Der WM-Auftakt. Österreich verliert gegen Finnland 1:5. Bis zur 44. Minute hielten Divis & Co. sogar ein Remis.
Einfach großartig, was Österreichs Eishockey-Team zum WM-Auftakt gegen Finnland bis zur 44. Minute leistete. Bis zu diesem Zeitpunkt hielten die Kennedy-Schützlinge dank einer kämpferisch tollen Leistung ein 1:1, agierte Torhüter Divis in Hexer-Form (44 Schüsse abgewehrt). Doch 18 Strafminuten - sogar eine 3:5 Unterlegenheit überstand man ohne Gegentor - kosteten den Österreichern zu viel Kraft. Im Finish brachen Hohenberger und Co. dann ein. Die Finnen gingen in der 6. Minute im Powerplay durch Kapanen in Front. Zwei Minuten später bediente Trattnig aber Lukas ideal und der bezwang Suomi-Keeper Nurminen. Dann gab es 36 Minuten lang auf beiden Seiten eine Torsperre. Erst Rintanen (44.) beendete die Hoffnungen der Österreicher und die der 1000 rot-weiß-roten Fans in der Halle.
Ein Mann war gestern schon vor Spielbeginn ein "Verlierer". Nach dem Vormittagstraining gab Ron Kennedy die schwierige Entscheidung bekannt: Thomas Pöck wurde als 24. Mann aus dem Teamkader entlassen. Der 19-Jährige, der in dieser Saison in der Collegemannschaft der University of Massachusetts spielte, zeigte sich natürlich enttäuscht, wird in den nächsten Tagen wieder über den Teich fliegen, dort trainieren und auf der Uni lernen: "Damit mir so etwas das nächste Mal nicht mehr passiert", sagte der Sohn des früheren KAC-Spielers Herbert Pöck, der mit Familie und Verwandten extra zum erwarteten WM-Debüt des Filius nach Nürnberg gekommen war. Das ist die Einstellung, aus der Spitzensportler geschnitzt sind. Der Austro-Kanadier Wheeldon (34), mit den Münchner Barons deutscher Vizemeister geworden, zählt auf Grund seiner Routine zu den Schlüsselspielern in Kennedys WM-Truppe.
Die WM begann gestern so ganz nach den Vorstellungen der Deutschen: Die Mannschaft des Veranstalterlandes startete den Bewerb in der mit 18.500 Zuschauern bis auf den letzten Platz ausverkauften "Kufen-Kathedrale" von Köln mit einem unerwarteten 3:1 gegen die vom ehemaligen Feldkirch-Trainer Ralph Krueger höher eingeschätzten Schweizer. Zum "Vater des Sieges" avancierte der deutsche Tormann Christian Künast, der bei seinem Klub in München nur die Nummer zwei spielen darf.