Noch geht es nicht um Meisterschafts-Punkte, geschweige denn um Play-offs oder gar Finalspiele. Dennoch wollen die Nürnberg Icetigers gerne am Ende dieses Wochenendes als Sieger des erstmals stattfindenden Mercure-Cups vor eigenem Publikum dastehen.
„Wir sind erst am Anfang der Vorbereitung, aber das Turnier gibt schon einige wichtige Anhaltspunkte für uns. Wir sind froh, gegen drei starke Mannschaften spielen zu können“, erklärt Tiger-Coach Bob Murdoch und fügt trocken hinzu: „Wir haben jetzt 7 Vorbereitungsspiele für die neue Saison, danach 60 Vorbereitungsspiele für die Play-Offs. Ich hätte nichts dagegen, alle Spiele zu gewinnen.“
In der Tat verspricht das hochkarätig besetzte Turnier eine erste Standortbestimmung für die neue Nürnberger Mannschaft zu werden, sind doch insgesamt 10 neue Spieler zu integrieren, um bis zum Saisonstart ein passendes Spielsystem zu finden.
Ungelegen kommen dabei die Verletzungen von Markus Akerblom und Thomas Greilinger. Akerblom wird aller Voraussicht nach bereits nächste Woche mit einer Spezialschiene am Handgelenk das Training wieder aufnehmen, Greilinger werden am kommenden Montag die Drähte aus der operierten Schulter entfernt. Wenn alles gut verläuft, kann er womöglich eine Woche später langsam mit Lauftraining beginnen.
Auf die beiden Verletzungen hat man schnell reagiert: Um im Training und auch beim Mercure-Cup mit vier kompletten Reihen antreten zu können, hat man die beiden Gastspieler Christoph Sandner und Beppi Eckmair eingeladen. Beide nehmen vollwertig am Trainigsprogramm teil und werden auch am Wochenende mit einer Gastspielgenehmigung eingesetzt werden. Erstmals mit dabei auch der mit einer Förderlizenz ausgestattete Benjamin Wildgruber aus Bad Aibling, der zwar letztes Jahr schon einige Male auf der Bank sass, aber bisher noch nicht zum Einsatz kam.
Zum jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung ist man im Trainerstab der Icetigers sehr zufrieden: „Alle haben im Sommer gut gearbeitet. Die Fitnesstests letzte Woche waren durchgehend sehr gut“, so Co-Trainer Mike Schmidt. Besonders der kompakte Neuzugang Kevin Dahl ist bei den Tests positiv aufgefallen, alleine der Anblick seines Oberkörpers lässt auf viele Stunden im Fitnessstudio schliessen.
Bereits als Trainer der Kölner Haie wollte Bob Murdoch Dahl nach Deutschland lotsen, was zum damaligen Zeitpunkt noch scheiterte. Durch die guten Kontakte Murdochs in der nordamerikanischen Eishockey-Szene gelang es jetzt unter Mithilfe von Ex-Team Canada Coach Dave King, Kevin Dahl über den grossen Teich zu holen.
Wie das Torhüter-Duo Seliger/Chabot am Wochenende eingesetzt wird, steht indes noch nicht fest: „Wir haben uns darüber noch keine Gedanken gemacht. Wir sind froh, dass wir den Luxus zweier solch guter Torhüter haben“, so Schmidt.