Zum Auftakt der Eishockey-WM trifft Österreich heute vor 12.000 Zuschauern auf Gastgeber Schweden. Mit dabei ist Schweden-Legionär Dieter Kalt, vor dem in der schwedischen Liga alle Torleute zittern.
Dieter Kalt ist so etwas wie ein Eishockey-Weltenbummler. Der flinke Klagenfurter spielte in Übersee, in Deutschland (bei Mannheim und Köln) und verdiente zuletzt bei BK Färjestads in Schweden seine Brötchen. Sehr erfolgreich, denn dort schaffte der 28-jährige Stürmer, was ihm vorher schon mit dem KAC und Mannheim (gleich zwei Mal) gelungen war: er wurde Meister - diesmal eben schwedischer. Als einer der besten Torschützen des in Karlstad beheimateten Klubs hatte Kalt großen Anteil daran: "Eiskalt verwertet" passte vergangene Saison wirklich.
Im "Scandinavium" in Göteborg, wo gestern Abend, einen Tag vor dem WM-Start noch ein großes Konzert über die Bühne ging, sind die Premierengegner Schweden und Österreich Kabinen-Nachbarn. "Ich muss aufpassen, dass ich den richtigen Eingang erwische", lächelte Kalt, der schwedischen Sprache schon einigermaßen mächtig. Drei Vereinskollegen von Färjestads stehen in der schwedischen Nationalmannschaft, von der nach der Olympia-Pleite (gegen Weißrussland im Viertelfinale sensationell ausgeschieden) der WM-Titel erwartet wird.
Ein Vorteil für die Österreicher, die heute (20 Uhr, TW 1 überträgt live) auf die Schweden treffen? "Nicht unbedingt", sagt Kalt, privat ein Börsenspezialist, "denn die werden ganz schön anfahren." Schlechte Aktien für das ÖEHV-Team also. Eishockey, so der Klagenfurter, sei in Schweden vor allem auf dem Land eine "Staatsangelegenheit."
Logisch, dass da Erinnerungen an das 0:11-Debakel bei der vergangenen Weltmeisterschaft in Deutschland wach werden. Doch genau das soll eigentlich vermieden werden. Keine Gedanken an den übermächtigen Gegner (der die WM-Generalprobe gegen Kanada mit 3:4 verlor) verschwenden, sondern sich auf die eigene Leistung konzentrieren, trichterte Ron Kennedy seiner Mannschaft vor dem Auftakt deshalb ein. Im Tor beginnt heute Claus Dalpiaz. Angst, die "Hütte" voll zu bekommen, kennt der Tiroler nicht. Im Gegenteil: "Ich freue mich. Vor 12.000 zu spielen, ist ja nicht alltäglich."
Eine Umstellung gibt es gegenüber dem Auftritt gegen die Tschechen: Martin Hohenberger wechselt in den Angriff.
Quelle:www.eishockey.at