Mit dieser Leistung bleiben wir in der A-Gruppe
-
marksoft -
26. April 2002 um 22:35 -
3.977 Mal gelesen -
0 Kommentare
Phantastische Leistung im Auftaktspiel der Österreicher gegen Gastgeber Schweden - trotz der 3:5 Niederlage hatte man mehr vom Spiel und die besseren Möglichkeiten.Österreich – Schweden 2:5 (1:3,0:1,2:1)
12000 Zuschauer
Tore: 0:1 Niklas Andersson (2:06), 0:2 Magnus Johansson (PP/6:25), 0:3 Mattias Weinhandl (13:49), 1:3 Robert Lukas (15:23), 1:4 Pierre Hedin (32:00), 2:4 Matthias Trattnig (44:15), 2:5 Tjarnqvist (52:29), 3:5 Lavoie (59:27)
Strafminuten: 14 + 10 zu 4
Goalies: Dalpiaz bzw. Salo
Das erste der beiden Vorbereitungsspiele auf das Schicksalsmatch am Dienstag begann ganz und gar nicht gut für die Österreicher. Bereits in der ersten Minute musste Dalpiaz bei zwei gefährlichen Aktionen der Schweden eingreifen und keine sechzig Sekunden später war der Traum von zehn Minuten ohne Gegentor ausgeträumt. Nach einem schweren Fehler an der Bande von Andre Lakos bereitete es Niklas Andersson keine Schwierigkeiten sein Team in Führung zu schießen. Der Schock war den österreichischen Spielern auf die Gesichter geschrieben – durch unnötige Ausschlüsse von Trattnig und Unterluggauer versiebten die Schweden einige Chancen im 5 gegen 3 Powerplay, aber gerade als Trattnig aus der Kühlbox lief fixierte Magnus Johnsson mit einem Gewaltschuss von der blauen Linie das 2:0.
[image]21[/image]Im weiteren Verlauf versuchten die Hausherren Österreich im eigenen Verteidigungsdrittel festzuklammern und kamen dabei auf engstem Raum immer wieder zu guten Möglichkeiten. Die beste hatte wohl Kapitän Jönsson der ganz alleine vor Dalpiaz scheiterte (10:39).
Die beste Chance der Österreicher versiebte Trattnig, der nach einem Konter den schwedischen Goalie Salo weiter attackierte und sich somit Prügel von den schwedischen Kollegen einholte. Die Folge war eine Schlägerei mit Beteiligung von sechs Spielern, wobei vier davon auf die Strafbank mussten.
Das 3:0 fiel aufgrund des großen Drucks der Schweden, die sich im Angriffsdrittel festsetzten – nach einem Pass von Zetterberg hinter dem Tor, hielt Mattias Weinhandl einfach seinen Stock in Richtung Puck und traf im vollen Lauf - Goalie Dalpiaz hatte bei diesem Gegentreffer keine Abwehrmöglichkeit.
Danach ließen die Schweden etwas nach und die österreichischen Spielern trauten sich von Sekunde zu Sekunde weiter aus ihrem Verteidigungsdrittel. In weiterer Folge kam es zu einem historischen Moment: bei 15:23 auf der Uhr erzielte Robert Lukas das erste Tor gegen Schweden seit 54 Jahren. Lukas hielt einfach drauf und überraschte damit Salo, der bei diesem Treffer keine gute Figur machte.
Damit ging der erste Abschnitt ganz klar an Schweden, die körperlich, technisch und taktisch den Österreichern voraus waren.
[image]22[/image]Im zweiten Drittel gaben die Schweden das Spiel weiter aus der Hand und somit kam es zu Chancen auf beiden Seiten – zu Beginn durch Weinhandl bzw. Kalt, wobei die Hausherren die besseren Möglichkeiten vorfanden, aber Claus Dalpiaz entpuppte sich als guter Divis-Ersatz.
Bei 27:22 auf der Uhr kam es zu einer der bösesten Szenen des Spiels: Salfi musste wegen eines total unnötigen Checks von hinten für zwölf Minuten in die Kühlbox.
Trotz dieses Verlustes spielten die Österreicher weiterhin munter nach vorne, wobei Andre Lakos die beste Möglichkeit zum Anschlusstreffer hatte, aber Tommy Salo konnte sich erstmals richtig in Szene setzen (31:12).
Knapp 50 Sekunden später kam dann der große Einbruch in der Verteidigung – nach einem Alleingang von Johansson wehrte Dalpiaz noch kurz ab, aber Pierre Hedin staubte zum 1:4 ab.
Trotz des Treffers versuchten die Österreicher weiterhin flott in Richtung schwedisches Tor zu spielen und den Hausherren das Spiel weiter aus der Hand zu reißen. Dennoch stand die Verteidigung der Österreicher nicht mehr so gut wie zu Beginn des Drittels und die Schweden hatten einige gute Konterchancen - somit war die Sirene zur Pause für beide Teams eine Befreiung. Die einen mussten die Defensive und die anderen die Offensive stärken.
Im letzten Spielabschnitt musste das Dreikronenteam mehr zeigen, denn die Zuschauer pfiffen schon aufgrund der starken Österreicher, die jedoch das Spiel nicht aus der Hand gaben. Körperlich hatten sich die Außenseiter gut auf Schweden eingestellt und kam durch Martin Hohenberger zu zwei ganz dicken Chancen.
Die beste Anschlussmöglichkeit hatte Brandner, der alleine vor Tommy Salo am Torhüter der Edmonton Oilers scheiterte (43:15). Eine Minute später schöpften die Österreicher noch einmal Hoffnung - Matthias Trattnig schob den Puck Backhand am schon geschlagenen Salo vorbei - 2:4.
In weiterer Folge waren die Hausherren total von der Rolle: Lakos, Hohenberger und Brandner vergaben hochkarätige Möglichkeiten. Im Konter hatten die Schweden nicht mehr allzu viel zu bieten, denn im Mitteldrittel standen die Österreicher hervorragend. Schrecksekunde bei 11:58 auf der Uhr - Dalpiaz rutscht der Puck nach einem schwachen Schuss über die Fanghand geht jedoch nicht ins Tor.
Eine halbe Minute später hatten die Hausherren eine weitere Chance im Power-Play die genutzt werden konnte. Tjarnqvist erzielte mit einem Gewaltschuss von der blauen Linie das 2:5 - Dalpiaz war die Sicht erheblich verstellt.
Nach dem Treffer nahm Coach Ron Kennedy ein Time-Out um seinen Spielern eine weitere Auszeit zu gönnen.
[image]20#left[/image]Diese nutzten sie auch, denn danach spielten die Österreicher wieder voll nach vorne. Perthaler hatte bei einem Stangenschuss Pech (54:51), aber Dominic Lavoie konnte seine Chance nutzen und noch Ergebniskosmetik betreiben (59:27) – 3:5.
Matthias Trattnig wurde zum besten Spieler der Österreicher ausgezeichnet.
Das Spiel macht auf jeden Fall Hoffnung für das Entscheidungsspiel, denn niemand hätte damit gerechnet, dass die jungen Wilden aus Österreich so ein gutes Match gegen einen solchen Gegner abliefern können.