Einen gemütlichen Abend nach dem Besuch bei einem der zahlreichen Weihnachtsmärkte in Berlin wollten die 3.000 Berliner Fans erleben. Diese Weihnachtliche Stimmung verging Ihnen allerdings bereits vor dem Spiel. Die Stadt Berlin vermietete den halben Parkplatz vor der Deutschlandhalle an einen Weihnachtsbaumgroßmarkt und die Fans mussten weit weg von der Halle parken.
Und viel Freude kam im Spielverlauf auch nicht auf. Die Caps stürmten, die Kasselaner spielten stur ihre Zerstörungs-Defensivtaktik runter und gefährliche Aktionen vor den Toren waren Mangelware. Nur Cherbajev in Unterzahl und Lorenz Funk jr. brachten Ilpo Kauhanen in Bedrängnis. Erst in der 17. Min kamen die Huskies gefährlich vor das Tor von Andrei Mezin und die Chance saß auch. Ex-Capital Doug Derraugh konnte Mezin zum 0:1 überwinden.
Im zweiten Drittel erhöhten die Berliner den Druck auf das Kasseler Tor. Kassels Goalie Ilpo Kauhanen ließ vielfach die Schüsse auf sein Tor weit abprallen, aber die Berliner standen oftmals falsch, um einen Nutzen daraus zu ziehen. Capitals Sportdirektor Olle Oest nach dem zweiten Drittel: "Wir brauchen einfach zuviele Chancen für ein Tor." Zu Beginn des dritten Drittels das gleiche Bild. Die Berliner stürmten und die Huskies lauerten auf ihre, nun brandgefährlichen, Konter. Besonders der Russe Evgeny Davidov prüfte Kauhanen mehrmals ohne zählbaren Erfolg. Stimmung kam erst in der 50. Min auf, als Nationalstürmer Tobias Abstreiter Berlin Andrusak mit einen Faustschlag von den Beine holte. Warum Schiedsrichter Harald Deubert jedoch den Kanadier mit auf die Strafbank schickte, werden wir wohl niemals erfahren. Da das Überzahlspiel beider Mannschaften harmlos blieb, dauerte es bis zur 56. Minute bis ein weiterer Treffer fiel. Berlins Torjäger Yvon Corriveau tankte sich durch die Huskies Abwehr und schoss Ilpo Kauhanen durch die Beine zum vielumjubelten 1:1. Nur 21 Sekunden später durften die Fans erneut jubeln. Lorenz Funk jr. erzielte den Führungstreffer zum 2:1. Danach erfolgten hektische Minuten und Bundestrainer Hans Zach nahm seinen Torwart vom Eis, allerdings ohne Erfolg. Ein glücklicher, aber absolut wichtiger Sieg.
Kassels Trainer Hans Zach: "Es ist bitter, so kurz vor Schluss zu verlieren. Wenn man so viele Schwalben macht, wie die Berliner, darf man sich nicht wundern, wenn das Deutsche Eishockey vor die Hunde geht." Hans Zach war mit den Unparteiischen Harald Deubert mehr als unzufrieden. Er ließ kein gutes Haar an den Deutschen Schiedsrichtern: "Sie haben keine Führung und jeder von Ihnen legt die Regeln anders aus. In Deutschland ist man nicht fähig, nach internationalen Regeln zu pfeifen."
Berlin Capitals Trainer Gunnar Leidborg wollte dies nicht kommentieren. Er sagte nur: "Es fehlt die Linie bei der Regelauslegung in der Liga."
0:1 16.12 Doug Derraught (Kreutzer, Abstreiter)
1:1 55:46 Yvon Corriveau (Ehlers, Kujala)
2:1 56:07 Lorenz Funk (Öhberg, Andrusak)
Strafen Berlin 14 – Kassel 14
Schiedsrichter Harald Deubert
Zuschauer 3.000
Quelle:Hockeyweb.de