Erlebt Graz in Wien ein Halloween?

Die Vienna Capitals feiern die Nacht der Geister bei den Graz 99ers: Die weiße Weste gegen die Steirer soll auch beim dritten Aufeinandertreffen in dieser Saison ihre Farbe behalten und der Aufwärtstrend der Wiener bestätigt werden.In den letzten Spielen wurden die Vienna Capitals immer stärker, holten 5 von möglichen 6 Punkten aus den letzten drei Matches und zeigten zuletzt gegen die Innsbrucker Haie ihre beste Heimleistung. Nun kommt es zum Treffen mit den Graz 99ers, gegen die man in den bisherigen zwei Saisonduellen ebenso viele Siege einfahren konnte. Graz ist aber immer gefährlich, vor allem zu Hause, in der Liebenauer Eishalle, sind die 99ers vor ihren Fans eine Macht. Davon konnten sich die Caps auch heuer in der ersten Runde der Erste Bank Eishockey Liga schon überzeugen: Das Team von Jim Boni führte im zweiten Drittel bereits 5:1, doch eine sehenswerte Aufholjagd resultierte im 5:5 und damit in einer Overtime. Der Gegner aus Graz ist von Personalsorgen geplagt: Mattie fällt die nächsten acht Wochen aus, dazu verletzte sich auch Verteidiger und Ex-Cap, Jiri Hala, im vorletzten Spiel. Die 99ers machten zudem in der letzten Woche Negativ-Schlagzeilen: Im Heimspiel gegen den KAC begannen die Steirer beim Spielstand von 2:4 wenige Sekunden vor Spielende eine Massenschlägerei, bei der vor allem Rebek mit einem Stockwurf in die Nähe des Gesichts eines KAC-Spielers negativ auffiel. Die Folge: Der ÖEHV sperrte gestern Rebek, den Mann mit Einbürgerungsambitionen, für 4 Spiele, er wird gegen die Vienna Capitals somit ebenfalls fehlen. Die Grazer reagierten auf die Verletzungen und Sperren, verpflichteten den Verteidiger Chris Bartolone, der zu Saisonbeginn im KAC-Kader stand, dort aber von Trainer Waltin aus dem Kader entlassen wurde, da er nicht in das Offensiv-System der Kärntner passte. Die 99ers verpflichteten Bartolone bis Saisonende. Bei den Caps freut sich hingegen jeder über das gelungene Comeback von Jari Suorsa: Nach überstandener Adduktorenverletzung kämpfte sich Jari zurück und debütierte im Heimspiel gegen Innsbruck bereits in der vierten Linie. Dabei gelang ihm in seinem ersten Saisonspiel auch sein erster Scorer-Punkt: Er passte zu Yuri Tsurenkov, der das vierte Tor gegen die Innsbrucker Haie erzielte. Auch für Bernd Jäger wird das Halloween-Match ein ganz besonderes Spiel werden: Der Caps-Stürmer spielte die letzten Jahre im 99ers-Dress und fehlte in der ersten Begegnung in Liebenau wegen einer Verletzung. Aufpassen müssen die Caps bei den Grazern vor allem auf Legionär Conny Strömberg, der derzeit die Scorer-Liste in der Liga anführt: Er brachte es neben seinen 6 Toren auf beachtenswerte 11 Assists. Sowohl in der Power-Play, als auch in der Unterzahl-Wertung, sind die 99ers nur im Mittelfeld der Erste Bank Eishockey Liga zu finden. Jim Boni wünscht sich wieder eine gute Leistung von seinen Cracks und ein gutes Teamspiel, dazu hofft er, dass man sich nicht, wie im ersten Duell in Graz, von den 99ers, die derzeit die Mannschaft mit den meisten Strafen in der Liga sind, provozieren lässt: „Wir wollen nichts mit unfairem Eishockey und Schlägereien zu tun haben. Die Caps spielen hart, aber fair“. Im ersten Meisterschaftsduell reagierten die Steirer nämlich auf ihren Rückstand mit einer Rauferei, welche die Capitals außer Tritt brachte. Dies soll zu Halloween nicht wieder geschehen.