Suche nach neuem Teamchef wird dauern
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marksoft -
2. Dezember 2001 um 14:11 -
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Ursprünglich hätte der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) den neuen Teamchef noch vor Weihnachten präsentieren wollen. Jetzt soll er bis spätestens 25. Jänner, wenn in Porto die Auslosung der Gruppen für die EM-Qualifikation 2004 vorgenommen wird, gefunden sein.
Das ÖFB-Präsidium legte am Samstag in seiner dreistündigen Sitzung in Wien die Kriterien fest, nach denen die Auslese erfolgt. "Die professionelle Wünschelrutengeher werden ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig, Bundesliga-Vorstand Reinhard Nachbagauer und ich sein", sagte ÖFB-Präsident Beppo Mauhart.
In der Samstag-Sitzung wurde nicht nur die stärkere Einbindung der Bundesliga für die Suche beschlossen, sondern auch das Anforderungsprofil für den neuen Mann erstellt. Der Nachfolger von Otto Baric muss "internationale Erfahrung" mitbringen, lautet die oberste Vorgabe. "Diese kann er außerhalb Österreichs als Spieler, Trainer oder Assistent gesammelt haben. Auch ein Scheitern kann ein Höchstmaß an Erfahrung sein", sagte dazu Mauhart und ergänzte, dass es noch mit niemanden Gespräche gegeben habe.
Dass der bisherige Baric-"Co" Didi Constantini, der nicht mehr zweiter Mann sein möchte und daher seinen Assistenten-Vertrag mit dem ÖFB lösen wird, Hans Krankl (VfB Admria Mödling) oder Ivica Osim (Sturm Graz), der immer ein Wunschkandidat ist, prinzipiell ausscheiden, könne man nicht sagen, so der ÖFB-Chef. "Internationale Erfahrung" könne auch die Fantasie anregen und dazu führen, dass man sich in der ganzen Welt umschaue.
Der neue Teamchef sollte auch in der Fußball-Entwicklung und der Trainerarbeit auf dem letzten Wissensstand sein. "Er muss sich weiters in die Jugendarbeit einbringen, den österreichischen Weg unterstützen und für den ÖFB leistbar sein", meinte Mauhart, der glaubt, dass es im Präsidium zu keiner Kampfabstimmung um den Teamchef kommen werde. "Das hat es auch noch nie gegeben", sagte der frühere AT-Generaldirektor.
Die intensive Suche und die Sondierungsgespräche mit den Kandidaten für die Baric-Nachfolge beginnt nach der Sitzung der Bundesliga-Präsidenten am 7. Dezember. In dieser werden auch Hannes Kartnig und Co ihre Ideen und Vorschläge einbringen. Danach wird das Trio Mauhart, Ludwig und Nachbagauer aktiv und der "Task Force", dem paritätischen Gremium aus ÖFB und Bundesliga, ihre Ergebnisse vorlegen. Der Auserwählte für den Posten des Teamchefs wird danach dem Präsidium des ÖFB zur Beschlussfassung empfohlen.
Kein Thema war am Samstag in der Sitzung des Präsidiums und des Bundesvorstandes die Wahl des Präsidenten im April. "Darüber ist nicht gesprochen worden, die Atmosphäre war gut, sachlich, unbelastet und locker", meinte Mauhart. Er zweifle nicht, dass seine Ära zu Ende geht. "Mich hat darauf niemand angesprochen. Ich halte auch nicht viel von Gerüchten. Wir sind uns alle einig, dass die Diskussionen wieder in die zuständigen Gremien zurückgeführt werden müssen." Nächster Schritt ist die Einsetzung des Wahl-Ausschusses. "Im Prinzip könnte jedes Bundesland einen Kandidaten für die Wahl einbringen", so der noch amtierende ÖFB-Präsident.
"Als kreative Vorschläge" bezeichnete er die Visionen von Frank Stronach. Der Austria-Mäzen möchte, dass immer der aktuelle Meister den Teamchef stellt und dass der ÖFB für das Volk geöffnet wird. Für einen Mitgliedsbeitrag von 100 S soll der "kleine Mann" mitreden dürfen. "Dazu müsste aber das Wahlrecht geändert werden", sagte Mauhart.
Geändert werden mit Sicherheit im Bundesvorstand die ÖFB-Statuten, deren Neuerungen von einem Juristen geprüft werden. So soll die Amtsperiode des ÖFB-Präsidenten von drei auf vier Jahre verlängert werden und die Bundesliga stärkere Berücksichtigung in der Form erhalten, dass sie im Präsidium, im Bundesvorstand und bei Wahlen mehr Stimmen bekommt.
Quelle:www.bundesliga.at