Geplanter Heimsieg war Reinfall - Caps verlieren 3:5
-
marksoft -
31. August 2002 um 23:14 -
2.093 Mal gelesen -
0 Kommentare
Zum Höhepunkt der 10jährigen Jubiläumsfeier der EAC Pinguine, spielten die Vienna Capitals ein Testspiel gegen den tschechischen Zweitligisten K.L.H. Vajgar. Der geplante Heimsieg entpuppte sich am Ende doch als bittere 3:5-Niederlage.Vienna Capitals - KLH Vajgar 3:5 (0:2,2:1,1:2)
1100 Zuschauer
Tore: 0:1 #25 (3:08), 0:2 #10 (5:49/#9, #25), 1:2 Pilloni (24:00 PP/Tsurenkov, Hala), 1:3 #40 (31:21 PP/#25, #10), 2:3 Kesa (34:06/Privoznik, Coleman), 3:3 P.Harand (42:20/Kniebügel, Latusa), 3:4 #89 (58:08/#40), 3:5 #10 (59:59 PP/#28)
Strafminuten: 22 zu 26
Goalie der Capitals: Bartholomäus
Das Spiel fand im Rahmen der Jubiläumsfeier der EAC Pinguine statt, die in weiterer Zukunft Partner der Vienna Capitals sein werden. Im Vorprogramm (die Veranstaltung dauerte 2 Tage), sah man unter anderem das Damen-Derby Flyers gegen Sabres, oder das Spiel Junior Capitals gegen Black Wings Linz.
Am Ende der Feier brachte Kurt Harand mit der Kampfmannschaft eine 66kg schwere Torte auf das Eis, die danach an das Publikum weiterverschenkt wurde.
Erstmals vor heimischem Publikum im Einsatz waren der Ersatzgoalie Walter Bartholomäus, Sascha Tomanek und Stürmer Sean Berens, der von den Belfast Giants gekommen ist - das Team der Wiener also erstmals komplett.
Die Vienna Capitals begannen äußerst nervös und machten somit den Weg frei für eine frühe Führung der Tschechen. Nach einem Fehlpass von Tsurenkov im neutralen Drittel schaffte es der gegnerische Stürmer im Alleingang durch die gesamte Verteidigung. Bartholomäus konnte zwar den ersten Versuch halten, aber beim Nachschuss hatte er keine Abwehrmöglichkeit.
Kurz darauf eine schöne Kombination der ersten tschechischen Sturmreihe, und ein Fernschuss bringt Vajgar mit 0:2 in Führung. Den Schuss konnte Bartholomäus erst sehr spät sehen - eine Abwehr war kaum möglich.
Diese beiden Kracher gleich zu Beginn des Spiels weckte die Vienna Capitals auf, die nach und nach ihre Nervosität verloren. Besonders die Sturmreihe Chris Harand, Dan Kesa und Sean Berens verstanden es den Gegner im eigenen Drittel unter Druck zu setzten. Man attackierte früh und profitierte damit ein ums andere mal vom Fehler im gegnerischen Spielaufbau. Dennoch konnte man keinen dieser Konter in Toren umsetzen, einzig Tsurenkov traf in Unterzahl nur den Pfosten (18:10).
Der zweite Spielabschnitt begann mit einem ganzen Haufen von Strafen gegen Vajgar und somit war es fast schon ein Muss, im 5-3 Powerplay den Anschlußtreffer zu erzielen: Kapitän Patrick Pilloni persönlich brachte die Capitals wieder heran.
Eine Serie an Strafen für beide Teams setzte sich fast das gesamte zweite Drittel hindurch fort, und dabei kam es zu einigen Powerplays auf beiden Seiten - Vajgar hatte jedoch in diesem Fall das bessere Ende und erzielte in Überzahl das 1:3 (31:21).
Eine Minute später kam es zu einer Massenschlägerei auf dem Eis - der Referee gab keine Strafen, aber das sollte sich im späteren Spielverlauf noch rächen, denn kurz nach dem tollen Backhand-Treffer von Kesa in der 35.Minute, kam es zu einer weiteren Schlägerei auf dem Eis - die Referees hatten zu diesem Zeitpunkt das Spiel absolut nicht im Griff. Vajgar hatte schließlich auch noch Pech bei einem Stangenschuss, der an Bartholomäus vorbei in Richtung Tor schlenderte, aber Verteidiger Vesa Ponto rettete kurz vor der Linie.
Im letzten Drittel wollten es die Vienna Capitals noch einmal wissen: Patrick Harand erzielte nach einer Traumkombination der Youngsters Kniebügel und Latusa den 3:3-Ausgleich.
Eine Minute später hielten alle Zuschauer den Atem an, als Walter Bartholomäus einen Schuss zur Stange lenkt und den Puck schließlich stoppen kann.
Der restliche Spielverlauf sprach eher für einen Sieg der Vienna Capitals, die Chance um Chance vergaben - für Vajgar, die vor dem Spiel als absolute Außenseiter gehandelt wurden, wäre ein 3:3 absolut schmeichelhaft - aber es sollte noch schlimmer kommen: im Angriffsrausch der Wiener gelang es den Tschechen ab und an einen Angriff per Konter anzubringen, und einer brachte auch die Entscheidung in diesem Spiel, knapp 2 Minuten vor der Schlußsirene. Dennoch wollten sich die Capitals nicht entmutigen lassen, wollten noch einmal den Ausgleich erzielen, aber ein unnötiges Foul mit folgender Schlägerei nahm den Wienern jede Chance. Tsurenkov musste für 2 Strafminuten auf die Bank (59:19) und die Wiener spielten die restliche Zeit in Unterzahl weiter. Diese Chance ließen sich die Tschechen nicht entgehen und erzielten exakt mit der Schlußsirene den 3:5 Endstand.
Wieder wurde es nichts mit einem Sieg für die Vienna Capitals, auch wenn sie diesmal alles versucht haben, aber immer wieder scheiterten sie am phantastischen Torhüter der Tschechen. Fairerweise muss man sagen, dass sich das Spiel absolut keinen Sieger verdient hätte, aber die Wiener haben sich in den letzten Minuten selbst einige Eier gelegt. Liegt es an der Kondition, oder klappt es noch nicht so ganz mit dem Zusammenspiel? Egal, denn in der Meisterschaft darf man sich solche Black-Outs einfach nicht erlauben.
Nächste Woche spielen die Vienna Capitals erstmals gegen ein Team aus der österreichischen Meisterschaft - die Black Wings Linz.
Aufgrund einiger Leute, die anscheinend die Pressefreiheit verbieten wollen oder einfach keine Kritik ertragen können, verzichte ich auf die Bewertung der einzelnen Spieler.
Noch ein Hinweis zu guter Letzt: Ich gehöre keinem der Vienna Capitals-Fanklubs an, und bin stolz darauf als einer der wenigen hier objektiv und ungebunden meine Meinung sagen zu dürfen. Der Inhalt dieses Artikels ist somit in keinster Weise mit irgendeinem Fanklub in Verbindung zu bringen.
ShAgGy2dOpE