Kurz vor der Saison mussten die Berlin Capitals bekanntlich eiligst ein neues Team auf die Beine stellen und dabei konnten sie tatsächlich noch den einen oder anderen Coup landen. Dazu ist mit Sicherheit auch Gordon Hynes zu rechnen, der im Frühjahr noch mit den Mannheimer Adlern deutscher Meister wurde und in der Kurpfalz noch viele Freunde hat. Sein Vertrag in Mannheim wurde nicht verlängert, Gordon Hynes ist aber zu sehr Gentleman, um sich im Nachhinein darüber zu äußern, obwohl er sich natürlich seinen Teil zu Trainer Bill Stewart und dessen Personalpolitik gedacht hat. Schließlich landete er in Berlin "Ich habe mich im Sommer fit gehalten und die Angebote sondiert, war aber nicht überzeugt", blickt "Gordy" zurück. "Dann kamen die Caps aus ihrer Krise heraus und machten mir ein gutes Angebot. Berlin ist eine tolle Stadt, meine Tochter kann hier auf eine amerikanische Schule gehen und ich wusste, dass die Caps mit Gunnar Leidborg einen Trainer haben, den ich kenne und der mich mein Spiel spielen lässt."
Außer der achtjährigen Tochter sind nun auch Gordons Frau und der vierjährige Sohn in Berlin eingetroffen. "Bisher sind wir noch mit der Einrichtung der Wohnung beschäftigt, wir möchten aber bald eine Besichtigungstour machen, vielleicht mit einem Schiff durch Berlin", freut sich der neue Caps - Verteidiger. "Es gibt hier so viele historische Orte zu besichtigen, da haben wir sicher viel vor uns". Die aktuelle Entwicklung in der Weltpolitik beobachtet Familie Hynes mit gemischten Gefühlen. "In Kanada fühle ich mich sicher, weil Kanada mit keinem anderen Land irgendwelchen Ärger hat", erklärt Gordon. "In Berlin ist das ein wenig anders, weil meine Tochter zur Kennedy - Schule geht und amerikanische Einrichtungen ein Ziel der Terroristen sein könnten. Aber wenn ich mich jetzt danach richte, haben die doch schon erreicht, was sie wollen. Wir haben unser Leben zu leben und dürfen nicht dauernd daran denken, was diese Leute tun könnten. Genau das wollen die doch."
In Mannheim spielte Gordon Hynes in einer nordamerikanisch geprägten Mannschaft, in Berlin hat er nun viele Osteuropäer im Team. Eine Umstellung, die den 35jährigen vor eine neue Herausforderung stellt. "Ich habe oft gegen russische Spieler gespielt und es ist besser, sie auf seiner Seite zu haben", betont Gordon. "Sie sind technisch sehr stark und es ist etwas Neues für mich, dass viel Spaß macht. Sie sprechen alle ganz gut Englisch und es ist sehr interessant, einmal ganz andere Menschen kennen zu lernen. Ich hoffe, meine Familie kann davon auch profitieren, wenn wir mal alle gemeinsam etwas unternehmen."
Auf dem Eis ist Gordon Hynes bisher sehr zufrieden. "Bis auf das Spiel in Köln", lacht er. "Wir waren wohl etwas überarbeitet und haben dumme Tore kassiert. Zwei mit dem Schlittschuh, und eines, nachdem der Puck über dem Glas war. Wir müssen uns wieder konzentrieren und einfacher spielen, weniger offensiv."
Quelle:Hockeyweb.de