Der Weg zum Titel führt scheinbar nur über die Adler Mannheim. Alle DEL-Trainer stempeln den Meister in einer Umfrage des Sport-Informations-Dienstes (sid) vor dem Saisonstart am Freitag zum Top-Favoriten, und Mannheims Manager Marcus Kuhl kündigt an: "Wir wollen den Titel erfolgreich verteidigen." Es wäre der fünfte in sechs Jahren.
Sogar Trainer Lance Nethery vom vermutlich größten Konkurrenten Kölner Haie schwärmt von den Adlern: "Nach dem Kader zu urteilen, kann der Meister nur Mannheim heißen. Die Adler haben sich wieder verstärkt und verfügen über ein ausgezeichnetes Team.
Für Bob Murdoch von den hoch gehandelten Nürnberg Ice Tigers steht bereits fest: "Mannheim ist noch stärker einzuschätzen als in der vergangenen Saison." Und das trotz des Abgangs eines Torjägers wie Jan Alston. Dafür aber mit DEL-Rückkehrer Stefan Ustorf, der zuletzt sechs Jahre in den USA gespielt hat.
Der Champion von 1980, 1997, 1998, 1999 und 2001 scheint auf dem Weg zur sechsten Meisterschaft offenbar kaum zu bremsen. Teamchef Bill Stewart will von einem Alleingang der Adler aber nichts wissen: "Im Kampf um die Meisterschaft werden uns vor allem München, Köln und Nürnberg Paroli bieten." Das denkt auch der Rest der Liga. Köln mit zwölf, Vizemeister München und Nürnberg mit jeweils zehn Nennungen folgen auf den Plätzen zwei bis vier. Die Ice Tigers werden in dem Quartett allerdings als Überraschungsmannschaft gehandelt.
Köln wird den Druck der Favoritenbürde also auch in dieser Saison nicht los. Nethery formuliert die Zielsetzung nach dem Viertelfinal-K.o. gegen die Hannover Scorpions vorsichtig: "Unser Ziel ist zunächst die Qualifikation für die Playoffs." Dennoch träumen sie beim siebenmaligen deutschen Meister vom ersten Titel seit 1995.
Bundestrainer Hans Zach will sich nicht festlegen, ist aber sicher, dass Mannheim, Köln und München am Ende die Nase vorne haben werden. "Sie haben die stärksten Kader und die besten Möglichkeiten. Insgesamt ist die DEL noch ausgeglichener als in der vergangenen Saison, vor allem im mittleren und unteren Bereich", stellt der 52 Jahre alte Coach der Kassel Huskies fest.
Eine Überraschung hat Augsburgs Trainer Daniel Naud auf Lager. Der 39-Jährige sieht zwar auch Mannheim als Kandidat Nummer eins, traut aber den Eisbären Berlin zu, `oben mitspielen" zu können. Damit sind die Eisbären der einzige Club, der neben den `großen Vier" genannt wurde.
Quelle: www.del.org