Russland auch im 2. Spiel ohne Gegentreffer
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marksoft -
30. April 2001 um 17:54 -
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Die russische Eishockey-Nationalmannschaft bleibt auch nach dem zweiten Vorrundenspiel gegen Norwegen ohne Gegentor. Mit 4:0 (1:0, 0:0, 3:0) bezwang die „Sbornaja“ die sich 40 Minuten glänzend wehrenden Norweger. Die Zwischenrunde dürften die Russen damit schon so gut wie sicher gebucht haben.
Norwegens Trainer Leif Boork hatte zum Spiel gegen die Russen seinen Torhüter gewechselt. Für Bjorge Josefsen stand Jonas Norgren zwischen den Pfosten – und der Mann mit der Nummer eins auf dem Rücken erwies sich in der Tat als eine Eins. Der kleine Kerl avancierte zum Tausendsassa im Tor der Skandinavier. Stockhand, Fanghand, Arme, Beine, Körper – irgendetwas hatte der norwegische Schlussmann immer dazwischen. An ihm mussten die russischen Stürmer schier verzweifeln.
So kamen denn auch die Nordländer zu den ersten Chancen. Fjeld und Johnsen prüfetn nach drei Minuten Russlands Schlussmann Sokolov, Sellgren scheiterte drei Minuten später erneut an ihm. Erst nach sieben Minuten kam das Team von Trainer Boris Michailov zur ersten vielversprechenden Gelegenheit, als Prokopiev abzog. Auch das erste russische Powerplay blieb ohne Erfolg, weil die Norweger ihr Tor mit viel Körpereinsatz verteidigten. Pech aber für die Osteuropäer nach elf Minuten: Orekhovsky donnerte die Scheibe von der blauen Linie an den linken Pfosten, da wäre auch Torhüter Norgren machtlos gewesen. Dass Russen aber Fehler des Gegners gnadenlos auszunutzen verstehen, bewiesen sie nach knapp 17 Minuten. Ein misslungenes Abspiel von Pal Johnsen nutze Anton But nach Zuspiel von Pavel Datsyuk zur Führung für die „Sbornaja“. Vesternheim hatte für Norwegen kurz vor Drittelende noch die Ausgleichsmöglichkeit, aber Maxim Sokolov parierte.
„Scheibu, Scheibu“ forderten die erneut zahlreich vertretenen russischen Anhänger zu Beginn von Abschnitt zwei. Vergebens! Denn Norwegen war gegenüber der Auftakt-Niederlage gegen Kanada nicht wieder zu erkennen und verstand es immer wieder, alle russischen Angriffsbemühungen zu ersticken. Und auf der anderen Seite musste Sokolov nach 26 Minuten auf der Hut sein bei einem harten Schuss von Tore Vikingsstad, der zur kommenden DEL-Saison zur Düsseldorfer EG wechseln wird. Irgendwie ließen die Norweger die Russen auch im zweiten Drittel nie so richtig „ins Kreiseln“ kommen. Selbst Super-Star Alexej Yashin scheiterte nach 38 Minuten an Norwegens Keeper Norgren, der auch gegen den freistehenden Korolyuk Russlands beste Chance überhaupt im zweiten Drittel zunichte machte.
In der zweiten Drittelpause mag es wohl ein paar „aufmunternde Worte“ von Boris Michailov für seine Mannschaft gegeben haben. In den letzten 20 Minuten zogen die Russen jedenfalls das Tempo noch einmal an. Nicht zuletzt daraus resultierten schließlich noch drei weitere Treffer zum schließlich doch noch halbwegs standesgemäßen Sieg. Golts, der auch einmal in Füssen spielte, Gusmanov, der klug verzögerte, und Kharitonov nach einem feinen Solo schraubten das Ergebnis noch auf 4:0 für die Russen. Bei den Norwegern wurde nicht zu Unrecht Torhüter Norgren zum besten Spieler gewählt – ebenso wie sein Gegenüber Maxim Sokolow.