Finnland: Der Platz im Halbfinale ist schon gebucht
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marksoft -
27. April 2001 um 15:42 -
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Das finnische Eishockey ist erfolgsverwöhnt. Bei der 48. Teilnahme an einer A-WM peilen die Skandinavier, wie in den vergangenen drei Jahren auch das Halbfinale an. In Sankt Petersburg war nach dem Halbfinale gegen das Überraschungsteam Slowakei um Miroslav Satan, Endstation. Im Spiel um Platz drei konnte man Kanada mit 2:1 knapp die Bronzemedaille entreißen. 1998 und 1999 schafften es die Finnen sogar ins Finale, doch der Titelgewinn von 1995 ist bislang der einzige in der Geschichte der Blau-Weißen geblieben.>nbr>
Die Vorzeichen stehen gut für die Mannen um Chef Coach Hannu Aravirta, wenn sie nicht bei der letzten Weltmeisterschaft in Deutschland richtig versagt hätten. 1993 reichte es nur zu einem enttäuschenden siebten Platz. Dieses Mal treffen sie in der Vorrunde bereits auf die Slowakei, sowie Österreich und Japan. Das letzte Gruppenspiel gegen die Slowaken könnte über den Gruppensieg entscheiden.
Für Aravirta ist die wichtigste Aufgabe vor der WM eine schlagkräftige Mannschaft zu formen. Den Kern des Team bilden Cracks aus der NHL, deren Clubs nicht in die Playoffs gekommen sind. In der Verteidigung bauen die Finnen auf Petteri Nummelin vom NHL-Expansion Team Columbus, der in Sankt Petersburg ins All-Star-Team gewählt wurde. Hinzu kommt Antti-Jussi Niemi, der sich mit Anaheim in dieser Saison vornehmlich am Ende der Tabelle aufhielt. Die dritte Verstärkung aus der Neuen Welt ist Youngster Ossi Vaananen aus Phoenix, der bei den Coyotes dieses Jahr erste NHL Luft schnuppern konnte. >br>
Eine Säule in der Defensive ist Marko Kiprusoff, der in der Schweiz bei Kloten sein Geld verdient. Der 28-jährige galt einst als eines der größten Verteidiger-Talente in Finnland und spielte zusammen mit Saku Koivu bei den Montreal Canadiens.
Im Sturm setzt Trainer Aravirta auf den 37-jährigen Raimo Helminen, der bei der WM sein 300.Spiel im Trikot der Nationalmannschaft feiern könnte. Neben erfahrenen Leuten wie Sihvonen, Virta und Rintanen ergänzen junge Spieler den Kader. Antti Laaksonen von den Minnesota Wild oder Tomi Kallio aus Atlanta, die beide über NHL-Erfahrung verfügen, könnten bei der WM eine wichtige Rolle spielen. Die Finnen werden aber gerade im Sturm noch einige Plätze unbesetzt lassen und auf Spieler aus Nordamerika warten.
Falls der "Finnish Flash" Teemu Selanne mit San Jose ausscheidet, könnte er noch nachnominiert werden. Weitere Kandidaten sind Sami Kapanen (Carolina), Ville Nieminen (Colorado), Janne Niinima (Edmonton) oder Jere Lehtinen (Dallas). Saku Koivu, der Kapitän der Montreal Canadiens, wird verletzungsbedingt nicht bei WM spielen.
Im Gegensatz zu den Feldspielern kommen die Torhüter ausschließlich von europäischen Vereinen. Die Position zwischen den Pfosten war bei der letzten WM der Schwachpunkt der Finnen. Ari Sulander wurde nach dem ersten Spiel in der Zwischenrunde auf die Bank gesetzt und Vesa Toskala bekam seine Chance. Nach der Halbfinalniederlage gegen die Slowakei gab dann sogar Pasi Nurminen von Jokerit Helsinki sein WM-Debüt. Sulander und Nurminen werden auch in Deutschland dabei sein und sogar Routinier Jarmo Myllys aus Schweden von Lulea feiert seine Rückkehr ins Nationalteam.
Besondere Beachtung verdient Niko Kapanen, der einen Tag nach dem Eroffnungsspiel der Finnen gegen Österreich seinen 23. Geburtstag feiert. Die Line mit Jukka Hentunen und Juha Lind überzeugte als einzige bei der letzten WM.Zu Beginn waren sie nur die vierte Reihe, brachten aber konstante Leistung und Kapanen wurde zum besten finnischen Spieler des Turniers gewählt.
Finnland
57.469 aktive Spieler, 196 Eishallen
Die WM-Platzierungen der letzten zehn Jahre:
1991: A-WM 5.
1992: A-WM 2.
1993: A-WM 7.
1994: A-WM 2.
1995: A-WM 1.
1996: A-WM 5.
1997: A-WM 5.
1998: A-WM 2.
1999: A-WM 2.
2000: A-WM 3.