Obwohl es während der Play-Offs zu einigen Überraschungen kam, haben sich letztlich doch die beiden Favoriten durchgesetzt. Nach der Colorado Avalanche, die am kommenden Samstag als bestes Team der Vorrunde zunächst Heimrecht geniesst, hat nun mit den New Jersey Devils nicht nur der Vorrundenspitzenreiter der Eastern Conference, sondern auch der amtierende Titelverteidiger das Finale um den Stanley-Cup erreicht. Obwohl die Avalanche als leichter Favorit gilt, ziehen die Devils mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen ins Endspiel ein, da sie in der Vorrunde beide Spiele (6:1 und 6:3) gegen die Denver Boys gewannen und zuletzt in Finals immer siegreich blieben. Hauptverantwortlicher für die Chance zum dritten Mal nach 1995 und 2000 den Stanley-Cup zu gewinnen, war Angreifer Jason Arnott, der besonders in der Serie gegen die Pittsburgh Penguins zum überragenden Akteur avancierte und im fünften und letztlich entscheidenden Match bereits nach 57 Sekunden für die Führung sorgte. Die Vorarbeit leistete einmal mehr Brian Rafalski, der sich in seinem zweiten NHL-Jahr zu einem Topverteidiger entwickelte und mit 7 Toren und 8 Assists auch aktuell bester Defender der Play-Offs ist. Nach dem Ausgleich durch Alexei Morozov in der 17.Minute nutzte die Paradereihe der Devils in der 28.Minute eine Powerplay Situation zur erneuten Führung durch Jason Arnott. Seine Assistenten und Sturmpartner Patrick Elias und Petr Sykora, die bereits seit vielen Monaten an seiner Seite agieren, sind mit jeweils 18 Scorerpunkten auch gleichzeitig die ärgsten Verfolger von Milan Hejduk aus Colorado, der die Play-Off Statistik anführt. Eine kleine Vorentscheidung schien gefallen, als Bobby Holik nur fünf Minuten später auf 3:1 erhöhte. Seine einzige gute Szene nutzte Mario Lemieux dann, um praktisch im Gegenzug einen Überzahltreffer von Martin Straka vorzubereiten, bevor John Madden zu Beginn des Schlussdrittels den Endstand zum 4:2 herstellte. In der Halbfinalserie gegen Toronto fast ausgeschieden, konnten die Devils die Serie gegen Pittsburgh relativ klar mit 4:1 für sich entscheiden, da sie die sonst so starke Offensive der Pens nie zum Zuge kommen liessen. Mario Lemieux, der offensichtlich ein weiteres Jahr dranhängt und Jaromir Jagr, dessen Abschied nach elf Jahren in Pittsburgh wohl bevor steht, waren in der Serie nicht ein einziges Mal erfolgreich. Das Werben um den tschechische Kapitän der Penguins, der zuletzt viermal in Folge bester Scorer der Liga wurde, hat bereits begonnen. So interessieren sich dem Vernehmen nach neben den Philadelphia Flyers natürlich auch -wie sollte es anders sein- die New York Rangers für den mit 10 Millionen Dollar Jahresgehalt teuersten Spieler der NHL.