Als erste Verfolger der Blauweißen haben sich nach ihren Leistungen in den Vorbereitungsspielen Vizemeister EHC „Black Wings“ Linz, EC KAC, aber auch der EV Vienna Capitals herauskristallisiert. HC TWK Innsbruck „Die Haie“ wird aufgrund der klugen Neuverpflichtungen genauso ein Wörtchen um die vorderen Plätze mitzureden haben wie der EC Graz 99ers. Gunz EHC Lustenau hat die höchste Anzahl an Abgängen unter den Erstligisten zu verzeichnen (13) und startet mit einer weiter verjüngten Mannschaft. Keine Unbekannten hat der „sentimentale Favorit“ EC Supergau Feldkirch, nach zwei Jahren zurück in der höchsten Spielklasse, in seinen Reihen – der Kader ist praktisch ident mit dem der European-Hockey-League-Siegermannschaft 1997/98. Nur: Kann das Team mit dem höchsten Durchschnittsalter der ÖEL an die Erfolge vergangener Zeiten anschließen?
Donnerstag, 03.10.2002, 19.30 Uhr:EC Supergau Feldkirch – EHC „Black Wings“ Linz
Schiedsrichter: Cervenak; Mayr, Veit.
Premiere überträgt live ab 19.15 Uhr.
„Linz hat das wohl stärkste Team in dieser Saison“, meint Feldkirch-Trainer Conny Dorn. Von Angst aber keine Spur, vielmehr spekulieren die Feldkircher gleich zum Auftakt mit einer Überraschung. Dorn: „Wir haben in den Tests zuletzt super gespielt und brauchen uns nicht zu verstecken.“ Fritz Ganster, Kapitän des EHL-Siegerteams 1998, hat das „C“ an Lustenau-Rückkehrer Michael Lampert übergeben, gibt aber trotzdem die Marschrichtung vor: „Als Aufsteiger wäre es ein Erfolg, unter die ersten Vier zu kommen. Auf den Stockerlplätzen sehe ich KAC, VSV und Linz. Mit allen anderen Mannschaften können wir sicher gut mitspielen.“ Beim EC Supergau – benannt nach der Versicherungsfirma von Feldkirch-Präsident Walter Gau – sind alle fit, es gibt noch Karten in allen Kategorien.
Voller Euphorie geht Philipp Lukas mit den Black Wings in die Meisterschaft: „Ich wünsche mir ein besseres Finale als im letzten Jahr.“ Vorerst muß der Vizemeister gegen den Aufsteiger ran – „es wird nicht einfach“, ist Manager Helmut Keckeis überzeugt. Besonders, weil sich die beiden Teams in ihrer Struktur ähneln: Viele erfahrene Spieler, ein kompaktes Teamgefüge. Keckeis sieht aber Vorteile bei seiner Mannschaft „Wir haben einige Nationalteamspieler, die sind jung, aber doch schon erfahren. Wir wissen, daß in Feldkirch Euphorie herrscht, aber nach unserer guten Vorbereitung fahren wir optimistisch ins Ländle.“ Robert Lukas (Grippe) fällt aus, er hatte gestern noch Fieber.
Freitag, 04.10.2002, 19.00 Uhr:
EV Vienna Capitals – EC KAC
Schiedsrichter: Carlsson; Längle, Repnik.
„Wenn wir einen schlechteren Platz als den 6. machen, haben wir unser Saisonziel verfehlt.“ Sprach Kurt Harand und will gleichzeitig die Leistung der letzten Saison wiederholen. „Das Viertelfinale gewinnen und im Semifinale gut mitspielen.“ Laut Harand wird’s heuer schwerer als im Vorjahr – der „Angstgegner“ der Vorbereitung wartet gleich zum Auftakt in Wien-Kagran. 3.000 Zuschauer (Vorverkaufsstand am Mittwoch) wollen prüfen, ob der KAC wirklich so hart zur Sache geht wie nach dem nach 20 Minuten abgebrochenen Testspiel in Klagenfurt behauptet. Pressesprecher Hannes Schuller erwartet eine ausverkaufte Eishalle, auch für die Sonntag-Partie sind schon 2.500 Karten weg. Ob Patrick Pilloni den Saisonauftakt gegen seinen Ex-Klub am Eis miterleben wird, ist eher fraglich – er leidet an einem Grippevirus. Größere Chancen auf einen Einsatz hat Neo-Österreicher Yuri Tsurenkov: Die Oberschenkelverletzung, die er im Test gegen die Cincinnati Cyclones erlitten hatte, ist fast ausgeheilt. KAC-Co-Trainer Christian Mahkovec. „Dieses Testspiel ist vergessen. Der Abtritt der Wiener war meiner Meinung nach kindisch, wir hatten weniger Strafen als die Capitals. Eine Lehre haben wir gezogen: Wir werden keine Freundschaftsspiele mehr gegen österreichische Klubs bestreiten.“ Trainer Lars Bergström hat die richtige Mischung gefunden. Eigentlich wollte der Schwede durchgehend mit vier Linien spielen – die vielen Verletzungen machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Michael Suttnig (Knieoperation), Alexander Mellitzer, Jens Kraiger (Patellasehnenentzündung) und Daniel Welser (Hand gebrochen) sind wieder fit, Gregor Hager (Bandscheibenvorfall) und Herbert Ratz (Band im Knöchel gerissen) werden noch länger ausfallen. Mahkovec: „Wir haben gut trainiert, werden mit der besten Mannschaft einlaufen und diszipliniert spielen – wir fahren mit einem sehr guten Gefühl nach Wien!“
Freitag, 04.10.2002, 19.00 Uhr:
EC Graz 99ers – EC Heraklith VSV
Schiedsrichter: Schiffauer; Mandler, Neuwirth.
Alles neu in Saison eins nach dem fünften Meistertitel des VSV. Hinter der Bande steht Greg Holst – und der faßte seine Adler im Training nicht mit Samthandschuhen an. Der Ehrgeiz des Austro-Kanadiers hat sich auf die Spieler übertragen. Michael Mana schwärmt: „Für die Jungen ist er ein super Trainer, er kümmert sich um uns, erklärt viel.“ Eines würde der Steirer lieber vergessen: Das 1:1 im Test gegen die 99ers. Denn das „Straftraining“ am nächsten Tag hatte es in sich. In der Abwehr spielen bis auf Hohenberger und Stewart nur 18- bis 21-Jährige. Deshalb wurde auch Kent Salfi nach hinten beordert. Der Goalgetter ist gar nicht unzufrieden damit: „Ich will bis zu meinem Karriereende in der Defensive spielen. Das hab ich bis jetzt nur in Powerplay-Situationen gemacht, aber es geht gut. Wenn Greg mich braucht, spring ich natürlich vorne ein.“ Seinen Platz in der Offensive füllt Torschützenkönig Ryan Foster (38 Tore/63 Punkte) aus. Ein Unentschieden soll es diesmal nicht geben, Boss Giuseppe Mion warnt dennoch: „Wir hatten viele Abgänge, dieses Loch müssen die Jungen erst füllen.“ Für ein Remis begeistern sich auch die Grazer nicht: Aber sie wissen, was auf sie zukommt. Michael Pollross: „Der VSV zählt neben KAC und Linz zu den Titelanwärtern. Die sind sehr stark – die restlichen Mannschaften sind auf unserem Niveau, mit denen können wir mitspielen. Aber auch gegen die Großen wollen wir eine Überraschung schaffen – vielleicht schon am Freitag.“ Bei den 99ers fällt Stefan Hofer (Seitenbandriss) noch länger aus, ein Fragezeichen steht hinter Werner Kerth: Er zog sich im Training eine Leistenverletzung zu.
Freitag, 04.10.2002, 19.15 Uhr:
HC TWK Innsbruck „Die Haie“ – Gunz EHC Lustenau
Schiedsrichter: Kowalczyk; Rambausek, Schichlinski.
Experten sind sich einig: Die Haie haben sich am besten verstärkt. Das Schweden-Trio harmoniert gut– Johan Molin und Johan Silfwerplatz spielten in der letzten Saison zusammen bei den Ayr British Eagles (GBR). Dazu konnten die Innsbrucker dem VSV Leitfigur Andi Puschnig abjagen, auch Martin Hohenberger hat im Innsbrucker Sturm eine neue sportliche Heimat gefunden. Peter Kasper: „Wir sind mit vielen Vorschußlorbeeren bedacht worden. Ich hoffe, daß wir die Erwartungen erfüllen können. Wir müssen diese erste Saison ohne Konkurrent Fußball ausnutzen und mit guten Spielen Zuschauer in die Halle locken.“ „Wir lassen uns von nichts abschrecken“, sagt hingegen Lustenau-Präsident Werner Alfare. Und spielt damit einerseits auf die Verletzungssituation, andererseits auf die aufgedrängte Außenseiter-Rolle an. „Wir fühlen uns als Underdogs wohl. Niemand rechnet mit uns – da wird sich der eine oder andere noch wundern!“ Robin Doyle ist nach seiner Bänderoperation in Therapie, fällt noch bis Ende Oktober aus. Rob Donovan wurde als Ersatz verpflichtet, Österreicher wurde keiner gefunden. Jetzt muß Martin Vodecky (CZE) auf der Ersatzbank sitzen. Alfare: „Auf Cyrenne als Center konnten wir nicht verzichten, Myrrä harmoniert gut mit ihm – Vostecky war die einzige Möglichkeit.“ Auch Martin Zeilinger (Bänderriss im Knöchel) wird erst in vier Wochen wieder spielen können.
Modus: Der ÖEL-Meister wird Mitte April feststehen. Spieltage sind Freitag und Sonntag bzw. Donnerstag bei TV-Spielen. Im Grunddurchgang, der bis Anfang März dauern wird, werden drei Hin- und Rückrunden gespielt, d.h. alle Mannschaften spielen sechsmal gegeneinander. Nach der ersten Hin- und Rückrunde werden die Punkte geteilt, danach nicht mehr. Alle acht Teams nehmen am Play-off, das aus Viertel-, Semifinale und Finale besteht, teil. Alle Serien werden „best of five“ gespielt. Im Viertelfinale trifft der Erstplazierte auf den Achten, weiters 2 –7, 3 – 6, 4 –5.
Die nächsten Runden / Premiere-Spielauswahl und Schiedsrichterbesetzung:
2. Runde:
06.10.02SO18.00EV VIENNA CAPITALS-EC SUPERGAU FELDKIRCH
Schiedsrichter: Gotthardt; Kofler, Rainer.
06.10.02SO18.15EHC „BLACK WINGS“ LINZ-EC GRAZ 99ERS
Schiedsrichter: Cervenak; Längle, Mayr.
06.10.02SO17.30GUNZ EHC LUSTENAU-EC HERAKLITH VSV
Schiedsrichter: Ira; Fussi, Hauer.
06.10.02SO18.00EC KAC-HC TWK INNSBRUCK „DIE HAIE“
Schiedsrichter: Hagen; Bernecker, Mathis.
3. Runde:
10.10.02DO19.30GUNZ EHC LUSTENAU-EC SUPERGAU FELDKIRCH Premiere Sport 2
Schiedsrichter: Schiffauer; Kofler, Rambausek.
11.10.02FR19.15EC HERAKLITH VSV-EV VIENNA CAPITALS
Schiedsrichter: Gotthardt; Fussi, Schichlinski.
11.10.02FR19.00EC GRAZ 99ERS-EC KAC
Schiedsrichter: Carlsson; Mandler, Neuwirth.
11.10.02FR19.30EHC „BLACK WINGS“ LINZ - HC TWK INNSBRUCK „DIE HAIE“
Schiedsrichter: Wohlgenannt; Bernecker, Maier.