Nach dem deutlichen 5:0 der Kanadier gegen Norwegen am Nachmittag gab es auch im zweiten Spiel der Eishockey-WM in Hannover nie einen Zweifel am Sieger. Die russische Nationalmannschaft ("Sbornaja") bezwang Italien glatt mit 7:0 (2:0, 3:0, 2:0). Sehr zur Freude der zahlreich vertretenen Anhänger des russischen Teams.
Während die Italiener mit insgesamt elf Spielern angetreten waren, die einst oder jetzt in der Deutschen Eishockey-Liga engagiert waren oder sind, waren bei den Osteuropäern fünf Akteure aus der NHL dabei, von denen Alexej Yashin (Ottawa Senators) sicher der Star ist. Für die Führung der Russen sorgte aber ein anderer Akteur. Alexander Kuvaldin von Dynamo Moskau netzte bei italienischer Unterzahl zum 1:0 (6. Minute) ein.
Schon wenig später die ersten lautstarken "Scheibu, Scheibu"-Sprechchöre der russischen Fans. Und mit "Toren, Toren" sollten sie nicht lange vertröstet werden. Anton But stand nach einer Vietelstunde frei vor dem italienischen Keeper Mike Rosati, der gerade erst Deutscher Meister mit den Mannheimer Adlern geworden ist, und erhöhte auf 2:0. Eine unschöne Szene noch Ende des ersten Drittels, als der Nürnberger Mike Chitarroni einen russischen Spieler niederstreckte und dafür zurecht eine Spieldauerdisziplinarstrafe erhielt.
Spätestens nach 25 Minuten war dann alles entschieden. Beim dritten russischen Treffer machte auch Rosati nicht die glücklichste Figur. Der Schuss von Tverdovsky rutschte ihm aus spitzem Winkel durch die Beine. Die weiteren Treffer fielen wiederum bei zahlenmäßiger Überlegenheit der Russen, als die Italiener zu ungestüm zu Werke gingen. Selbst einen 5-3-Vorteil nach Strafen für zwei russische Akteure vermochten die Blau-Weißen nicht zum Ehrentreffer zu nutzen. Pech für Italien zudem, als But einen Abpraller von Beattie gegen den eigenen Pfosten lenkte. 5:0 nach Toren von Kharitonov und Karpov - das konnte sich sehen lassen.
Überhaupt: Die Russen spielen zu sehen, machte einfach Spaß. Ihr bekannt technisch und läuferisch geprägtes Spiel war in vielen Szenen ein Leckerbissen für jeden Eishockey-Fan. Sicher, ihre Trickkiste mussten sie gegen die überforderten Iatliener noch nicht ganz auspacken. Aber was sie präsentierten, machte einen Vorgeschmack auf weitere Glanzlichter der "Sbornaja". Auch ein Torwartwechsel, als Mike Rosati Platz machte für Andrea Carpano, konnte den "Russen-Express" nicht mehr stoppen. Ein Tor sei noch hervorgehoben: Klasse, wie Alexander Prokopiev den siebten Treffer nach einem tollen Alleingang markierte. So macht Eishockey Spaß!