Wunder wiederholen sich im Eishockey nicht. Daher blieb Österreichs Team seiner Tradition treu und verlor erneut ein WM-Eröffnungsspiel. Doch das 1:5 gegen Finnland ist kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen.
Die Hoffnung, die Sensation vom 2. Mai des Vorjahres (3:3 gegen Finnland in St. Petersburg) wiederholen zu können, hat sich erst im letzten Drittel nicht erfüllt. Just zu einem Zeitpunkt, als die Österreicher frecher, couragierter wurden und ihre Torschusspanik (nur acht Torschüssen in den ersten 40 Minuten) abgelegt hatten, kippte das Spiel.
Dass es bis zu Beginn des Schlussdrittels 1:1 stand, ist einem Mann zu danken: Reinhard Divis. Der gebürtige Wiener bot eine Weltklasseleistung und dürfte wohl auch die letzten Zweifler in St. Louis überzeugt haben. Dabei begann der Tormann in seinem 58. Länderspiel nervös. Aber mit dem raschen Rückstand war dann diese Nervosität vorbei. Dann brachte Divis die Finnen zur Verzweiflung, wehrte allein im zweiten Drittel nicht weniger als 23 Torschüsse ab. Dafür gab es sogar Ovationen aus dem Sektor der finnischen Fans.
Heroischer Kampf
Dazwischen hatten die 2000 österreichischen Schlachtenbummler Grund zum Jubeln. Philipp Lukas war nach Zuspiel von Matthias Trattnig zum 1:0 erfolgreich. Und dieses 1:1 wurde bis in das letzte Drittel hinein gehalten. Am Ende stand jedoch ein 1:5 auf der Tafel. Die Ironie des Schicksals: Alle finnischen Tore erzielten Spieler, die vor einem Jahr gefehlt hatten. Doch die entscheidenden Tore fielen erst im letzten Drittel. Da waren bei den Österreichern die Kräfte erlahmt, da waren sie vom Dauerdruck des Gegners zermürbt. Aber alles in allem, es war ein heroischer Kampf, der vom Ergebnis her jedoch unbelohnt blieb.
Mit dabei war auch Simon Wheeldon. Er war erst sieben Stunden vor Spielbeginn in Nürnberg eingetroffen. Thomas Pöck musste ihm Platz machen. Sehr zur Enttäuschung von Vater Herbert, der eigens aus Klagenfurt angereist war.