Vier Runden gespielt, am Freitag sind die Vienna Capitals in der 5. Runde der ERSTE Eishockey-Liga spielfrei.Grund genug, eine erste Bilanz zu ziehen. 4 Spiele, 4 Niederlagen. Auf den ersten Blick erscheint der Saisonstart in das Jahr 2003/04 erschreckend und lässt Erinnerungen ans Vorjahr wach werden. Doch es gibt gegenüber dem Oktober des Vorjahres einen gravierenden Unterschied: Die Caps verlieren jede ihrer Partien knapp und sind kämpferisch nicht mit den Caps von Oktober 2002 zu vergleichen.
Denn bis auf die Partie vergangenen Freitag zu Hause gegen Innsbruck konnten die Wiener mit ihrem Kampfgeist überzeugen. Keiner der Gegner hatte es bislang leicht, gegen die Caps zu gewinnen. Beleg dafür ist, dass die Caps als bisher höchste Niederlage ein 0:2 (in Feldkirch) kassierten, die 3 anderen Niederlagen wurden mit lediglich einem Tor Unterschied einkassiert.
Doch: Die Fans hatten sich mehr Hoffnungen auf den Saisonstart gemacht. Unter den Wiener Eishockey-Fans machen sich Bedenken gegen die Konditionstrainerin der Vienna Capitals breit: Auch heuer scheint sie das Programm zu intensiv geplant zu haben, zum zweiten Mal scheinen die Wiener Cracks zu Saisonbeginn völlig ausgelaugt. Sicherlich: Die Saison ist lang, wer einmal die Basis hat, wird viele Monate von ihr zehren. Doch: Heuer kommt nicht jede Mannschaft (so wie im Vorjahr) automatisch ins Play-Off. Heuer muss sich jedes Team seinen Play-Off-Platz erst (hart) erkämpfen. Die Spieler jammerten bereits über zu ausgedehntes Trockentraining, die Spritzigkeit ließ zu wünschen übrig. Aus diesem Grund reduzierte Trainer Kurt Harand nun die Intensität des Trockentrainings nach der Innsbruck-Schlappe.
Wer in Villach dabei war, konnte dann aber (wieder) sehr kampfkräftig Caps sehen, die den Vizemeister in seiner Heimatstätte alles abverlangten und ein Remis durchaus verdient hätten. Aber: Momentan fehlt auch das nötige Quäntchen Glück. Eines darf jedoch nicht von der Hand gewiesen werden: Die mangelnde Torausbeute. Wo ist Mike Craig? Der Top-Stürmer in den Reihen der Capitals fiel in den bisherigen Partien eher wenig auf, mehr Scorer-Punkte sollten von einem ehemaligen NHL-Spieler schon erwartet werden dürfen.
Unter dem Strich ist kein Grund, übernervös zu werden. Zwar war die Kritik nach der Innsbruck-Partie groß und auch berechtigt, doch in Villach scheinen die Wiener wieder ihren richtigen Weg gefunden zu haben: Eishockey mit Herz. Jetzt hat das Harand-Team Zeit zu analysieren und sich auf das nächste Match etwas länger vorzubereiten: Am Sonntag gegen Graz. Mit hoffentlich dem ersten Sieg. Denn eines ist klar: Jetzt müssen die Caps gewinnen.