Nach einer taktischen Glanzleistung und einem verdienten 4:1 Sieg bei der Colorado Avalanche haben die New Jersey Devils nun die Chance durch einen Sieg im kommenden Heimspiel den Stanley Cup erneut nach East Rutherford zu holen. Die von Coach Larry Robinson glänzend eingestellten und zweikampfstarken Devils liessen die Gastgeber nie zum Zuge kommen und stellten die Denver Boys auch ohne den kurzfristig ausgefallenen Jason Arnott immer wieder vor Rätsel.
Durch die Tatsache, dass durch sein Fehlen die zuletzt überragende Paradeformation der Devils gesprengt war, wähnten sich die Denver Boys im Vorteil, aber bereits nach 3:09 Minuten hatten alle Spekulationen ein Ende, als die verbliebenen Superstars in einer Ko-Produktion das 1:0 erzielten. Petr Sykora passte bei einer 2:1-Situation exakt auf seinen kongenialen Partner Patrick Elias, der den bereits am Boden liegenden Patrick Roy überwand. Eine Szene die nicht nur den letzten Jahren häufig zu sehen war, sondern speziell in diesem Match einige Male für Entsetzen bei den Avalanche Fans sorgte. Während der Gastgeber sich vergeblich um einen vernünftigen Spielaufbau bemühte, kam es immer wieder zu gefährlichen Kontern durch die pfeilschnellen Elias und Sykora. So auch in der 11.Minute, als ausgerechnet Ray Bourque in Überzahl die Scheibe an der blauen Linie verlor, aber im Zurücklaufen den entscheidenden Pass und damit eine Riesenchance für die Devils verhinderte. Mit dieser Rettungsaktion leitete er den direkten Gegenzug ein und Alex Tanguay nutzte das Zuspiel von Joe Sakic mit einem knallharten Schlagschuss zum umjubelten Ausgleich. Obwohl die Wende eingeläutet schien, wurde im weiteren Spielverlauf der grosse Unterschied zwischen Colorado und New Jersey deutlich. Während die Avalanche Leistungsträger wie zum Beispiel Sakic und Milan Hejduk aufgrund der Belastungen ausgebrannt schienen, konnten die Devils wegen ihrer enormen Ausgeglichenheit jederzeit zulegen. Elias und Sykora sorgten mit brandgefährlichen Kontern immer wieder für Entlastung und der Block mit Alexander Mogilny, Scott Gomez und Sergej Brylin entschied das Spiel. Nach einer Durststrecke von 15 Spielen erzielte Mogilny zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt mit einem Handgelenkschuss in der 19.Minute das 2:1 und Brylin fälschte in der 25.Minute seinen Schuss zum 3:1 ab. Devils Blueliner Brian Rafalski übernahm mit zwei weiteren Assists die Führung in der Verteidiger Scorerwertung von Rob Blake und obwohl die Avalanche alles versuchte, liessen die Devils kaum noch Torschüsse zu. Die wenigen Chancen machte ein überragender Martin Brodeur zunichte und als John Madden in der 59.Minute das 4:1 erzielte, war die Partie endgültig entschieden. Da es vor den nun folgenden Heimspiel der Devils 3:2 für New Jersey steht, könnte Ray Bourque's "Mission 16W" ausgerechnet an der Ausfahrt 16W zur Continental Arena in East Rutherford scheitern. 16 W(ins) benötigt man, um Stanley Cup Sieger zu werden und die 40-jährige NHL-Legende wollte sich seinen persönlichen Wunsch ausgerechnet an der zitierten Abfahrt und in der zitierten Arena erfüllen. Sollte die Avalanche am Donnerstag in New Jersey gewinnen, entscheidet Spiel 7 in Denver.