Rühmlicher Abschluß leider ohne Happy End
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marksoft -
27. Januar 2002 um 10:07 -
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Wieder einmal eine ausverkaufte Albert Schultz-Halle, 1.000 mitgereiste Linzer Fans und eine tolle Stimmung machten die gestrige, eigentlich schon unbedeutende Partie, zu einem Eishockeyfest.Von Anfang an gab es eine positive Stimmung, auch den mitgereisten Oberösterreichern ist ein großes Kompliment auszusprechen: So benehmen sich "wahre“ Eishockeyfans. Das Spiel selbst war geprägt von einer tollen kämpferischen Leistung unserer Caps, die ohne Yuri Tsurenkov (Oberschenkelverletzung) und Joni Lius (Schulter lädiert) gegen den Tabellenführer antraten. Sie machten das Fehlen dieser zwei Stützen aber wett, Michael Pfleger und Alexander Abraham rutschten für die beiden in die Aufstellung. Im ersten Drittel gingen die Linzer in Führung, Stand zur ersten Drittelpause: 1:0.
Im zweiten Abschnitt kam dann die Wende: Zuerst glich Chris Harand aus, dann erhöhten unsere Amerikaner Kevin Wortman und Pat Neaton , die viele Fans auch im nächsten Jahr gerne wieder im Caps-Dress sehen möchten, auf 3:1. Die Schultz-Halle bebte und peitsche die Wiener noch mehr nach vorne. In der 34. Minute kam es zu einer strittigen Szene: Patrick Pilloni bekam aus unersichtlichem Grund 2 Minuten, für Reklamieren kamen nochmals 10 Minuten hinzu. Dies goutierten die Wiener Fans mit Plastikbecher-Würfen, woraufhin Schiedsrichter Kowalczyk die Partie unterbrach. Nach einer sehr langen Drittelpause wurden zuerst die 6 verbliebenen Minuten des Mitteldrittels, dann sofort im Anschluß der letzte Spielabschnitt ausgetragen. Leider noch im „2. Drittel“ kassierten die Vienna Capitals ein völlig unnötiges Tor: Trotz Power-Play der Wiener schläft alles, der Linzer Peintner schießt vom Bullykreis ins Tor zu einem Short-Hander.
In Drittel Nr. 3 zeigten die Wiener ein beherztes Rückzugsgefecht, was auch zu klappen schien. Doch 27 Sekunden vor Schluß passierte dann wieder das Unnötige: Wieder Power-Play der Caps, wieder wird hinten nicht aufgepaßt, und Christian Perthaler trifft praktisch ungehindert zum Ausgleich knapp vor der Schlußsirene. Nun folgte wieder einmal eine Over-Time, in der nichts passierte. Die Entscheidung mußte – wie so oft – im Penalty-Schießen fallen. Trainer Kurt Harand nominierte für dieses einmal die Jungen, auch sie müssen in so heiklen Szenen Erfahrung sammeln. So konnten sich Kniebügel, Latusa, Patrick Harand, Privoznik und Chris Harand austoben: Nur leider konnte keiner von ihnen den Linzer Goalie Pavel Nestak bezwingen. Auf der anderen Seite wurde allerdings auch nur einmal getroffen: Der Wiener im Trikot der Linzer, der erst 18-jährige Oliver Setzinger traf durch die Beine von Christian Cseh zum alles entscheidenden Siegestreffer.
Köpfe hängen lassen sollten wir Wiener Fans allerdings nicht: Ein für unsere Caps außerordentlich erfolgreicher Grunddurchgang ist zu Ende gegangen, das Saisonziel „Platz 4“ wurde erreicht. Im ersten Jahr der Vereinsgeschichte wurden die Caps schon zu einer festen Größe in der Uniqa-Liga, zudem ist man mit einem Zuschauerschnitt von um die 3300 Zuseher pro Match der Krösus was die Fans betrifft. Im Play-Off warten nun die Graz 99ers, nach einer 4-wöchigen (!) Olympiapause geht’s um alles: Da brauchen die Wiener die volle Unterstützung gegen den Angstgegner, aus diesem Grund planen die Vienna Icefire auch wieder Auswärtsfahrten. Und dann freut sich schon alles auf ein Wiedersehen mit den Linzern im Play-Off-Halbfinale....