SC Bern gerettet - letzter Playoff-Platz gesichert
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marksoft -
27. Januar 2002 um 21:11 -
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Der «Strichkampf» wurde an der letzten Doppelrunde der NLA- Qualifikation doch noch zum Krimi. Am Ende durfte der SC Bern dank einem 3:0 in Fribourg jubeln. Dem tapferen Lausanne nützten auch die Siege gegen Chur (5:4 n.V.) und Kloten (4:3) nichts mehr.Die Berner freuten sich über den seltenen Derby-Sieg bei Gottéron, als ob sie den Playoff-Final und nicht mit Ach und Krach die Viertelfinals erreicht hätten. Trainer Kent Ruhnke strahlte wie vor knapp zwei Jahren, als er mit den ZSC Lions Meister geworden war. Aber irgendwie wollte dieser Jubel ganz und gar nicht zum tristen Bild passen, das Bern in den letzten Wochen abgegeben hatte.
Richtig lag Ruhnke zweifellos in der Einschätzung, dass sich Bern im entscheidenden Spiel am Sonntag gewaltig gesteigert hatte. Bern spielte in der Abwehr fehlerfrei und erzielte ab dem zweiten Drittel sogar Tore. Torhüter Marco Bührer, der am Samstag noch hauptschuldig an der 2:3-Niederlage im Heimspiel gegen Kloten gewesen war, erwies sich diesmal als Held und Matchwinner. Bührer hielt die wenigen gefährlichen Schüsse, die Fribourg zu Stande brachte, und diesmal sogar alle ungefährlichen. Bührer feierte den vierten Shutout in dieser Saison, den ersten in einem Auswärtsspiel.
Erstmals drei Tore
Berns Erfolg war verdient. Die Berner, die während der letzten sechs Jahre bloss eines von 14 Spielen in der St-Léonard-Halle gewonnen hatten, erwiesen sich von Anfang an als die stärkere Equipe. Die Kraft habe gefehlt, meinte Patrick Howald, einer von sechs ex-Bernern bei Gottéron, die nicht grosses Interesse zu haben schienen, ihren langjährigen Klub in den Abstiegskampf zu weisen. 26 Minuten lang blieb das Skore torlos, weil Bern wie zuletzt regelmässig im Abschluss versagte. Schrepfer traf aus einem Meter Distanz statt ins leere Tor den Pfosten (6.). Und Jobin gelang kurz vor der ersten Pause das gleiche Kunststück (20.).
Das erlösende Führungstor gelang Laurent Müller in der 26. Minute mit einem Konter, unmittelbar nachdem Fribourg durch Thibaut Monnet und Mike Gaul seine einzigen Chancen vergeben hatte, in diesem für Bern kapitalen Spiel in Führung zu gehen. Ivo Rüthemann erhöhte noch im zweiten Drittel auf 2:0. Der überraschend für Salt Lake City nominierte Rüthemann war sowohl gegen Kloten wie in Fribourg der aktivste und stärkste Berner. Das siegsichernde 3:0 erzielte Rolf Schrepfer fünf Minuten vor Schluss. Bern gelangen im sechsten Spiel unter Ruhnke erstmals drei Tore -- zwei davon erzielten Laurent Müller und Schrepfer, die dem Trainer schon vor zwei Jahren beim Titelgewinn mit dem ZSC zur Seite standen.
Lausannes vergebliche Siege
Am Samstagabend, 18 Stunden vor dem grossen Freudentaumel in Fribourg, befand sich Bern noch in gegenteiliger Gemütsverfassung. Die Leistung beim 2:3 vor 11 570 Fans daheim gegen Kloten stimmte ganz und gar nicht und musste schöngeredet werden. Als dann auch noch der Totomat Kapriolen schlug und aus einem Lausanner 1:4- Rückstand binnen kurzer Zeit ein 5:4-Overtime-Sieg wurde, fielen in der SCB-Garderobe einige nicht spruchreife Ausdrücke.
Der HC Lausanne war trotz zwei heroischen Siegen der grosse Verlierer des Week-end. Zuerst besiegte das Team von Mike McParland Chur in der Verlängerung, obwohl es bis zur 49. Minute 1:4 zurück lag. Am Sonntag liessen die Waadtländer sogar noch den ersten (und hochverdienten) Sieg in Kloten folgen. Lausannes letzte beiden Siege in dieser Qualifikation waren nicht das Produkt der viel gerühmten Russen-Power (Schamolin/Baschkirow), vielmehr gelangen «Namenlosen» wie Michel Kamber, Florian Andenmatten oder Malik Benturqui Exploits. Michel Kamber erzielte am Samstag gegen Chur seine ersten zwei Saisontore, das zweite war das Siegtor 38 Sekunden vor Schluss der Overtime. Benturqui gelang in der 56. Minute der Siegtreffer in Kloten, der aber nichts mehr nützte.
Aber es war nicht fehlende Schützenhilfe, die Lausanne, Langnau und Rapperswil den Weg in die Playoffs versperrte. Diese drei Klubs müssen sich alle an der eigenen Nase nehmen, denn Bern verdiente sich mit seinen Leistungen seit Anfang November den Playoffplatz nicht. Lausanne hat diese Saison elfmal nach Führungen verloren. Nur eines dieser Spiele hätte Lausanne gewinnen müssen, und die Grossköpfe aus Bern wären in die Abstiegs-Playoffs verdammt... Auch Langnau startete viel zu spät seine Torproduktion: Das 5:1 am Dienstag gegen Lausanne war mit der höchste Saisonsieg. Und mehr als vier Tore in einem Auswärtsspiel wie am Samstag beim 4:5 in Davos hatten die Emmentaler in 22 Away-Partien nie erzielt. Rapperswil kämpfte am Samstag in Lugano mit viel Herz zwar, aber auch erfolglos um die letzte theoretische Chancen (1:3).
Quelle: www.eishockey.ch
Code
Am Samstag spielten: Ambri - Fribourg 3:3 (2:1, 1:1, 0:1, 0:0) n.V. Bern - Kloten 2:3 (1:2, 1:1, 0:0) Davos - Langnau 5:4 (1:0, 3:3, 1:1) Lausanne - Chur 5:4 (0:1, 1:3, 3:0, 1:0) n.V. Lugano - Rapperswil-Jona 3:1 (1:0, 0:0, 2:1) Zug - ZSC Lions 1:3 (1:0, 0:3, 0:0) Am Sonntag spielten: Lugano - ZSC Lions 4:0 (2:0, 2:0, 0:0) Chur - Davos 2:1 (1:0, 0:0, 1:1) Kloten - Lausanne 3:4 (1:2, 2:1, 0:1) Rapperswil-Jona - Ambri 1:4 (1:1, 0:2, 0:1) Langnau - Zug 7:5 (2:1, 2:2, 3:2) Fribourg - Bern 0:3 (0:0, 0:2, 0:1) 1. Davos* 44 28 4 12 140: 97 60 2. Lugano* 44 25 5 14 149:121 55 3. Fribourg* 44 21 7 16 142:138 49 4. Ambri* 44 19 9 16 121:112 47 5. ZSC Lions* 44 21 5 18 130:124 47 6. Kloten* 44 19 8 17 142:129 46 7. Zug* 44 18 8 18 119:127 44 8. Bern* 44 18 6 20 124:111 42 -------------------------------------------- 9. Lausanne+ 44 18 4 22 128:145 40 10. Langnau+ 44 16 7 21 109:127 39 11. Rapperswil-Jona+ 44 15 6 23 124:139 36 12. Chur+ 44 9 5 30 105:163 23
* Playoffs+ Playouts