Die International Hockey League wird nach 56 Jahren aufgelöst - sechs Teams wech
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marksoft -
7. Juni 2001 um 19:12 -
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Es ist vorbei! Nach 56 Jahren stellt die International Hockey League ihren Spielbetrieb ein. Eine große Überraschung ist das nicht mehr, der langsame Tod der "I" hat sich schon seit längerem angedeutet. Immer mehr Vereine verließen die Liga und schlossen sich zum Teil anderen Minor Leagues an. Sechs Mannschaften werden allerdings das Ende der IHL, die die einzige Minor League war, die auf dem ganzen nordamerikanischen Kontinent spielte, überleben. Die Manitoba Moose aus Winnipeg, die Milwaukee Admirals, die Utah Grizzlies aus Salt Lake City, die Grand Rapids Griffins, die Chicago Wolves und die Houston Aeros werden in die American Hockey League (AHL) aufgenommen, die nun die einzige Minor League ist, die auf dem AAA-Level spielt und endgültig den Status als Topausbildungsliga der NHL für sich reklamieren kann. "Mit großer Traurigkeit gebe ich dies bekannt", erklärte IHL-Präsident Douglas Moss. "Doch so wie sich die Landschaft des Minor-League-Eishockeys entwickelte war dies für die Liga eine notwendige Entscheidung. Im Auftrag eines jeden in der IHL und all denen, die vor uns da waren, danken wir unseren zahlreichen Fans für ihre Loyalität und ihre Unterstützung in während der vielen Jahre und hoffen, dass sie weiterhin dem großartigsten Sport der Welt sowohl auf dem Major- als auch auf dem Minor-League-Level unterstützen." Die Liga wurde am 5. Dezember 1945 im kanadischen Windsor gegründet, einer Nachbarstadt der US-Metropole Detroit. So waren es auch je zwei Teams dieser Städte, die die erste Saison bestritten. Erster Meister wurde der Detroit Auto Club. Der letzte Turner-Cup-Sieger, die Orlando Solar Bears, gaben derweil bekannt, dass ihre Ära mit der IHL enden wird. Auch die Detroit Vipers, Meister von 1997, die besonders während des Streiks in der NHL während der Saison 1994/95 neue Zuschauerrekorde aufstellten, werden nicht mehr das Eis betreten. Außerdem werden auch die Kansas City Blades und die Cincinnati Cyclones, die 1992 von der East Coast Hockey League in die IHL wechselten, aufgelöst. Eine kleine Auferstehung feiern die Cleveland Lumberjacks, die bereits vor einigen Tagen bekannt gegeben haben, dass sie den Spielbetrieb in der IHL einstellen. Die Kentucky Thoroughblades aus Lexington wurden an die San Jose Sharks verkauft, die nun bekannt gaben, dass sie diese AHL-Franchise nach Cleveland transferieren. Für die AHL, die zudem die brandneuen Teams Bridgeport Sound Tigers und Manchester Monarchs aufnehmen, kommt diese außergewöhnliche Expansion nicht ungelegen. Die Liga ist nun die uneingeschränkte Nummer eins der Minor Leagues und hat den Grundstein für eine mögliche Ausdehnung nach Westen gelegt. Ursprünglich galt einmal der Mississippi als Westgrenze der Liga. Die nun höheren Reisekosten werden auf alle Teams verteilt. Die sechs Neulinge aus der IHL müssen dazu jeweils eine Million US-Dollar zahlen, können dies aber in Zeitrahmen von zehn Jahren tun. Zudem ist die Aufnahme dieser Mannschaften kein Schuss ins Blaue. "Das sind keine neuen Organisationen, keine neuen Eigentümer und keine neuen Stadien. Wir wissen genau, was wir bekommen", erklärte AHL-Präsident David Andrews. Unklar ist derweil, in welcher Form die Divisionen neu eingeteilt werden. Auch was mit dem Turner-Cup geschieht, ist noch nicht entschieden. Die Aufnahme bringt noch eine Besonderheit mit sich. Keines der neuen AHL-Teams wird sich umbenennen, so dass die Milwaukee Admirals, die schon seit 24 Jahren existieren, und die Norfolk Admirals den gleichen Namen tragen werden. Normalerweise wird aus Gründen von Namensrechten und nicht zuletzt des Merchandising darauf geachtet, dass dies vermieden wird. Allerdings wird die AHL-Franchise Louisville Panthers aufgrund von Stadion-Problemen den Spielbetrieb vorübergehend einstellen, so dass in der neuen Saison 27 AHL-Teams an den Start gehen werden. Übrigens: auch die American Hockey League wird sich nicht umbenennen. Schließlich hat sich die AHL einen guten Namen erarbeitet. Das belegen auch die Zahlen. In dieser Saison waren 225 Spieler sowohl in der AHL als auch in der NHL aktiv. Zudem wurden 75 Prozent aller NHL-Spieler in der AHL ausgebildet. Beeindruckende Zahlen, die sich nun auf jeden Fall nach oben entwickeln dürften.