Italien:Abtritt einer gtroßen Generation
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marksoft -
27. April 2001 um 15:30 -
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In Achtziger Jahren noch eine Fahrstuhlmannschaft zwischen A- und B-Gruppe, setzten sich die Italiener nach dem erneuten Aufstieg anno 1991 in der Bel Etage des Welt-Eishockey fest - dank einer Generation talentierter und erfolgshungriger Italo-Kanadier. Mike Rosati, Mario Brunetta, Chris Bartolone, Mike de Angelis, Jimmy Camazzola, Larry Rucchin, Scott Beattie, Bruno Zarrillo, Dino Felicetti, Mario Chitarroni, Stefan Figliuzzi, Maurizio Mansi, Guiseppe Busillo oder Gates Orlando sind die klangvollen Namen der Blütezeit des "Hockey Ghiaccio Italiano", des italienischen Eishockeys. Fast alle von ihnen waren, oder sind noch immer in Deutschland aktiv. Zwischen 1993 und 1996 hatte die "Squadra Azzurra" als Viertelfinalist sogar eine Medaille vor Augen.
In den vergangenen Jahren allerdings zeigte die Formkurve der Italiener steil nach unten: Zuletzt vor vier Jahren, anno 1997 in Finnland, erreichten die "Blauen" letztmals die Runde der letzten acht, ein Jahr später in der Schweiz konnten sie sich nur hauchdünn vor dem deutschen Team den direkten Klassenverbleib sichern. 1999 in Norwegen erlebte man mit Rang 13 seinen absoluten Tiefpunkt (drei Niederlagen in drei Spielen) und blieb nur über den Umweg Qualifikationsrunde weiterhin erstklassig. Bei den letzten Titelkämpfen verbesserte man sich zwar wieder auf Rang zwölf, die Auftritte in St. Petersburg waren aber alles andere als ein Ruhmesblatt (8:28 Tore).
Die Probleme: Die Luft scheint ziemlich raus zu sein bei den Italo-Kanadiern - die meisten von ihnen sind aber längst jenseits der 30 und befinden sich im Endstadium ihrer Karriere. Nach und nach werden sie sich aus dem Nationalteam verabschieden, mit dem Ex-Berner Gates Orlando ist die Gallionsfigur schlechthin bereits abgetreten. Und nur wenige junge Spieler kommen nach. Die eigene Liga leidet unter massiven finanziellen und strukturellen Problemen, im Nachwuchsbereich tümpelt man sowohl bei den U 20- als auch U 18-Junioren mehr schlecht als recht in der Zweitklassigkeit umher.
Undankbare Voraussetzungen für den neuen Nationaltrainer Pat Cortina, der in dieser Saison die Nachfolge des ausgeschiedenen Adolf Insam (weder verwandt noch verschwägert mit dem Ex-Düsseldorfer Leo Insam) antrat. Als Assistent steht Cortina mit dem Mannheimer Ron Ivany ein bestens Bekannter aus der DEL zur Seite. Beide wissen, dass der dauerhafte Verbleib in der A-Gruppe sehr steinig werden wird.
Bei der WM in Deutschland können sie von Glück sagen, dass mit Norwegen eine von der Papierform her schwächer besetzte Mannschaft in ihrer Vorrundengruppe D spielt. Beide Teams stehen sich zum wohl entscheidenden Duell um den dritten Tabellenplatz, der den Einzug in die Zwischenrunde und den damit den direkten Klassenverbleib garantiert, am Dienstag, 1.Mai, in der Preussag Arena in Hannover gegenüber. Die Vorbereitung in Cavalese lässt aber nichts gutes erahnen: Unter anderem kassierte man gegen die B-Nation Dänemark eine 2:8-Niederlage.
Italien
8.078 aktive Spieler, 41 Eishallen
Die WM-Platzierungen der letzten zehn Jahre:
1991: B-WM 1. (Aufstieg)
1992: A-WM 9.
1993: A-WM 8.
1994: A-WM 6.
1995: A-WM 7.
1996: A-WM 7.
1997: A-WM 8.
1998: A-WM 10.
1999: A-WM 13.
2000: A-WM 12.