Derbyzeit in Berlin - Nur wer Tore schießt gewinnt
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marksoft -
5. November 2001 um 20:00 -
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Am Sonntag vormittag trafen sich rund 7.300 Fans in der Berliner Deutschlandhalle zum 56. Ortsderby zwischen den Berlin Capitals "Die Preussen" und den Berliner Eisbären. Vor dem Spiel war dieses besondere Kribbeln bei den Fans, Spieler und auch allen Mitarbeitern der Caps zu spüren. Es war alles anders, als bei den bisherigen Spielen in der Deutschlandhalle. Immer mehr Menschen strömten in die Halle. Manch einer ertappte sich bei dem Gedanken, passen die wirklich alle hier herein?
Und die Capitals legten gleich los. Bereits nach 9 Sekunden konnte Eisbären Verteidiger David Cooper nur durch sein verschieben des Tores den 1:0 Rückstand verhindern. Aber im darauffolgenden Powerplay entblößten die Caps Ihre Schwäche am heutigen Tage. Der Torabschluß. Das Spiel wurde von beiden Mannschaften sehr schnell und kraftvoll im ersten Drittel geführt. Torschüsse waren Mangelware und die wenigen die kamen, wurden von den gut aufgelegten Torhütern zunichte gemacht. Nur die unnötigen Strafzeiten machten das Leben des Ulrich Egen zur Qual. Jedes Überzahlspiel der Caps war brandgefährlich, aber ohne Erfolg. Ob Cherbajev, Fanduls oder Felski für die Eisbären, mit einem 0:0 ging es in die Pause. Und wieder kommen die Eisbären besser aus der Kabine. Nach einem Schuss von Steve Walker jubeln die Spieler und Fans, nicht aber Schiedsrichter Petr Chvatal. Er bemühte den Videobeweis und gab den Treffer (oder nicht Treffer) nicht. Die Eisbären drückten auf die Tube und drängten auf das erste Tor, doch es wollte nicht fallen. Dann Schrecksekunden für die Eisbären.
Nachdem Eisbären-Goalie Richard Schulmistra die Schüsse von Ronny Arendt und Alexander Cherbajev abgewehrt hatte, blieb er auf dem Eis liegen. Doch dann kam nach kurzer Zeit die Entwarnung, er konnte weitermachen. Das Spiel war vollig offen, beide Mannschaften absolut gleichwertig. Dann "Zoff" vor dem Eisbärentor. Für einen Stockschlag von Sven Felski bedankte sich Capitals-Stürmer Fanduls mit einem Stockstich, den Schiedsrichter Chvatal mit "Frühduschen" bewertete. In der fälligen Überzahl konnten Steve Walker und David Roberts innerhalb von 37 Sekunden die 0:2 Führung für die Eisbären erzielen. Die Caps hatten noch einige gute Chancen, aber Richard Schulmistra im Eisbären Kasten präsentierte sich als Meister seines Faches.
Im letzten Drittel mussten dann die Capitals offensiver werden, das die Eisbären zu kontern einlud. Aber durch unnötige Strafen von Felski, Pyka und Leask erhielten die Capitals eine lange 5:3 Überzahl, die nicht genutzt werden konnte. Nachdem diese ungenutzt blieb, machten die Charlottenburger auf und Jeff Tomlinson hatte keine Mühe die schöne Vorarbeit von Eduard Lewandowski zum spielentscheidenen 0:3 abzuschliessen. Danach war die Luft bei den Capitals raus und die Eisbären spielten selbstbewußt auf. Caps Goalie Andrei Mezin hatte noch alle Hände voll zu tun, doch gegen das 0:4 von Steve Larouche in der 56. Min in Überzahl war er erneut machtlos. Fazit: Die Mannschaft, die Ihre Torchancen besser genutzt hatte, war am heutigen Tage Sieger.
0:1 35:36 Steve Walker (Aldridge)
0:2 36:13 David Roberts (Larouche, Walker)
0:3 47:22 Jeff Tomlinson (Lewandowski)
0:4 55:12 Steve Larouche (Fortier, Roberts)
Strafen: Berlin Capitals: 18 + 5 + Spieldauer Fanduls – Eisbären Berlin: 28 + 10 (Cooper)
Schiedsrichter: Petr Chvatal
Zuschauer: 7.300
Quelle:Radio Eiskalt