Die Detroit Red Wings stellen auch nach der All-Star Game Pause unter Beweis, dass das oftmals als "Altersheim" belächelte Team aus Michigan weiterhin das non plus ultra in der NHL darstellt. Nicht nur die Tatsache, daß die Red Wings mittlerweile 13 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Chicago in der Western Conference haben und mit 10 Akteuren die meisten Spieler für das bevorstehende olympische Turnier stellen verdeutlicht diese Position, sondern auch der überzeugende 3:1 Sieg bei der Colorado Avalanche. Der amtierende Stanley-Cup Champion sah in den ersten beiden Drittel (11:32 Schüsse) kein Land und musste nach der glücklichen Führung durch Scott Parker im Mitteldrittel das verdiente 1:2 durch die Red Wings Institutionen Darren McCarty und Kirk Maltby hinnehmen, wobei Verteidiger Jesse Wallin den ersten Assistspunkt seiner NHL-Karriere feiern durfte. Als die Avalanche im letzten Drittel aufwachte, wurde Dominik Hasek endlich gefordert und konnte mit dreizehn teilweise spektakulären Paraden sein Ausnahmekönnen unter Beweis stellen. Der Tscheche wehrte alle Torschüsse ab und Niklas Lidström sorgte mit seinem empty net goal zwei Sekunden vor Schluß für die endgültige Entscheidung und die dritte Heimniederlage der Denver Boys in Folge.
Auch im Osten trennt sich derzeit die Spreu vom Weizen, denn sowohl die Boston Bruins als auch die Philadelphia Flyers konnten sich mit Siegen weiter vom Verfolgerfeld absetzen. Die Flyers behielten ihre Führung in der Eastern Conference durch einen 3:1 Sieg bei den zuletzt enorm starken Los Angeles Kings. Dabei avancierte Defensivspezialist Eric Weinrich zum Matchwinner, nachdem er in der 7.Minute das 1:0 durch das erste Unterzahltor von Ruslan Fedontenko vorbereitete und nach dem Ausgleich von Adam Deadmarsh in der 25.Minute postwendend mit seinem ersten Treffer nach 43 Spielen für die erneute Führung sorgte. Youngster Simon Gagne stellte in der 59.Minute den Endstand her.
Die Boston Bruins konnten ihre überraschende Erfolgsgeschichte mit einem deutlichen 8:0 Auswärtssieg gegen die Columbus Blue Jackets fortsetzen, bei denen All-Star Game Teilnehmer Espen Knutsen mit Grippe fehlte. Warum Bill Guerin als letztjähriger MVP beim diesjährigen Event am Wochenende keine Rolle spielte, weiss niemand so recht, aber der 28-jährige US-Boy stellte seine Topform mit einem Hattrick und einem Assist eindrucksvoll unter Beweis und liegt mit seinen 31 Saisontoren auf Platz 2 in der NHL-Torschützenliste hinter Jarome Iginla. Mit Joe Thornton konnte auch der zweite Topscorer der Bruins punkten und kam auf ein Tor und zwei Vorlagen. Die Gastgeber hatten am Ende sogar mehr Torschüsse aufzweisen, aber Backup-Goalie John Grahame konnte alle 30 Schüsse der Blue Jackets abwehren und den dritten Shutout seiner Karriere feiern. Neben Thornton und Guerin sorgten Sergej Samsonov, Mike Knuble und die Neuzugänge Josef Stümpel und Benoit Hogue für den Kantersieg des Tabellenzweiten der Eastern Conference.
Ebenfalls weiter gute Chancen auf das Erreichen der Play-Offs haben die New York Islanders, die nach 5:2 Führung und 5:6 Rückstand immerhin noch einen Punkt bei den Florida Panthers mitnehmen konnten. Nach wenigen Minuten stand es 2:0 durch Dave Scatchard und Adrian Aucoin, und Roberto Loungo hatte schon da die Nase voll und räumte bereits im ersten Drittel seinen Platz für Trevor Kidd. Nach dem Ausgleich durch Robert Svehla und Marcus Nilsson konnten die Islanders im Mitteldrittel ihre deutliche Überlegenheit in eine 5:2 Führung durch Jason Blake, Kenny Jonsson und Alexei Yashin ummünzen. Im letzten Drittel drehte sich das Spiel dramatisch und die Gastgeber aus Miami gingen durch einen Doppelschlag von Niklas Hagman, Neuzugang Sandis Ozolinsh und den zweiten Treffer von Svehla mit 6:5 in Führung. Verteidiger Dick Tarnström, den viele als die Entdeckung dieser Saison bezeichnen, konnte in der 56.Minute schliesslich einen Schuß von Yashin zum verdienten 6:6 Endstand abfälschen. Opfer des Schützenfestes wurde neben Loungo im übrigen auch Chris Osgood, der im letzten Drittel die Faxen dicke hatte.
Auch die Ottawa Senators bleiben auf Play-Off Kurs, da sie in einer ausgeglichenen Partie in der Schlußminute die drohende Niederlage bei den Tampa Bay Lightnings verhindern konnten. Die Gastgeber, die ohne ihre langzeitverletzten Top-Torjäger Fredrik Modin und Martin St.Louis antreten mussten, trafen durch Vincent Lecavalier, Pavel Kubina, Brad Richards und Ex-Senator Vaclav Prospal und die Gäste waren erfolgreich durch Magnus Arvedsson, Karl Rachunek und Daniel Alfredsson, wobei der überragende Kapitän der Senators seinen zweiten Treffer erst 40 Sekunden vor Schluß erzielen konnte. Seine aktuelle Verfassung stellte der schwedische Angreifer durch seinen zehnten Scorerpunkt (4 Tore/6 Assists) in den letzten 4 Spielen unter Beweis.
Einen ähnlich guten Lauf hat derzeit Todd Bertuzzi, der beim 4:2 Sieg seiner Vancouver Canucks gegen die Phoenix Coyotes in der 59.Minute den Endstand durch Markus Näslund vorbereitete und damit in den letzten 15 Spielen (7 Tore/ 13 Assists) immer mindestens einen Scorerpunkt sammeln konnte. Wichtiger als diese Serie ist sicherlich die Tatsache, daß die Canucks nach acht Spielen ohne Niederlage ( davon 7 Siege) einen großen Schritt in Richtung Play-Offs unternehmen und mit den Coyotes einen direkten Konkurrenten schlagen konnten. Deren 1:0 durch Daniel Briere konnten die Kanadier bis zu Beginn des letzten Drittels in eine 3:1 Führung durch Trevor Letowski und die Neuzugänge Trevor Linden und Jan Hlavac umwandeln. Den Anschlußtreffer von Andrei Nazarov beantworteten die Canucks mit dem 4:2 Endstand durch ihren Kapitän Näslund, der damit auf Platz 1 der aktuellen NHL-Scorerliste bleibt.