Totgesagte leben bekanntlich länger. Die Buffalo Sabres, die nach den zwei Auftaktniederlagen gegen die Pittsburgh Penguins in eigener Halle schon so gut wie abgeschrieben waren, konnten nach dem 5:2 Sieg in Pittsburgh die Serie ausgleichen und sind wieder im Rennen. Nach zwei ausgeglichenen Dritteln nach denen es durch Tore von Youngster Jean-Pierre Dumont (bereits nach 1:28 Minuten) und Curtis Brown für die Sabres, sowie Martin Straka und Verteidiger Janne Laukkanen verdient 2:2 stand, waren die Gäste im Schlußabschnitt das deutlich bessere Team und konnten die Partie mit drei Toren für sich entscheiden. Nach der Führung durch Ex-Penguin Stu Barnes in der 45.Minute (Vorarbeit wie beim ersten Treffer durch Neuzugang Donald Audette) hatte jedoch Martin Straka elf Minuten vor Schluß mit einem Penalty die große Ausgleichschance. Nachdem er jedoch an Landsmann Dominik Hasek scheiterte, war Valdimir Tsyplakov in der 55.Minute zielsicherer und erhöhte mit seinem ersten Tor in der Endrunde auf 4:2. Zum Matchwinner avancierte dann ausgerechnet Stu Barnes, der nach seinem Führungstor und dem Assist zum 1:0 in der 59.Minute auch noch eine Überzahlsituation zu seinem zweiten Treffer nutzte und für die Entscheidung sorgte. Obwohl der angeschlagene Jaromir Jagr spielen konnte, blieb er ebenso wie Sturmpartner Mario Lemieux blass. Der Eigentümer der Penguins, der vor einigen Tagen noch seinen tschechischen Superstar kritisiert hatte, sammelte zwar zwei weitere Assists, brachte jedoch keinen einzigen Torschuß zustande. Nachdem in allen bisherigen Spielen dieser Serie die Gastmannschaft als Sieger vom Eis ging und es in der Serie nun 2:2 steht, haben die Sabres im nun folgenden Heimspiel die Chance den Bann zu brechen und erstmals in Führung zu gehen.
Topfavorit Colorado Avalanche steht hingegen kurz vor dem Einzug ins Finale der Western Conference. Auch ohne ihren verletzten Topscorer Joe Sakic konnten die "Denver Boys" bei den Los Angeles Kings mit 3:0 gewinnen und können somit im nun folgenden Heimspiel alles klar machen. Matchwinner war Goalie Patrick Roy, der alle 21 Schüsse der Gastgeber abwehren konnte und den 17.Play-Off Shutout seiner Karriere feiern durfte. Die Tore fielen alle im Mittelabschnitt. Nach der Vorarbeit von Milan Hejduk und Peter Forsberg, der mit 4 Toren und 9 Assists weiterhin bester Scorer der Play-Offs bleibt, sorgte Youngster Alex Tanguay für die Führung. Nach dem 2:0 durch Hejduk (zusammen mit Miroslav Satan aus Buffalo zweitbester Scorer) erzielte Chris Drury den Endstand und ist mit seinem 6.Tor auch gleichzeitig der beste Torschütze der Endrunde. Diese Fakten verdeutlichen einmal mehr, warum die Avalanche in diesem Jahr der absolute Topfavorit auf den Stanley-Cup zu sein scheint. Sie verfügen nicht nur über einen überdurchschnittlichen Goalie (Patrick Roy) und überragende Verteidiger (Ray Bourque, Rob Blake), sondern sind auch in der Lage einen Ausfall eines Superstars (in diesem Fall Joe Sakic) ohne weiteres zu kompensieren, weil mit Peter Forsberg, Milan Hejduk, Chis Drury und auch Alex Tanguay gleich mehrere Akteure das Zeug zum Topscorer haben.