Capitals beenden Heimserie der Linzer
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marksoft -
21. Oktober 2004 um 21:44 -
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Die Vienna Capitals haben die Heimserie der Black Wings beendet! Die Linzer waren wenige Sekunden dran am fünften Heimsieg in Folge und verloren am Ende doch noch mit 4:5 nach Penalty Schiessen. Die Wiener bleiben in der Fremde besser als zu Hause.Ein Wechselbad der Gefühle durchlebten nur 2.238 Zuschauer in der Linzer Eissporthalle beim Duell der Black Wings mit Meisterschaftsfavorit Vienna Capitals. Die Wiener mussten den Ex-Linzer Robert Lukas verletzt vorgeben, die Linzer hatten mit Thomas Eichberger ebenfalls einen Verletzten, der im Kader fehlte.
Beide Teams ließen von Beginn an eher die Vorsicht walten und so gestaltete sich das erste Drittel eher als Mekka für Defensivfetischisten, denn als Offensivfeuerwerk. Das Hauptaugenmerk lag darauf, die Tore zu verhindern, die man zuletzt zu viel kassiert hatte. So waren gute Torchancen Mangelware und die wenigen Möglichkeiten wurden vergeben.
Im Mittelabschnitt hatte sich das Blatt dann vollkommen gewendet, denn was die Defensivreihen im ersten Drittel richtig gemacht hatten, wurde im zweiten Drittel schlecht gemacht. Die erste Phase des Abschnitts gehörte den Black Wings, die nicht unverdient durch einen Doppelschlag von Szücs und Perthaler binnen 50 Sekunden mit 2:0 in Führung gingen.
Und auch danach schienen die Linzer Katz und Maus mit den Wienern spielen zu können, denn Caps Goalie Chabot wurde gleich weiterhin stark beschäftigt. Dennoch konnten die Wiener einen höheren Rückstand verhindern und kamen ihrerseits zurück ins Spiel. In der 30. Minute war es Mike Craig, der einen Fehlpass von Mana nützte und zwischen den Schonern von Nestak hindurch zum 1:2 Anschluss einnetzte.
Nun hatten die Wiener ihre Chance gerochen und machten Druck. Für einige Minuten konnten die Capitals jenen Druck erzeugen, den man sich vom Traumsturm schon länger erwartet hätte. In der 14. Minute war die logische Konsequenz daraus der verdiente Ausgleich durch Peintner und 38 Sekunden später dann die erste Führung der Gäste: Latusa arbeitete sich an seinem Gegenspieler vorbei und liess bei seinem 3:2 Pavel Nestak schlecht ausssehen.
In weiterer Folge drehte sich die Partie abermals, denn die Linzer wurden durch Kniegügels Lattenknaller in der 38. Minute aufgeweckt und konnten in der 39. Minute war es Mark Szücs, der zum Sololauf ansetzte und ideal auf Kent Salfi spielte. Der Stürmer konnte ohne große Probleme auf 3:3 stellen und damit die Linzer zurück ins Spiel schießen. 4 Sekunden vor Ende des Drittels hatte abermals Salfi die Möglichkeit, die Hausherren erneut nach vorne zu bringen, doch Caps Goalie Chabot war am Posten.
Der letzte Abschnitt hatte erneut viele Gefühltsschwankungen parat. Zuerst gingen die Linzer offensiver ans Werk und kamen in der 44. Minute durch Szücs nicht unverdient zum 4:3. Wieder hatte Szücs mit einer Einzelaktion zugeschlagen und Chabot nicht gut aussehen lassen.
In weiterer Folge waren die Wiener mit Fortlauf des Drittels gezwungen, immer weiter aufzumachen und die Linzer fanden vor allem in der Schlussphase immer wieder Konterchancen. Judex, Posmyk und Elick vergaben in den letzten Minuten die besten Möglichkeiten für die Hausherren und anstatt sich auf die Verteidigung des Vorsprungs zu konzentrieren, ließen sich die Linzer zu weit nach vorne locken. Als eigentlich keiner mehr an einen Treffer der Wiener glaubte, war es Chyzowski, der 33 Sekunden vor Ende doch noch den unerwarteten 4:4 Ausgleichstreffer erzielte!
Also ging es auch im dritten Heimspiel der Linzer in Folge in die Verlängerung und diese wartete ebenfalls mit einigen guten Möglichkeiten auf beiden Seiten auf. Am Ende musste aber wie schon gegen Salzburg und Innsbruck das Penalty Schiessen in Linz eine Entscheidung bringen. Während die Oberösterreicher die letzten beiden Duelle im Shootout gewonnen hatten, waren es aber dieses Mal die Wiener, die das bessere Ende für sich hatten. Während für die Hausherren nur Szücs traf, waren für Wien Wren und Chyzowski zur Stelle und holten den Extrapunkt nach Wien.
Fazit:
Es war der dritte Auswärtssieg der Wiener in dieser Saison und die Capitals können weiterhin eher in der Fremde punkten, als vor heimischem Publikum. Auch wenn die Leistung beider Mannschaften nicht berauschend war und die Wiener am Ende etwas glücklich gewannen, war Caps Trainer Boni nicht unzufrieden: "Heute war es okay, aber wir machen noch immer viele dumme Fehler. Wir müssen weiter hart arbeiten, ohne Arbeit wird es nicht gehen. Eine Steigerung war aber zu erkennen."
Die Linzer müssen sich an der eigenen Nase nehmen, dass sie diese Partie nicht gewonnen haben. Wer in der letzten Minute bei einer knappen Führung noch immer auf ein Tor spielt, ist selbst schuld, wenn er in einen Konter läuft. Dennoch holten sie auch im fünften Heimspiel in Folge einen Zähler und setzten sich damit zumindest vorübergehend in der Tabelle auf Rang 3.
Bemerkenswert an diesem in der Vergangenheit oft "heißen" Duell war auch die Fairness, die an den Tag gelegt wurde. Nur 14 Strafminuten mussten die Referees insgesamt aussprechen, was darauf hindeutet, wie wichtig diese Partie für beide war.
Eine bessere Figur als in den ersten Partien machte auch Frederic Chabot im Tor der Wiener, der seinen Gegenüber Nestak zumindest nach der Statistik besiegte. Der Tscheche sah nicht nur bei einem Gegentreffer schlecht aus, wobei auch Chabot nicht gerade sicher wirkte und zu viele Schüsse prallen liess.
Die besten Spieler am Eis waren Marc Szücs für Linz und Mike Craig für die Wiener.
EHC Superfund BW Linz - EV Vienna Capitals 4:5 n.P. (0:0, 3:3, 1:1, 0:0,
Zuschauer: 2.238
Referees: Kowalczyk Ing R.; , Sporer M.
Tore: Szücs M. (25:25 / Strobl D., Salfi K.; 43:00), Perthaler C. (26:15 / Lukas P.), Salfi K. (38:27 / Szücs M.) resp., Craig M. (29:17 / Peintner M., Kasper P.), Peintner M. (33:27 / Werenka D., Craig M.), Latusa M. (34:04 / Podloski R., König C.), Chyzowski D. (59:27 / Wren B.;
Goalkeepers: Nestak P. (65 min. / 25 SA. / 5 GA.) resp. Chabot F. (65 min. / 42 SA. / 4 GA.)
Penalty in minutes: 6 resp. 8
Die Kader:
Linz: Szücs M., Lukas P., Harand C., Holzleitner A., Obermayr G., Strobl D., Salfi K., Ecker F., Kniebügel P., Judex A., Perthaler C., Teppert A., Nestak P., Mayer M., Simonton R., Posmyk M., Ignatsevs V., Elick M., Mayr M., Privoznik G., Mana M., Wieltsch P.
Capitals: Podloski R., Kalt D., Peintner M., König C., Latusa M., Dolezal C., Niec A., Craig M., Chyzowski D., Wren B., Jäger B., Tsurenkov Y., Cseh C., Chabot F., Werenka D., Wieselthaler L., Lakos P., Kasper P., Pfeffer T., Altmann M.