Nur knapp 750 Zuschauer pilgerten zum Vorbereitungsspiel, zwischen den Vienna Capitals und dem Vizemeister Black Wings Linz, in die Albert Schultz-Eishalle. Die Linzer wirkten müde von der bisherigen Saisonvorbereitung, aber dank Pavel Nestak gewannen die Black Wings mit 3:4.Vienna Capitals - Black Wings Linz 3:4 (1:1,1:3,1:0)
750 Zuschauer
Tore: 1:0 Tsurenkov (3:44 / König, Pilloni), 1:1 Pfeffer (15:16 PP / #34, #81), 1:2 P. Lukas (24:17 PP / #9), 2:2 König (28:08 / Tsurenkov, Hala), 2:3 P. Lukas (37:52 / #16), 2:4 Perthaler (39:11 / #10), 3:4 Tomanek (43:47 / Leiner, Coleman)
Strafe: 8 zu 20
Goalies: Cseh bzw. Nestak
Auftakt nach Maß für die Vienna Capitals: die Toplinie bringt ihr Team in der 4.Minute mit 1:0 in Führung. Torschütze war Yuri Tsurenkov, der nach seinem Treffer in Graz, nun endlich wieder besser in Form kam. Dennoch gab es einen Wehrmutstropfen: der eingebürgerte Russe spielte im letzten Drittel nicht mehr; hoffentlich keine Verletzung.
Durch die Ausfälle von Berens, Kesa und Abraham, die beiden letzteren waren wegen der Schlägerei in Graz gesperrt, musste Caps-Trainer Kurt Harand die Angriffslinien total umstellen und das machte die Offensive eindeutig schwächer als zuletzt.
Die Black Wings erholten sich schnell von dem frühen Treffer und hatten das restliche Drittel total unter Kontrolle. Nestak und seine Hinterleute standen gut und ließen den Capitals kaum eine Chance gefährlich vor das Tor zu kommen. Pfeffer erzielte mit einem schönen Slap-Shot von der blauen Linie den Ausgleich in Überzahl.
Der zweite Spielabschnitt war spielerisch ausgeglichen: die Linzer waren müde und ließen sich oft nach hinten fallen bzw. gingen nicht so hart in die Zweikämpfe, aber die Caps hatten Probleme die Abwehr auszuspielen, denn technisch und taktisch operierten die Black Wings wie eine europäische Spitzenmannschaft. Ein einziges mal patzte die Hintermannschaft des Vizemeisters, aber Manuel Latusa traf nur den Pfosten.
Ex-Wiener Philipp Lukas erzielte wieder in Überzahl die Führung für den Vizemeister, aber die Capitals zogen ihr Spiel weiterhin durch: stürmen, stürmen, stürmen. Die große Chance hatten die Caps bei einem 5-3 Überzahlspiel, aber in den 1:50 Minuten konnte man gerade mal zwei Schüsse auf das Tor der Gäste abgeben. Erst nach dem Powerplay fiel der Ausgleich, wieder einmal durch die Toplinie: Christoph König lenkte einen Schuss von Hala, für Pavel Nestak unhaltbar, ins Tor - 2:2.
Danach folgte die schlechteste Phase der Wiener: viele unnötige Fehlpässe brachten die Hintermannschaft ganz schön ins Schwitzen und wieder war es Philipp Lukas, der einen solchen Fehler ausnutzte und alleine gegen Christian Cseh wieder die Führung für Linz herstellte. Perthaler setzte nach einem Patzer von Cseh den vierten Treffer drauf. Damit gingen die Black Wings Linz mit einem 2 Tore Vorsprung in die Pause.
Das letzte Drittel begann mit einem Überraschungstor für die Vienna Capitals: eine schon bereinigte Situation nutzte Daniel Leiner zu einem Weitschuss, der von Sascha Tomanek ins Tor gelenkt wurde. Dies war das einzige mal, dass Pavel Nestak unaufmerksam war, denn der Puck war mehr als haltbar.
In weiterer Folge gab es einen 15-minütigen Sturmlauf der Vienna Capitals, aber ohne Erfolg: Nestak ließ die gegnerischen Stürmer verzweifeln und sicherte seinem Team damit den knappen Sieg in Wien.
Eigentlich wären die Black Wings Linz am heutigen Abend ein schlagbarer Gegner gewesen, denn müde genug wirkten sie ja, aber selbst dann siegen macht eine Spitzenmannschaft eben aus. Der tolle Kader der Linzer von letzter Saison ist zwar nicht mehr vorhanden, aber der Vizemeister zählt trotz allem zu den Titelkandidaten, denn statt guten Ausländern setzt man in diesem Jahr mehr auf österreichische Spieler.
Die Vienna Capitals mussten zwar heute auf drei Stürmer verzichten, aber man kann zum heutigen Spiel nur eines sagen: Alte Probleme wieder einmal neu aufgewärmt, denn die Verwertung der Chancen war auch schon letzte Saison sehr mangelhaft. Bekommen das die Wiener bis Saisonbeginn nicht in den Griff, dann sollte man nicht allzu viel von dieser Mannschaft erwarten.
Aufgrund einiger Leute, die anscheinend die Pressefreiheit verbieten wollen oder einfach keine Kritik ertragen können, verzichte ich auf die Bewertung der einzelnen Spieler.
Noch ein Hinweis zu guter Letzt: Ich gehöre keinem der Vienna Capitals-Fanklubs an, und bin stolz darauf als einer der wenigen hier objektiv und ungebunden meine Meinung sagen zu dürfen. Der Inhalt dieses Artikels ist somit in keinster Weise mit irgendeinem Fanklub in Verbindung zu bringen.
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