Mit den beiden ersten Spielen des Mercure-Cups wurde gestern abend in Nürnberg die Eiszeit 2001/02 begonnen. Bei sommerlichen Temperaturen fanden sich etwa 2.200 Zuschauer in der Arena Nürnberg ein, um nach der Sommerpause endlich wieder das "Coolste Spiel der Welt" anzuschauen.
HC Lugano - Revierlöwen Oberhausen 5:3 (3:1;0:2;2:0)
Erst im letzten Moment erhielten die Revierlöwen per Fax die Spielberechtigungen für Andre Teljukin und Ladislav Karabin. Karabins Erlaubnis gar erst acht Minuten nach Beginn des Eröffnungsspiels zwischen den Revierlöwen aus Oberhausen und dem Schweizer Vizemeister HC Lugano, der auf die verletzten Chris Lindberg und Petteri Nummelin verzichten musste.
Von Beginn an wurde deutlich, dass Lugano bereits seit über zwei Wochen voll im Training steht, vor allem die läuferische Überlegenheit stach dabei ins Auge.
Den drei Treffern der Schweizer im ersten Abschnitt hatten die Revierlöwen nur ein Gegentor von Ex-Icetiger John Craighead entgegenzusetzen, der an seiner alten Wirkungsstätte gewohnt engagiert und teilweise etwas übermotivert zu Werke ging.
Mit einem Doppelschlag im Mittelabschnitt gelang durch Hohenberger und Kovalev der Ausgleich. Durch das dritte Powerplay des Abends und einen Treffer in Unterzahl stellten die Luganesi im letzten Drittel verdient die Weichen auf Sieg.
Nicht unzufrieden zeigte sich Oberhausens Manager Stefan Dittmann nach dem ersten Auftritt seiner Mannschaft: "Wir sind vollauf zufrieden. Die Mannschaft muss sich erst langsam finden. Dieses Wochenende in Nürnberg ist für uns wie ein kleines Trainingslager. Bei den Gegentoren haben wir gütigst mitgeholfen"
Torschützen: Maneluk (2); Gardner; Rötheli; Conne - Craighead; Hohenberger; Kovalev
Nürnberg Icetigers - HC Litvinov 3:3 (1:0 2:1 0:2)
Nach über neun Monaten Verletzungspause stand Marc Seliger erstmals wieder von Beginn an im Icetigers-Tor und machte seine Sache sehr gut. "Es war gar nicht so einfach für mich. Vor allem in den ersten Minuten konnte ich nicht einfach verdrängen was im letzten Jahr alles war. Danach ging es besser und ich habe mich gut gefühlt", so sein Fazit. Nach 30 Minuten beim Stand von 2:0 für Nürnberg räumte er den Platz verabredungsgemäss und liess Frederic Chabot ins Tiger-Tor. Der hatte Pech: Gleich den ersten Schuss auf sein Tor musste er passieren lassen, als ein tschechischer Stürmer gänzlich alleine vor ihm auftauchte und zum 2:1 abschloss.
Mit zunehmender Spieldauer zogen sich die Icetigers auch kräftebedingt mehr und mehr zurück. Dass in den letzten drei Minuten eine 3:1 Führung noch hergegeben wurde, wurmte Co-Trainer Mike Schmidt deshalb nicht so sehr: "Es wäre ja schlimm, wenn jetzt schon alles passen würde. Wir müssen und werden weiter hart arbeiten. Morgen gegen Oberhausen wird ein schweres Spiel."
Auch im zweiten Spiel des Abends war deutlich anzumerken, dass die tschechische Mannschaft schon fast zwei Wochen länger trainiert als die Icetigers und dadurch vor allem spritziger und eingespielter wirkte.
Torschützen: Anderson (2); Chittaroni - Sklenicka; Zavoral; Gombar