Dritte Niederlage in Folge für die Vienna Capitals. Nach den Niederlagen in Linz und daheim gegen Villach verlor man überraschend auch beim Tabellenvorletzten Graz mit 1:2. Die Wiener wirkten wie schon in den Spielen zuvor desorientiert, teilweise hilflos im Spielaufbau, und zeigten Schwächen im Abschluss.
Graz 99ers – Vienna Capitals 2:1 (1:0,1:1,0:0)
600 Zuschauer
Tore: 1:0 Jan (6.), 1:1 Wortman (29.), 2:1 Schurian (30.)
Es war wieder einmal nicht der Tag der Vienna Capitals. Die Anfangsphase des Spiels war ein Schlagabtausch der beiden Teams bis die 99ers durch Jan das 1:0 erzielten. Das Tor war von der Marke „für Christian Cseh in Normalform haltbar“. Der Capitals Goalie zeigte sich in diesem Spiel wieder unsicher. Dieser Umstand wirkte sich, wie in den letzten Matches, auch schlecht auf das gesamte Team aus, deren Aktionen nach dem Treffer oft zu durchsichtig und ungenau schienen. Die Grazer hatten in der Defensive kein Problem den Angriffssturm der Wiener schon an der blauen Linie aufzuhalten. Die restlichen vierzehn Minuten vergingen ohne große Höhepunkte, denn die Capitals waren wieder einmal nicht in der Lage ein 5 gegen 3 Powerplay auszunützen.
Im zweiten Drittel ging es in dieser Tonart weiter. Die Vienna Capitals in der Vorwärtsbewegung, aber ohne Erfolg. Die Grazer hatten bald das System der Wiener durchschaut und konnten die meisten Angriffe an der blauen Linie entschärfen. Das Tor durch Wortman war ein typischer Gewaltschuss, für Torleute wegen der Sicht extrem schwer zu halten – 1:1. Doch die Freude der mitgereisten Capitals-Fans hielt nicht lange ein, denn knapp eine Minute später patzte der Wiener-Torschütze vor dem eigenen Kasten, verlor den Puck. Goalie Cseh mit einem spektakulären Hechtsprung ins Leere, während Schurian den Puck hinter die Linie spitzelte. Auch dieser Treffer wäre mit ein bisschen weniger Euphorie des Torwarts sicher verhindert worden. Auch dieses Drittel endete ohne große Höhepunkte, denn die Grazer zogen sich nach dem Führungstreffer wieder in das eigene Verteidigungsdrittel zurück.
Der letzte Spielabschnitt unterschied sich von den vorangegangenen nicht erheblich. Was fehlten waren die Tore, aber in diesen 20 Minuten kamen die Wiener zu ihren besten Chancen die jedoch der tschechische Torhüter Marek Novotny zunichte machte. Auch eine Überzahl von 6 gegen 4 half in der Schlussminute nichts mehr. Die Grazer feierten ihren ersten Sieg auf heimischem Eis in dieser Saison und die Wiener konnten mit ihrer Leistung alles andere als zufrieden sein.
Die Gründe für das schlechte Abschneiden in Graz sind schnell erklärt. Wie auch in den letzten Spielen gewannen die Vienna Capitals einfach zu wenig Bullys. Die Wiener Stürmer bewegten sich zu selten, boten sich zu wenig an und dadurch verschenkte man viele Angriffschancen. Außerdem scheinen alle das Schiessen verlernt zu haben, denn die Verantwortung übernimmt bei den Capitals anscheinend niemand mehr. Torwart Christian Cseh spielte wieder einmal merklich unsicher und verschuldete selbst wieder einen Treffer, wobei er in Normalform beide Gegentore hätte verhindern müssen. Dieser Umstand mag eine gewisse Unruhe in die Mannschaft gebracht haben, aber die Leistung der Wiener, besonders im Angriffsspiel, war einfach unter jeder Kritik.
Wenn man das Eishockeyspielen nicht bald wieder lernt, dann stehen die Zeichen auch gegen die Kapfenberg Tigers schlecht, aber vielleicht macht das Team um Werner Kerth ihre ersten Punkte gerade gegen die formschwachen Caps.
Spieler des Spiels:
Vienna Capitals: Kevin Wortman
Trotz seines Fehlers beim 2:1 war er ein ganz wichtiger Mann auf dem Eis, denn er war so ziemlich der einziger der sich getraut hat von der blauen Linie auf das gegnerische Tor zu schießen und nicht unbedingt den Puck hinter die Linie tragen zu müssen. Bis auf den Puckverlust beim 2:1 eine sehr gute Leistung in der Defensive.
Graz 99ers: Roland Schurian
War heute echt bemüht den Wienern das Leben so schwer wie möglich zu machen. Immer wieder gefährlich bei Grazer Kontern, hat außerdem mehr als einen Pass der Wiener Offensive an der blauen Linie abgefangen.
Weitere Ergebnisse:
Villacher SV – Kapfenberg Tigers 5:0 (1:0,3:0,1:0)
1000 Zuschauer
Tore: Wiedmaier (28., 56.), Stewart (20.), Salfi (30.), Lanzinger (38.)
EHC Lustenau – Klagenfurter AC 1:5 (0:1,0:2,1:2)
1200 Zuschauer
Tore: Nishkavaara (57.) bzw. Ressmann (44., 50.), Schaden (13.), Welser (36.), Kraiger (37.)
HC Innsbruck – Zell am See 2:5 (1:2,0:3,1:0)
700 Zuschauer
Tore: Brand (18.), Arkiomaa (55.), Fry (4.), Uhl (14.), Herzog (34.), Pewal (37.), Estermann (38.)