Es wäre mehr möglich gewesen: Knappe Niederlage in Linz
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marksoft -
11. März 2002 um 09:09 -
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Wieder eine Linz-Fahrt, wieder verkauften sich die Caps sehr gut, und wieder hat es nicht zum Sieg gereicht. Nur diesmal waren unsere Capitals schon sehr nahe dran an der Sensation: Mit einem knappen 3:2-Erfolg stellten die Black Wings aus Linz auf 1:0 in der best-of-7-Serie.Mit drei randvollen Fanbussen waren die Vienna Icefire mitangereist, um die Wiener bei ihrem ersten Semifinalauftritt zu unterstützen. Doch gleich zu Beginn gab es die kalte Dusche. Nach überstandener Unterzahl (Wortman mußte raus) kassierte die Caps doch das 0:1. Philipp Lukas traf in der 5. Minute. Nach überstandener Anfangsoffensive der Linzer, die zum Unmut der Caps bereits jetzt (!) Finalkarten verkaufen, kamen die Wiener immer besser ins Spiel. Nach einer Power-Play-Möglichkeit nahmen die Vienna Capitals das Heft gänzlich in die Hand, spielten die Linzer in ihrer eigenen Halle förmlich an die Wand. Man sah eines der besten Drittel der gesamten Saison. Manuel Latusa traf zum wichtigen und vielumjubelten Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt hätte es bereits schon 1:1 stehen müssen, denn Hidi Mühr hatte statt dem Tor leider nur die Torstange getroffen. Auf jeden Fall war der Ausgleich zu diesem Zeitpunkt mehr als hochverdient, eine Führung hätte dem Spielverlauf eher entsprochen.
Im Mitteldrittel kamen die Linzer wieder mit gehörig Elan aus den Kabinen. Trotz allem brauchte der selbsternannte Titelfavorit ein irreguläres Tor, um entscheidend in Führung zu gehen. Puschnik schoß von der blauen Linie, doch Roland Divis befand sich zu diesem Zeitpunkt im Torraumabseits. Schiedsrichter Gotthardt, bekanntermaßen kein Wien-Freund, zuckte nicht einmal mit der Wimper und gab 2:1. Leider kamen nur kleine Proteste von Seiten der Caps, damit wurde das Tor endültig gegeben. Dieses Tor tat leider weh. Das Linzer Publikum, bis dahin enttäuschend ruhig, erwachte aus seiner Lethargie und peitschte die Black Wings nach vorne. Trotz allem taten sich die Oberösterreicher mehr als schwer, viel wollte auch dann nicht gelingen.
Im Schlußabschnitt hofften noch einmal alle auf die Kehrtwende. Doch hier bewiesen die Linzer ihre Routine und Stärke, spielten aus einer kontrollierten Defensive geschickt nach vorne und hatten mehr Torchancen zum 3:1 als die Caps zum Ausgleichstreffer. Damm entschied dann mit dem 3:1 das Spiel endültig. Spannung kam noch einmal gegen Ende auf: Ein Prachttor von Kevin Wortman 20 Sekunden vor Spielende ließ noch einmal ganz kleine Hoffnung aufkommen. Trotz gewonnenem Bully von Patrick Pilloni danach kamen die Linzer bald in Puckbesitz und konnten die verbliebenen Sekunden abwarten. Alles in allem eine wirklich unglückliche Niederlage, heute wäre durchaus mehr drinnen gewesen. Ohne Rick Nasheim sind die Linzer auch nicht wirklich stärker, vor allem im ersten Drittel wuchsen die Caps über sich hinaus. Besonders hervorzuheben ist heute die Leistung der kampfstarken zweiten Linie um Chris Harand, Routinier Manfred Mühr und Legionär Joni Lius. Auch die dritte Linie hatte wieder viel Spielanteile: Unsere Gitterlinie scheint dem dritten Sturm der Linzer überlegen gewesen zu sein. Einzig unsere Paradelinie muß sich etwas Kritik gefallen lassen: König, Pilloni und vor allem Tsurenkov konnten sich nicht entscheidend in Szene setzen. Eine neue Chance dazu bietet sich am Donnerstag: Im Heimspiel (19.30 Uhr) soll die Bastion Linz endültig fallen: Nach fünf Niederlagen in der Uniqa-Liga muß am Donnerstag der Sieger Vienna Capitals heißen.
Zum Auswärtsspiel nächsten Sonntag in Linz: Da die Linzer unser Kartenkontigent entscheidend gekürzt haben, werden die Plätze für die Auswärtsfahrt rar. Anmeldemöglichkeiten gibt es am Dienstag (Monte Carlo) und beim Heimspiel am Donnerstag.