Der ehemalige Beatler George Harrison ist am Donnerstag um 22.30 Uhr MEZ in Los Angeles gestorben. Dort war er zuletzt wegen eines inoperablen Hirntumors behandelt worden. Seine Frau Olivia (51), mit der er seit 23 Jahren verheiratet war, und sein Sohn Dhani (23) waren bei ihm.
Die Familie teilte am Freitag mit: "Er ist so gestorben, wie er gelebt hat: in dem Glauben an Gott, ohne Angst vor dem Tod und in Frieden, umringt von Familie und Freunden. Er hat oft gesagt: "Alles andere kann warten, nicht aber die Suche nach Gott."" Harrison war hinduistischen Glaubens.
In den vergangenen vier Jahren war der ehemalige Kettenraucher an Kehlkopfkrebs, Lungenkrebs und einem Hirntumor erkrankt. Doch noch im vergangenen Monat hatte es so ausgesehen, als sei er auf dem Wege der Besserung.
In seiner Villa in der Schweiz nahm er einen Song mit dem britischen Musiker Jools Holland auf - es wurde sein letzter. Anfang November unterzog er sich wegen seines Tumors einer umstrittenen Strahlentherapie in New York. Als das nicht half, wechselte er in eine Klinik nach Los Angeles und begann eine neue Chemotherapie.
Er selbst führte seine Erkrankung "einzig und allein auf das Rauchen" zurück. Doch sein Biograf Alan Clayson sagte am Freitag, die Messerattacke durch einen Geistesgestörten im Dezember 1999 habe das Leiden mit Sicherheit verstärkt: "Er wurde in die Lunge gestochen, und das gerade zu der Zeit, als er die Diagnose Lungenkrebs bekam. Ich glaube, das hatte nicht nur einen psychologischen Effekt."
Seine Weggefährten brachten am Freitag in bewegenden Worten ihre Trauer zum Ausdruck. Yoko Ono, die Witwe von Lennon, sagte: "Danke George, es war großartig, dich zu kennen."
McCartney sagte vor seinem Haus: "Ich bin erschüttert und sehr, sehr traurig... Wir wussten, dass er seit langer Zeit krank war. Er war ein fantastischer Kerl und ein tapferer Mann und hatte einen wunderbaren Sinn für Humor. Alle werden ihn sehr vermissen."
Sir Bob Geldof äußerte sich "schockiert". Harrison sei ein "zögerlicher Beatle" gewesen, dem sein weltweiter Ruhm immer ein wenig unangenehm gewesen sei. Sein Platz in der Musikgeschichte sei für alle Zeit sicher.
Harrison galt immer als der "stille" oder "dritte Beatle". Er wurde am 25. Februar 1943 in Liverpool geboren. 1958 lernte er John Lennon kennen und schloss sich als Gitarrist der Band an, die 1960 erstmals unter dem Namen The Beatles auftrat und binnen drei Jahren Weltruhm erlangte.
Ende der 60er Jahre wurde er zunehmend verbittert darüber, dass er immer im Schatten der großen Egos von Lennon und McCartney stand. Er hätte gern mehr als die 22 Lieder geschrieben, mit denen er sich innerhalb der Gruppe durchsetzen konnte.
Nach dem Ende der Gruppe 1970 startete er eine erfolgreiche Solokarriere. Nach der Ermordung Lennons zog er sich mehr und mehr auf sein hoch gesichertes Schloss westlich von London zurück. Vollends zum Einsiedler wurde er nach dem missglückten Mordanschlag.
Wir trauern alle um George Harrison und möchten den Verwandten und Hinterbliebenen unser Beileid aussprechen.