Der Sohn des Berliner Eishockey - Urgesteins gleichen Namens hatte in der vergangenen Saison seine Laufbahn als Spieler eigentlich beendet. "Ich hatte einen Muskelriss und konnte in Düsseldorf kaum noch richtig spielen", blickt er zurück. "Nach der Saison beendete ich meine Laufbahn und zog im Juni nach Berlin, weil ich immer dort wohnen wollte."
Wenige Wochen nach dem Umzug suchten die Berlin Capitals händeringend ein Team und fragten unter anderem auch beim Sohn ihres Sportdirektors nach. "Ich habe dann abgelehnt, weil ich seit fünf Monaten überhaupt keinen Sport getrieben hatte und auch nie wieder spielen wollte. Dann fragte Gunnar Leidborg, ob ich nicht wenigstens mittrainieren wollte und ich ging einfach mal hin." Zu dem Zeitpunkt trainierte man mangels Mannschaft und Hallenvertrag mit einigen Profis und Regionalligaspielern im Eisstadion Wedding, die anderen DEL Teams waren längst komplett und in Trainingslagern. "Irgendwie hat es mir dann doch wieder Spaß gemacht und jetzt spiele ich wieder", erklärt Lenz. Zunächst bekam er einen Vertrag für einen Monat, um die Caps zu verstärken, bis sie angemessenen Ersatz gefunden hätten. Doch gute deutsche Spieler sind rar und teuer, so bekam Lenz Funk einen Vertrag für die ganze Saison. "Man darf von mir jetzt keine Wunderdinge erwarten, dass wusste man aber vorher", erklärt der Stürmer. "Fünf Monate ohne Training kann man nicht so schnell aufholen, und das macht sich bei mir besonders bemerkbar, weil ich nicht das Riesentalent bin, sondern normalerweise von meiner Kraft und Kondition lebe. Man muß mit mir noch etwas Geduld haben."Als Preusse begann er seine Profilaufbahn, nun will Lenz seine Spielerkarriere auch in Charlottenburg beenden, wenn auch nicht genau da, wo er es eigentlich vorhatte. "Mein erstes Spiel im Trikot der Preussen war 1986 beim Abschiedsspiel meines Vaters", erinnert er sich. Damals spielte Funk Senior an der Seite seiner beiden Söhne mit dem BSC Preussen gegen die Nationalmannschaft. "Ich wollte dann unbedingt irgendwann einmal für die Preussen in der Jafféhalle spielen, aber irgendwie hat sich das nie ergeben." 1996 hätte es dann beinahe geklappt. "Ich hatte damals mehrere Angebote, unter anderem von den Capitals und den Eisbären. Meinem Vater zuliebe ging ich dann nach Hohenschönhausen." Damals war Funk Senior noch Manager des Lokalrivalen.
Nun hat er durch kuriose Umstände doch noch die Erfüllung seines Traumes erleben dürfen, allerdings nicht mehr in der Eissporthalle und mit einem Team, das zum größten Teil sogar noch später verpflichtet wurde als er selbst. "Wir haben schon eine ganze Menge erreicht, wenn man die Umstände berücksichtigt. Man hatte uns ja vorausgesagt, dass wir bis Weihnachten brauchen würden, um die sechs Punkte Abzug wettzumachen. Wir sind jetzt schon ein echtes Team, deswegen haben wir so gute Ergebnisse erzielt. Wir müssen nun versuchen, Schritt für Schritt weiterzugehen und in jedem Spiel zu punkten."
Quelle:Hockeyweb.de