Skandalspiel in Villach - 2:6-Debakel
-
marksoft -
24. Januar 2002 um 22:30 -
4.674 Mal gelesen -
0 Kommentare
Ein Eishockeyspiel war die heutige Partie zwischen Villach und den Caps sicher nicht mehr. In einem emotionsgeladenen und von einem schweren Foul von Tom Searle an Yuri Tsurenkov überschatteten Spiel siegten die Villacher unter dem Strich verdient mit 6:2.Das erste Drittel begann eigentlich wie es eine Eishockey-Schlagerpartie auch sollte: Kaum Fouls, spannende Angriffsaktionen und Tore. Schnell gingen die Kärntner 1:0 in Führung, Christian Cseh hatte heute im Tor der Wiener sicher nicht seinen besten Tag. In der 7. Minute dann aber der Ausgleich: Patrick Pilloni, vom VSV- und Nationalteamtrainer Ron Kennedy für Olympia als zu schwach eingestuft, scorte auch heute abend. Die Caps bemühten sich redlich, es gelangen viele Aktionen, und so sogar das überraschende 1:2 durch Manfred "Hidi“ Mühr. Mit diesem unerwarteten Zwischenstand ging es in die Kabinen.
Und dann wurde alles anders: Zuerst scorte der Vizemeister nach nur 14 (!) gespielten Sekunden zum Ausgleich. Im Anschluß schraubten die Villacher ihren „Härtepegel“ deutlich nach oben. Dann folgte der unrühmliche Höhepunkt: Angriff der Vienna Capitals über Christoph König, Yuri Tsurenkov stürmt von hinten über die blaue Linie. Dann scheinen wohl alle Sicherungen beim Austrokanadier Tom Searle zu reissen: Er befindet sich knapp hinter Tsurenkov, holt mit seinem Schläger aus und trifft ihn mit voller Wucht in die Kniekehle. Tsurenkov sackt zu Boden und scheidet verletzungsbedingt aus. Es folgte KEINE Strafminute für Sünder Searle. Mit dieser Aktion war natürlich der Grundstein für ein übertrieben hartes Spiel gelegt. Beide Teams provozierten sich, es kam immer wieder zu mehreren Nicklichkeiten. Die Caps schienen abgelenkt und fingen sich in der 2. Hälfte dieses Drittels zwei Tore binnen weniger Minuten ein. Zusätzlich geschwächt wurden die Wiener durch eine 10-Minuten-Disziplinarstrafe, die der sehr schwache Schiedsrichter Gotthardt an Pat Neaton vergab.
Im dritten Drittel standen Coach Harand nur noch 4 Verteidiger zur Verfügung, er kratzte gerade noch einmal drei vollständige Sturmlinien zusammen. Es half nichts mehr: Keine Chance mehr, die Kräfte schwanden und weitere zwei unnötige Gegentreffer kamen noch hinzu. Vier Minuten vor Spielende kam es noch zu einer Massenrauferei, die der ganzen Partie noch den Schlußpunkt gab. Nun kann man nur noch Bilanz ziehen: Gut begonnen, dann durch die miese Aktion von Searle aus dem Tritt gekommen, und dann nicht mehr gut gespielt. Auch Christoph König meinte nach dem Match: „Eine verdiente Niederlage. Uns wird die Olympiapause gut tun. Mit Tsurenkov haben wir ja jetzt einen weiteren Verletzten dazu bekommen.“ Tom Searle’s Foul wurde sogar von Premiere-World-Moderator Venner als grob unsportlich eingestuft, ein Protest der Wiener sollte auf jeden Fall folgen. Die Schlußfolgerung: Die Saison sollte für Searle vorbei sein.