Auch Fanaktion half nichts: 2:3 gegen Villach
-
marksoft -
27. Oktober 2003 um 08:17 -
1.530 Mal gelesen -
0 Kommentare
Die Vienna Capitals kassierten die vierte Niederlage im fünften Heimspiel: Gegen den Vizemeister aus Villach reichte es nur zu einem knappen 2:3.Dabei setzten die Wiener Eishockeyfans ein hartes Zeichen gegen die zuletzt enttäuschenden Leistungen der Caps: Die mit 2800 Zusehern überraschend gut gefüllte Albert Schultz-Halle blieb die ersten 10 Minuten still, die Fanclubs Icefire, Optimisten und Vienna Hockey Fans, und mit ihnen viele andere Caps-Fans setzten damit einen Wink für die Mannschaft, dass man nur mit 100% Einsatz auch die Unterstützung seiner Fans garantiert hat. Dazu kamen noch Transparente von Icefire und Optimisten nach dem Motto "Ohne Leistung gibt es auch keine Stimmung!". Auch das Verhalten der Spieler bei Auswärtspartien (kein Verabschieden von mitgereisten Fans) war ausschlaggebend für diese Fanaktion.
Die 10 harten Minuten schienen auch ihre Wirkung bei den Spielern nicht zu verfehlen: Immerhin 14x schoss man in den ersten 20 Minuten aufs Tor. Nur, wie kann es heuer anders sein, Torerfolg wollte wieder einmal keiner gelingen. Die Kärntner gingen bereits in Minute 7 durch Wolfgang Kromp 0:1 in Führung. Im Mitteldrittel dann wieder ein katastrophaler Fehler: Die Wiener waren im Power-Play, dieses ging vorüber, der Puck rutschte durch und verließ das Drittel der Villacher, Sean Selmser kam von der Strafbank und stellte auf 0:2.
Die Wiener verfielen wieder in Lethargie, kamen im zweiten Drittel zu keinen zwingenden Torchancen und gingen mit dem Stand von 0:2 ein zweites Mal in die Kabine. Im Schlussabschnitt brachten die Wiener Cracks Anfangselan aufs Eis, brachen nach 46 Minuten endlich den Bann und stellten mit einem Doppelschlag (Tore von Podloski und Pilloni) auf 2:2. Jetzt waren die Caps plötzlich wieder im Spiel, agierten etwas selbstbewusster und schossen auch auf das Tor. Dann fing man sich in der 53. Minute eine 2-Minuten-Strafe ein, die Villacher setzten sich relativ rasch im Drittel der Wiener fest und erzielten ihr zweites Power-Play-Tor an diesem Abend (Torschütze: Wolfgang Kromp).
In der letzten Minute wich Caps-Goalie Marko Leinonen für einen sechsten Feldspieler, dazu hatten die Wiener auch noch ein Power-Play nach einer 2-Minuten-Strafe gegen einen Kärntner. Doch auch mit 2 Mann mehr wollte der erlösende Ausgleich nicht gelingen.
Unter dem Strich bleibt wieder eine Niederlage. 40 Minuten eine bescheidene Leistung, die letzten 20 lassen zumindest etwas Hoffnung aufkommen. Doch die Torausbeute war an diesem Abend wieder mehr als erschreckend: Keiner scheint die Verantwortung für einen Torschuss übernehmen zu wollen, es wird lieber zum Mitspieler gepasst, als selbst einen Schuss anbringen zu wollen. Gerade in der Offensive muss etwas geschehen.