Herzog verhandelt mit Bremen um vorzeitigen Abschied
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marksoft -
5. November 2001 um 18:01 -
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Der Scheidungsprozess zwischen Andreas Herzog und dem deutschen Fußball-Bundesligisten Werder Bremen geht in seine entscheidende Phase. Nachdem der ÖFB-Teamkapitän am Sonntag seinen definitiven Abschied von den Hanseaten verkündet hatte, nahm der Mittelfeldspieler am Montag Nachmittag an der Präsidiumssitzung des norddeutschen Vereins teil, um die genauen Details der angestrebten vorzeitigen Vertragsauflösung zu besprechen.
Der 33-Jährige, dessen Kontrakt bei den Hanseaten bis Juni 2002 läuft, hatte bereits im Vorfeld des öfteren angekündigt, zu Rapid Wien "heimkehren" zu wollen. Rapids Präsident Rudolf Edlinger wird mit Herzog noch in dieser Woche ein Gespräch führen. Einem ablösefreien Wechsel zum österreichischen Rekordmeister hat aber Klubchef Jürgen L. Born einen Riegel vorgeschoben. "Ein paar Mark Fünfzig kostet er doch noch", wird Born im "kicker" zitiert.
"Man muss jetzt einen Schlussstrich ziehen und aus", forderte Herzog am Sonntag in der TV-Sendung "Sport" auf "N 3". "Bis auf Hallo und Guten Tag passiert nicht viel. Ich bin der Meinung, dass ich vernünftig behandelt werden kann. Ich habe auch einige Verdienste um den Klub", meinte Herzog und fügte hinzu: "Wenn das nicht passiert, dann gibt es keine Basis der Zusammenarbeit mehr. Was habe ich davon, wenn ich noch fünf Monate brav und ruhig bleibe? Dann war ich letztlich der Trottel, der will ich aber nicht sein."
Der Regisseur hatte bereits nach dem Spiel bei Hansa Rostock gedroht. "Ich werde nach unseren Länderspielen gegen die Türkei nicht wieder nach Bremen zurückkommen. Mein Vater wird alles regeln. Ich lasse mich nicht länger verarschen." Werders Sportdirektor Klaus Allofs ließ sich von diesen Ankündigungen nicht schocken. "Andi hat bei uns einen Vertrag bis zum Saisonende. Wenn er sich entsprechend äußert und weg will, dann wird er uns sicherlich Vorschläge machen können, wie wir zu einem Ende kommen. Wenn dies nicht der Fall ist, dann bleibt er. Es muss aber künftig Ruhe herrschen."
Werder-Coach Schaaf wehrte sich in einem Interview mit der "Kreiszeitung Syke" gegen die Behauptung, er würde Herzog demontieren: "Wir haben überhaupt keinen Grund, ihn schlecht zu machen. Wir haben großen Respekt vor seiner Leistung und haben ihn auch nie in irgendeiner Art und Weise abwertend behandelt. Wir haben ihn nie einen Pausenkasper genannt. Mit dem Menschen Andi Herzog habe ich überhaupt keine Probleme, er ist ein wertvoller Spieler für uns."
Quelle:www.bundesliga.at