Zwei NHL Teams bereits eine Runde weiter
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marksoft -
20. April 2001 um 13:42 -
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Das Topteam der Vorrunde setzte locker durch. Die Colorado Avalanche konnte nach drei knapperen Siegen das 4.Spiel bei den Vancouver Canucks mit 5:1 gewinnen. Nach zwei Dritteln war jedoch noch alles offen, nachdem lediglich Youngster Chris Drury in Überzahl das 1:0 für den Topfavoriten erzielte nach Vorarbeit von Joe Sakic und Peter Forsberg. Die beiden Assistenten eröffneten dann im letzten Drittel einen Torreigen, der innerhalb von nur 38 Sekunden für die Entscheidung sorgte und durch Marc Messiers's erstes Play-Off Tor zum 4:0 abgeschlossen wurde. Nach dem Ehrentreffer von Trent Klatt traf Alex Tanguay ins leer Tor der Canucks, als er eine Vorlage von Chris Drury nutzte, der neben seinem Tor zum 1:0 ebenso wie Neuzugang und Rookie Steven Reinprecht noch zwei Assists besteuerte.
Während der "sweep" der Boys aus Denver keine große Verwunderung hervorruft, ist das frühzeitige Ausscheiden der Ottawa Seantors schon als Überraschung einzustufen. Nachdem die Senators in der regular season fünf der sechs Duelle gegen die Toronto Maple Leafs für sich entscheiden konnten, unterlagen sie nun auch im vierten Play-Off Spiel mit 1:3. Nach der Führung durch Chris Phillips schöpfte der Zweite Vorrunde zwar nochmal Hoffnung aber noch im ersten Abschnitt stellte Yanic Perreault die Weichen mit zwei Toren für die Maple Leafs auf Sieg. Verteidiger Bryan McCabe stellte bereits im zweiten Drittel den Endstand her.
Auch die New Jersey Devils hatten die Chance auf einen lockeren Durchmarsch und einen "sweep", mussten sich aber im zweiten Spiel bei den Carolina Hurricanes erstmals in dieser Serie geschlagen geben. Im Gegensatz zu den hektischen und von Aggressivität geprägten bisherigen Partien wurden zwar deutlich weniger Strafzeiten ausgesprochen, aber dennoch war der Titelverteidiger in den entscheidenden Phasen zu undiszipliniert. Zum Matchwinner avancierte der zuvor oft kritisierte Rod Brind'Amour, der nicht nur die beiden Tore in der regulären Spielzeit durch Sami Kapanan und Rookie David Tanabe vorbereitete, sondern auch den Siegtreffer zum 3:2 nach 46 Sekunden in der Overtime erzielte. Der ebenso wie Martin Brodeur (30 Saves) überzeugende Arturs Irbe musste bei 34 Schußversuchen der Devils nur die Ausgleichstore von Jason Arnott im Powerplay und Petr Sykora zehn Minuten vor Schluß in Unterzahl hinnehmen. Die Devils, die nun wieder ein Heimspiel haben, bleiben jedoch Favorit und benötigen nur noch einen Sieg.
Die Los Angeles Kings nutzten die Gunst der Stunde und konnten in einer dramatischen Schlußphase innerhalb von 6 Minuten einen 0:3 Rückstand zunächst zum 3:3 ausgleichen und in der Verlängerung durch den Siegtreffer von Rookie Eric Belanger sogar noch gewinnen. Zunächst schien es so, als könnten die Red Wings auch ohne ihre wohl langzeitverletzten Superstars einen Auswärtssieg einfahren. Brendan Shanahan und Steve Yzerman fallen mit gebrochenen Knöcheln wohl für den Rest der Saison aus, aber zunächst verdauten die Red Wings den Schock und führten durch drei Powerplay-Tore von Pat Verbeek, Slava Kozlov und Verteidiger Steve Duchesne bis zur 54.Minute mit 3:0. Nachdem sie in der regular season mit ihren beiden Säulen ein überragendes Powerplay aufzogen, haben die Red Wings auch in den Play-Offs bei nur 22 Versuchen bereits ihren achten Überzahltreffer erzielt. Aber am Ende standen sie trotzdem mit leeren Händen da, weil zunächst Scott Thomas (54.Minute) und Jozef Stümpel (58.Minute) ebenfalls im Powerplay und schließlich Brian Smolinski 53 Sekunden vor der Sirene für die Overtime sorgten. Nach 2:36 Minuten in der Verlängerung erzielte dann Rookie Eric Belanger den glücklichen, aber aufgrund der Spielanteile verdienten Siegtreffer, der zunächst aberkannt und nach Videobeweis letztlich doch gegeben wurde. Mit den Red Wings scheint einer der Stanley-Cup Favoriten zur Zeit vom Pech verfolgt zu sein und man wird abwarten müssen, ob die bitteren Ausfälle von Shanahan und Yzerman kompensiert werden müssen.
Mit dem gleichen Ergebnis konnten auch die Washington Capitals in ihrer Serie ausgleichen. Auch beim 4:3 Sieg bei den Pittsburgh Penguins hatten die Überzahlsituationen entscheidenden Einfluss auf den Spielverlauf. Überragender Akteur der Capitals war Steve Konowalchuk, der nicht nur im Powerplay das 1:0 und 3:1 erzielte, sondern auch noch die Vorlage zum Siegtreffer von Jeff Halpern nach 4:01 Minuten in der Overtime erzielte. Nach dem 1:0 der Caps im ersten Drittel konnte Mario Lemieux zwar ausgleichen, aber wie bereits beim Führungstreffer nutzte Calle Johansson eine Powerplay-Situation, um auch die erneute Führung durch Verteidiger Kollege Brendan Witt mustergültig vorzubereiten. Wieder in numerischer Überlegenheit schien durch den zweiten Treffer von Konowalchuk die Vorentscheidung gefallen. Daß aber auch die Penguins in der lage sind ein effektives Überzahlspiel aufzuziehen, beweisen sie durch die Treffer zum Ausgleich von Jaromir Jagr (52.Minute) und Verteidiger Janne Laukkanen (54.Minute). Nach dem er bereits in den ersten 60 Minuten überzeugte, vollbrachte Olaf Kölzig dann in der Verlängerung seine wohl größte Tat, als er den frei stehenden Jagr am Siegtreffer für die Penguis hinderte. Wie bereits erwähnt erzielte anschließend Jeff Halpern den Siegtreffer nach vier Minuten.