Der grosse Traum von NHL-Legende Ray Bourque scheint endlich in Erfüllung zu gehen. Der 40-jährige Verteidiger, der zuvor seine gesamte NHL-Laufbahn in Boston verbrachte, wechselte vor knapp vierzehn Monaten nach 21 Jahren von den Bruins zur Colorado Avalanche, um seine einzigartige Karriere endlich mit dem Stanley-Cup krönen zu können. Im zweiten Spiel der Finalserie der Western Conference erzielte der neunzehnfache All-Star Game Teilnehmer in der 14.Minute in Überzahl nach Vorlage von Neuzugang Rob Blake, dem zweiten Superstar in der Defensive der Avalanche, seinen ersten Play-Off Treffer in dieser Saison. Nachdem Scott Mellanby im Mittelabschnitt ebenfalls im Powerplay für die St.Louis Blues ausgleichen konnte, war mit Adam Foote in der 39.Minute erneut ein Verteidiger verantwortlich dafür, dass die Gastgeber mit einer 2:1 Führung in die zweite Drittelpause gehen konnten. Die Vorarbeit zu diesem Treffer leisteten die beiden aktuellen Topscorer der Play-Offs. Milan Hejduk führt diese Wertung zur Zeit mit 6 Toren und 12 Assists an und Kapitän Joe Sakic, der zwei Spiele verletzungsbedingt pausieren musste, ist sein Verfolger mit 7 Toren und 7 Vorlagen. Die Vorentscheidung schien gefallen, als Shjon Podein in der 54.Minute zum 3:1 traf, aber mit Al Macinnis sorgte in diesem Match ein weiterer Blueliner nur zwei Minuten später für eine spannende Schlußphase, die durch ein "empty net goal" 8 Sekunden vor Schluß beendet wurde. Chris Drury, der zusammen mit Bourque bereits das 3:1 vorbereitete, erzielte nach Pass von Hejduk sein 8.Saisontor und führt damit die Torschützenliste der Play-Offs an. Während Patrick Roy mit 28 Paraden gegen die optisch überlegenen Blues überzeugte, konnte sein Gegenüber nur 16 Schüsse abwehren. Da zudem drei Tore der Denver Boys etwas glücklich fielen, steht Roman Turek trotz bisher überzeugender Leistungen wieder automatisch in der Kritik. In den nun folgenden beiden Heimspielen ist die Truppe um Jochen Hecht, der keinen einzigen Torschuss zustande brachte in Zugzwang, um nicht frühzeitig in der Serie gegen den Topfavoriten auszuscheiden.