Wieder einmal in dieser Saison war die Albert-Schultz Eishalle ausverkauft, denn die zweite Mannschaft aus Kärnten, der Villacher SV, gastierte gegen die Vienna Capitals. Die Villacher sehnten sich nach einer Revanche für die Heimniederlage am 23.09.2001 und erteilten den Wienern eine Eishockeylehrstunde. Am Ende stand es 0:2 für Villach. Ein klares Ergebnis für ein noch klareres Spiel.
Vienna Capitals – Villacher SV 0:2 (0:1,0:1,0:0)
4500 Zuschauer
Tore: 0:1 Floriantschitz (12:07), 0:2 Rac (23:10)
Von der ersten Spielsekunde an beherrschten die Gäste aus Villach das Match, denn bei den Wienern kam einfach kein geordnetes Spiel zusammen. Es war ein rabenschwarzer Tag für Goalie Christian Cseh, der auch schon in Linz ziemlich unsicher wirkte, und für Stürmer Chris Harand, der eindeutig noch nicht fit war.
Das 0:1 war eine Wiederholung des dritten Tores für Linz am vergangenen Wochenende. Floriantschitz kommt frei zum Schuss, Cseh scheint den Puck zu halten, aber schlussendlich rutscht ihm die schwarze Hartgummischeibe durch die Beine und über die Linie. Ein glücklicher Treffer, aber schließlich doch ein Fehler von Cseh.
Im weiteren Verlauf des ersten Drittels kommen beide Teams zu einigen Chancen, wobei VSV Schlussmann Prohaska alle zweitklassigen Chancen der Wiener zunichte macht. Sogar ein zweiminütiges 5 gegen 3 Powerplay blieb von den Capitals ungenützt.
Das zweite Drittel ist ein Spiegelbild der vorangegangenen zwanzig Minuten. Die Villacher spielen aus einer sicheren Defensive heraus und stören den Spielaufbau der Wiener. In Minute 24 schnitzt Christian Cseh wieder. Der Goalie folgt dem Puck hinter das Tor, macht einen Fehlpass zu Rac und der Stürmer musste die Scheibe nur noch hinter die unbewachte Linie tragen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt kam bei den Zuschauern eine gewisse Unruhe auf. Auf der Südtribüne im 2.Rang kam es während dem Spiel zu einer Schlägerei, während auf dem Eis der VSV die Lehrstunde fortsetzte.
Ein kleiner Hoffnungsfunke kam auf, als die Vienna Capitals ein reguläres Tor erzielten, aber der Referee erkannte es nicht an. Stattdessen musste ein Spieler des VSV in die Kühlbox. Wie auch im ersten Drittel half das Powerplay den Wienern nicht. Man schoss einfach zu selten auf das Tor der Gäste.
Im letzten Drittel wurde der verletzte Chris Harand, der bis dato außer ein paar Fehlpässen und einem recht unorientierten Eindruck nichts zustande brachte, durch Michael Pfleger ersetzt und Trainer Kurt Harand wechselte die Spieler in den Linien, versuchte alles um das Spiel vielleicht so wie gegen Innsbruck noch umzudrehen, aber ohne Erfolg. Die Villacher spielten routiniert und abgebrüht, ließen nichts mehr anbrennen. Einige male zeichnete sich Christian Cseh im Tor der Wiener noch aus, aber bei vielen Aktionen merkte man eine gewisse Hilflosigkeit. Die Capitals hatten einfach Glück nicht mehr als diese beiden Tore zu kassieren. Auch in diesem Drittel wurde ein Tor der Wiener aberkannt. Verteidiger Vesa Ponto zog von der blauen Linie ab, aber der Referee gab stattdessen eine Strafe gegen Latusa.
Der Einbruch der Wiener ist schnell erklärt: es gab zu viele Fehlpässe; durch die gute Defensivleistung der Villacher kam es kaum zu kontrollierten Aktionen von den Caps, das meiste ergab sich durch Glück; Christian Cseh war an diesem Abend nicht der große Rückhalt, wirkte überfordert.
Spieler des Spiels:
Vienna Capitals: Joni Lius
Der bislang recht enttäuschende Finne hat sich in diesem Spiel als einziger Wiener wirklich bemüht die Offensive voranzutreiben. Neben ihm ist nur noch Manuel Latusa vom restlichen Team hervorzuheben.
Villacher SV: Gert Prohaska
Zwar waren die Chancen der Capitals nicht unbedingt zwingend, aber besonders seine Leistung war für das Selbstvertrauen seiner Mannschaft sehr wichtig. An diesem Abend konnten sich alle Villacher auf ihren Goalie verlassen.