Deutschland bleibt Mannschaft der Stunde
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marksoft -
30. April 2001 um 17:52 -
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Großer Kampf, Disziplin und ein Quentchen Glück, das waren die Attribute, die der Deutschen Nationalmannschaft im zweiten Gruppenspiel gegen Topfavorit Tschechien einen verdienten Punktgewinn bescherten. Vor 18.500 Zuschauern in der ausverkauften Kölnarena schafften die Deutschen die Sensation, die ihnen nur wenige zugetraut hatten. Mit nunmehr drei Punkten auf der Habenseite steht die Deutsche Nationalmannschaft mit mehr als einem Bein in der Zwischenrunde.
Von Beginn an trat die Deutsche Nationalmannschaft mit großem Selbstbewusstsein auf und bot dem Titelverteidiger aus Tschechien mehr als nur Paroli. Nach nur 18 Sekunden gerieten die Tschechen in Unterzahl und die Cracks von Coach Hans Zach kamen zu ersten Chancen durch Jan Benda und Kapitän Jürgen Rumrich.Nach einer weiteren Chance durch Tobias Abstreiter kamen die Tschechen erst nach dreieinhalb Minuten zum ersten Torschuss. Danach die Tschechen mit der reiferen Spielanlage und größerem Druck. Resultat dieses verstärkten Offensivspiels waren die ersten Strafen gegen die Deutsche Nationalmannschaft.
Als Abstreiter auf der Strafbank saß boten die Deutschen einen tollen Kampf und berstanden die brenzlige Unterzahlsituation. Die nächste Strafe jedoch hatte Folgen. In der elften Minute nutzten die Tschechen ihre Überzahl zum 1:0, Ujcik stand frei am langen Pfosten und musste nach einem Schuss von Spacek nur noch einschieben. Doch die Deutschen zeigten sich unbeeindruckt, kämpften weiter und kamen selbst zu einer Überzahlsituation.
Nach einem Bandencheck von Martin Rucinsky – Dvorak saß bereits – kamen die Jungs von Hans Zach zu einer 5:3-Überzahl, die sie sofort nutzten. Marco Sturm nahm einen Pass von Jan Benda halbrechts stehend direkt und traf mit einem wuchtigen Schlagschuss zum wichtigen 1:1.
Im zweiten Drittel verstärkten die Tschechen den Druck und Deutschland kam nur noch zu wenigen Entlastungsangriffen. Mitten in diese größte Drangphase dann der Break in der 27. Minute. Eine Traumkombination über Smazal, Abstreiter und Kreutzer brachte die 2:1-Führung. Der Faden im tschechischen Spiel nun gerissen.
Die Deutschen kämpften vorbildlich und kamen sogar zu weiteren Chancen. Erst nach zirka 32 Minuten fanden die Tschechen wieder zu ihrem druckvollen Spiel zurück, doch es dauerte bis zur 39. Minute ehe der Weltmeister zum Ausgleich kam. Radek Dvorak zog aus halblinker Position ab, Müller konnte die kurze Ecke nicht schließen, und der Puck fand den Weg ins Gehäuse.
Wie schon im zweiten Abschnitt spielten die Deutschen auch im Schlussabschnitt defensiv diszipliniert und hielten die Partie offen. Erst in der 50. Minute wurde es nochmals eng, als das Team von Hans Zach in Unterzahl geriet – Abstreiter musste für zwei Minuten raus. Enorm der Druck der Tschechen, doch die Deutschen hielten dagegen und der Pfosten rettete das 2:2. Gerade wieder komplett erwischte es die Tschechen, nun die Deutschen in Überzahl. Doch Chancen blieben aus. Die letzten fünf Minuten standen dann ganz im Zeichen der tschechischen Schlussoffensive. Doch ein grandios kämpfendes deutsches Team hielt den verdienten Punkt fest.