Baric veröffentlicht Kader für das Spiel gegen die Türkei
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marksoft -
2. November 2001 um 17:22 -
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Der auf 22 Mann ausgeweitete ÖFB-Teamader für die Play Off-Spiele gegen die Türkei (10. November Wien, 14.11. Istanbul) um die Fahrkarte zur Fußball-WM-Endrunde 2002 hat exakt das Aussehen, das man nach dem 1:1 in Israel erwarten durfte. Von den 19 Akteuren, die nach Tel Aviv geflogen waren, fehlt nur der am vergangenen Sonntag nicht zum Einsatz gekommene junge Verteidiger Ferdinand Feldhofer, der von Sturm-Präsident Hannes Kartnig wegen fehlender Vertragsübereinstimmung schon vor Wochen zu den Amateuren abkommandiert worden war. Hingegen sind die gesperrt gewesenen Michael Baur (Tirol) und Thomas Flögel (Hearts) sowie die Münchner Löwen Harald Cerny und Markus Weissenberger wieder dabei.
"Weissenberger trainiert nach seiner Gürtelrose wieder und soll am Samstag in St. Pauli von Beginn an spielen und der topfite Cerny wird ebenso kommen, auch wenn sich seine Frau bisher mit der Geburt der Zwillinge noch Zeit gelassen hat", sagte Baric. Er wäre überdies sehr froh, dass er Baur ("wir brauchen ihn") wieder zur Verfügung habe. Der Kapitän des FC Tirol hat sich von seiner am Donnerstag gegen Fiorentina erlittenen Verletzung im Hodenbereich schon so weit erholt, dass er am Sonntag gegen Rapid spielen kann. Über die Rolle von Baur gegen die Türken hat sich der Teamchef auch schon festgelegt. Vukovic, der seine Aufgabe in Tel Aviv sehr gut gelöst hat, bleibt Libero, für den vielseitig verwendbaren Baur wird Baric eine Rolle im (defensiven) Mittelfeld bereit halten.
Die neun "Israel-Verweigerer" hätte er einfach (noch) nicht nehmen können, auch wenn sie vorher in der Qualifikation sehr korrekt gespielt hatten. "Aber in einem wichtigen Moment passte etwas nicht", meinte Baric, der zwar bei seiner Entscheidung keinem direkten Druck ausgesetzt war, "aber Augen und Ohren" hat. Bei den hunderten Leuten, die ihm für das 1: 1 in Tel Aviv gratuliert hätten, war nicht einer darunter, der gesagt hätte, "nehmen Sie einen von von den Neun". Schafft seine Mannschaft aber die Hürde Türkei, "dann ist die Angelegenheit für mich erledigt. Ich bin nicht nachtragend".
Baric fühlt sich wenige Tage nach dem entscheidenden und nervenaufreibenden Spiel samt seiner langen Vorgeschichte in Tel Aviv wieder erholt und topfit. "Dass wir das in Israel mit einer ganz neuen Mannschaft geschafft haben, macht mich sehr glücklich und zufrieden, fast stolz", meinte der Teamchef, dessen ganze Konzentration nun aber den Duellen mit den Türken, die er gut kennt und in den kommenden Tagen noch via Video eingehender studieren wird, gilt. "Sie sind Favorit, das wären sie auch, hätten wir die Neun dabei. Sie sind besser als wir, sind in den vergangenen zehn Jahren enorm nach vorne gegangen. Aber wir werden kämpferisch, läuferisch, taktisch und moralisch alles machen, damit wir in den zwei Spielen doch zur WM kommen", erklärte der Kroate, für den es zunächst am 10. November im restlos ausverkauften Ernst Happel-Stadion nur eines gibt: "Wir müssen aggressiv und so gut es geht offensiv auftreten, Tore schießen und gewinnen."
Das Match wird übrigens auch live in die USA, nach Großbritannien, Thailand und Südkorea übertragen und u.a. in Ausschnitten auch in Deutschland zu sehen sein. Allein aus der Türkei haben sich 70 schreibende Journalisten angesagt.
uelle:www.bundesliga.at