelang auch lange Zeit, doch letzten Endes setzten sich die Grazer als effektivere Mannschaft durch. Während die Linzer aus 39 Torschüssen keinen Treffer machen konnten, waren die Grazer aus nur 26 Versuchen gleich drei Mal erfolgreich.
Auch wenn Patrick Machreich seinen zweiten Saison-Shutout feierte, waren die Grazer am Ende nur die glücklichere Mannschaft, die gewonnen hat. Auf diesem Sieg kann man sich nicht ausruhen, denn es konnte keines der Teams überzeugen.
Michael Mayer im Tor der Linzer machte seine Sache anständig, war in den entscheidenden Phasen der Partie dann aber unkonzentriert und wirkte gegen die Grazer Angriffe in den letzten Minuten oft unsicher.
Am Dienstag wird es für die Oberösterreicher noch dicker kommen. Dann treffen die Black Wings in der schon fast ausverkauften Linzer Eissporthalle auf Rekordmeister, Leader und Titelverteidiger KAC. Da wird Mayer mit Sicherheit mehr zu tun bekommen.
Die Grazer haben dieses "Vergnügen" bereits am Sonnntag, denn dann müssen die 99ers beim KAC antreten. Hier wird sich weißen, ob die Grazer in der Tabelle weiter nach vorne schielen können, oder doch wieder zum nach hinten setzten geschickt wirkt.
EHC Superfund BW Linz - Graz 99ers 0:3 (0:0, 0:1, 0:2)
Zuschauer: 3.012
Referees: Carlsson M.; Neuwirth K., Sporer M.
Tore: Selmser S. (38:53 / Bartolone C., Hala J.), Norris W. (54:36 / Iberer F., Strömberg C.), Krainz M. (58:00 / Selmser S., Tropper M.)
Goalkeepers: Mayer M. (60 min. / 26 SA. / 3 GA.) resp. Machreich P. (60 min. / 39 SA. / 0 GA.)
Penalty in minutes: 16 resp. 20
Die Kader:
Linz: Szücs M., Lukas P., Harand C., Eichberger T., Holzleitner A., Strobl D., Salfi K., Kniebügel P., Judex A., Perthaler C., Hollinger P., Mayer M., Simonton R., Posmyk M., Ignatsevs V., Elick M., Privoznik G., Mana M., Mayr M.
Graz 99ers: Lange H., Kühn G., Schurian R., Göttfried G., Pollross M., Kerth W., Preis P., Privoznik P., Selmser S., Norris W., Strömberg C., Tropper M., Bartholomäus W., Machreich P., Hala J., Hutzl F., Iberer F., Gruber G., Krainz M., Bartolone C., Brunnegger M.